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Lovers (German Edition)

Lovers (German Edition)

Titel: Lovers (German Edition)
Autoren: Eden Bradley
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eine Möwe sich herabstürzt und dicht über den Wellen dahinschwebt. Sie berührt mit den Flügelspitzen fast die Wellenkämme. Eine zweite gesellt sich zu ihr. Das Wasser ist heute früh aus einem kühlen Grau, das zum Grau des Himmels passt. Ich schaudere und greife nach meinem Morgenrock aus grauem Strick, den ich am Abend über den Stuhl gelegt hatte.
    Gestern Abend …
    Ja, gestern Abend hatte ich mich immer wieder zum Orgasmus gebracht. Mein zuverlässiger Vibrator zwischen meine schmerzenden Schenkel gepresst, während der Schweiß beim dritten Höhepunkt über meine Haut rann und jeder Muskel sich schmerzhaft anspannte.
    Vielleicht sollte ich anfangen, Erotik zu schreiben.
    Verdammt.
    Ich schiebe meine Haare aus dem Gesicht. Meine Finger verfangen sich in den dichten Locken, und ich knurre ungehalten, weil ich wieder an den Abend am Strand denken muss.
    Hör gefälligst auf, an sie zu denken.
    Ich schüttle den Kopf und gehe lieber unter die Dusche. Erst streife ich den Bademantel ab und trete unter den heißen Strom. Hier fließt das Wasser ganz weich und ist wie Seide auf meiner Haut. Und das Einzige, was ich tue, ist, eine Dusche zu nehmen und mir die Haare zu waschen. Ich würde lieber die Hand zwischen meine Schenkel gleiten lassen, die Klit kneifen und meine Finger tief in meine Muschi rammen, um mich zum nächsten Höhepunkt zu treiben.
    Ich habe viel zu lange allein gelebt. Terry hat vollkommen recht.
    Das ist so … lächerlich.
    Rasch beende ich meine morgendliche Duschroutine, ziehe mich danach hastig an und lasse die Cottagetür hinter mir zufallen. Die Morgenluft ist noch immer grau und kühl, obwohl die Sonne langsam ihre goldenen Strahlen zwischen den Zypressen hindurchschickt. Meine feuchten Haare werden auf den Schultern kalt. Aber das macht mir nichts aus. Ich muss mich unbedingt abkühlen. Wörtlich und auch im übertragenen Sinne.
    Ich gehe um das Haus und betrete es zögernd durch die Küchentür. Sofort strömt mir der herrliche, volle Duft von Kaffee entgegen. Viviane und Patrice sitzen in den Sesseln vor dem Kamin, in dem ein kleines Feuer flackert. Der Raum ist warm, und der beißende Geruch des Feuers vermischt sich mit dem des Kaffees. Nichts hat je so einladend gerochen.
    “Guten Morgen, Tina”, trällert Viviane und winkt mir, hereinzukommen. “Komm, nimm dir Kaffee und setz dich zu uns.”
    “Guten Morgen”, antworte ich und folge ihrer weisenden Hand zu der Kaffeekanne, die auf der gekachelten Arbeitsfläche steht. Daneben sind kobaltblaue und rote Becher aufgereiht. Ich schenke mir Kaffee ein, finde Zucker und Sahne neben den Bechern und einen Löffel zum Umrühren. Ich mag meinen Kaffee süß, gerne wie ein Dessert. Ich weiß, das ist eine schlechte Angewohnheit, aber ich zähle sie zu meinen kleinen Lastern. Das und die endlosen Stunden, die ich offensichtlich allein mit meinen Orgasmen im Bett verbringe.
    Hör auf damit.
    Ich brauche einen Moment, um mich zu beruhigen und tue so, als müsste ich den Kaffee kosten. Aber er ist bereits perfekt. Ich atme den Dampf ein, der vom Becher aufsteigt, atme aus und drehe mich schließlich um.
    “Morgen, Patrice.”
    Sie nickt stumm. Ich beschließe, mir nichts aus ihrem Schweigen zu machen und setze mich auf einen der aus Lederstreifen gewobenen Sessel. Er ist gemütlicher als er aussieht. Die Lederriemen umfassen meinen Hintern.
    Viviane trägt eine knallpinkfarbene Jogginghose und ein schwarzes Thermotop mit einem Totenkopf und gekreuzten Knochen auf der Vorderseite. Patrice eine Khakihose und ein Sweatshirt mit einem Kätzchen vorne drauf. Sie sieht … merkwürdig aus. Ich habe irgendwie nicht erwartet, dass sie auf “süße” Sachen steht. Aber ich werde ständig von dem überrascht, was ich nicht über die Leute um mich herum weiß. Deshalb frage ich mich auch ständig, ob ich jemanden richtig einschätze.
    Die Frage stellt sich mir vor allem bei Audrey. Ich wünschte, hier wäre jemand, den ich fragen könnte. Aber Terry sagt, ich müsse lernen, meinen Instinkten zu vertrauen. Ich muss mir vertrauen.
    “Hast du gut geschlafen, Tina?”
    “Was? Oh, ja. Ich liebe das Geräusch vom Meer. Es hat mich so herrlich beruhigt.”
    Das und meine totale Erschöpfung, nachdem ich so oft gekommen war. Ich fühle mich wie eine Art Nymphomanin.
    “Ich finde es irgendwie verwirrend”, erklärt Patrice und runzelt die Stirn. “Wenn ich hier bin, trage ich permanent Ohrstöpsel.”
    “Ja, das Meer ist nicht jedermanns Sache”,
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