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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady
Autoren: Donna Fletcher
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Captain Lucifer. Ich war bereits unterwegs zu Ihnen, um meinen Teil der Vereinbarung einzuhalten.“
    „Ja, Mylady. Aber ich habe nicht die Absicht, den meinen zu halten.“
    Catherine starrte ihn einen Augenblick lang an. Er hatte gelassen und vollkommen ruhig gesprochen. „Ich verstehe nicht.“
    „Aber das werden Sie noch“, sagte er so leise und drohend, dass Catherine erschauerte.
    „Bringt sie nach oben“, befahl er, und die Männer, die hinter ihm durch die Tür geschaut hatten, kamen herein.
    Catherine wich zurück, doch sie wurde gepackt.
    Man zerrte und riss an ihren Kleidern, als jeder versuchte, sie zur Tür zu bringen. Captain Lucifer stand nur da und sah gleichmütig zu.
    Schließlich wurde sie zur Tür geschoben, und ehe sie über die Kiste und hinaus stieg, sah sie ihn an.
    „Warum?“ fragte sie und unterdrückte ein Schluchzen.
    „Aus Rache“, erwiderte er.
    Catherine wurde grob durch die geborstene Tür gezerrt. Die seltsame Antwort verwirrte sie. Rache. Aber wofür?
    Sie stolperte ein paar Mal, während sie die Treppe hinaufging. Es war ihr nicht möglich, das Gleichgewicht zu halten, wenn so viele Hände an ihr rissen. Sie fühlte sich wie eine Marionette, bei der mehrere Puppenspieler die Fäden führten.
    Wohin mochte man sie bringen?
    Sie versuchte, sich zu befreien. Die festen Griffe lockerten sich nicht, und sie wurde weiter vorwärts gezerrt. Sie stieß mit dem Fuß an etwas Hartes und stolperte. Die Männer ließen sie rasch los, und sie sank zu Boden.
    Als Erstes kam ihr der Gedanke, dass sie jetzt endlich frei war, und sie versuchte, sich aufzurichten. Aber als sie gerade aufstehen wollte, begegnete sie dem Blick des jungen Matrosen, der sie gewarnt hatte.
    Er lag neben ihr. Sein Kopf blutete. Er hatte die Augen vor Angst weit aufgerissen.
    „Gütiger Gott“, flüsterte sie und sah sich um. Überall lagen stöhnende Besatzungsmitglieder mit blutigen Gliedmaßen oder Gesichtern. Die einst blütenweißen Segel waren zerfetzt, der Mast zersplittert.
    „Helfen Sie mir.“
    Die kaum hörbare Bitte veranlasste Catherine, ihre Aufmerksamkeit wieder dem verletzten Matrosen zuzuwenden. Sie kroch zu ihm und riss den Saum ihres Unterrocks ab. Sanft wischte sie ihm das Blut aus dem Gesicht. „Ganz ruhig. Gleich wird es besser.“
    Der junge Matrose wandte den Blick nicht von ihr.
    Sie lächelte und versuchte, ihm Mut zuzusprechen, während sie die Wunde säuberte. „Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Wirklich nicht. “
    „Es tut weh.“
    „Sie haben eine große Beule, aber die Wunde ist nicht sehr tief“, sagte sie, erleichtert, weil er nicht tödlich verletzt war, wie sie zuerst vermutet hatte.
    Eine Träne lief über seine Wange.
    „Sie werden sich erholen, wirklich, ich meine es ernst“, sagte sie lächelnd in dem Versuch, ihn zu beruhigen.
    Er schüttelte leicht den Kopf, aber das schmerzte so sehr, dass er gleich wieder still lag. „Sie haben die Waffe nicht benutzt.“
    Catherine verstand plötzlich, was ihm die Tränen in die Augen getrieben hatte. Er sorgte sich um sie, nicht um sein eigenes Wohlergehen. „Ich hatte nicht. .
    Die Worte blieben ihr in der Kehle stecken, als sie heftig herumgerissen wurde und sich von Angesicht zu Angesicht mit Captain Lucifer wiederfand. Sein Griff schmerzte sie, und sie musste den Kopf zurücklegen, um ihm in die Augen zu sehen.
    Seine Augen waren kalt und grau. Das lange Haar hing ihm jetzt wirr um die Schultern, und Catherine sah seine strahlend weißen Zähne. Sie kamen ihr scharf genug vor, um sie zu zerfleischen.
    „Ich habe Sie nicht freigelassen, damit Sie die Verwundeten versorgen“, sagte er und drückte ihren Arm noch fester.
    „Sie tun mir weh.“ Sie wollte weder bitten noch betteln, nur damit er sie losließ.
    „Nein, noch nicht.“
    Seine Antwort erschreckte Catherine. Er sprach die Worte so ruhig und selbstbewusst, dass sie sich fragte, was er damit wohl meinte.
    „Räumt hier auf“, befahl er seiner Mannschaft und zog sie mit sich fort.
    Sie stolperte ein paar Mal, doch sein fester Griff bewahrte sie vor einem Sturz. Er blieb an der Reling stehen, hob das Bein und stemmte den Stiefel dagegen. Die Muskeln seiner Oberschenkel wölbten sich vor.
    Er blickte hinunter auf das schwarze Wasser, das gegen beide Schiffsrümpfe schlug. Dann sah er zu seinem Schiff hinüber. Und schließlich wandte er sich ihr zu.
    Obwohl sie sich fürchtete, hielt sie seinem Blick stand. Einen Augenblick lang dachte sie, er wollte sie
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