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Love Train

Love Train

Titel: Love Train
Autoren: Katrin Lankers
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Plüschäffchen für meinen Schlüsselbund, als Dank dafür, dass ich nicht so ein Klammeraffe bin wie andere Mädchen, hat er gesagt. Aber dass ihm die Band wichtiger ist als ich, damit hatte ich nicht gerechnet!
    Â»Erde an Planet Niki. Gibt es intelligentes Leben dort oben?« Maja klopft sanft gegen meine Stirn. Wider Willen muss ich grinsen.
    Â»Ja, es gibt dort Leben. Ob es intelligent ist, weiß ich allerdings nicht«, schränke ich ein. Nachdenklich füge ich hinzu: »Ich kann einfach nicht glauben, dass es Simon ernst ist. Mit dem Schlussmachen, meine ich. Gerade weil ihm die Musik so wichtig ist, denkt er vielleicht, er müsse seine Karriere jetzt über alles andere stellen. Und macht mit mir Schluss, weil er mich nicht hinhalten will.«
    Maja zieht ihre tadellos gezupften Augenbrauen fragend zusammen.
    Â»Na ja, er will nach New York gehen. Das verstehe ich gut. Das ist seine große Chance. Und sicher glaubt er, dass es nicht fair wäre, von mir zu verlangen, dass ich auf ihn warte. Zumal nicht klar ist, wann das Warten ein Ende hat. Aber ich bin bereit zu warten, Maja! Egal, wie lange es dauert.«
    Majas Brauen stoßen an der Nasenwurzel fast zusammen, so sehr hat sie die Stirn gerunzelt.
    Â»Was?«, frage ich irritiert. »Was denkst du?«
    Maja seufzt. »Ich denke, dass Simon sich bei Weitem nicht so viele Gedanken gemacht hat, wie du es gerade tust.«
    Â»Genau«, erwidere ich aufgeregt. »Und das ist das Problem. Er kann sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, dass ich ihn so sehr liebe, dass ich auf ihn warten würde, auch wenn er ans andere Ende der Welt geht.«
    Â»Wohl kaum«, stimmt Maja mir zu.
    Â»Ich muss es ihm sagen!« Der Gedanke ist so logisch, dass ich gar nicht kapiere, warum ich nicht vorher darauf gekommen bin.
    Â»Ihm was sagen?«, fragt Maja.
    Â»Na, dass ich ihn liebe und auf ihn warten werde.« Warum ist Maja denn plötzlich so begriffsstutzig, das ist doch sonst nicht ihre Art? Egal, ich taste bereits neben dem Bett nach meiner Tasche und ziehe mein Handy raus. Mit fliegenden Fingern tippe ich meine Nachricht.
    Muss mit dir reden. XXX Niki
    Ich klicke auf Senden und warte. Eine Minute. Noch eine. Und noch eine. Maja schaut mich mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck an. Aber irgendwie sieht sie aus, als würde sie nicht mit einer Antwort von Simon rechnen. Ich lasse noch ein paar Minuten verstreichen. Das Handy-Display bleibt schwarz. Keine neuen Nachrichten!
    Â»Wahrscheinlich hat er es nicht gehört«, mutmaße ich.
    Â»Ja, vielleicht.«
    Â»Wir müssen ihn anrufen!« Eilig drücke ich die Kurzwahl für den WG-Anschluss. Freizeichen. Ich bin so hibbelig, dass ich vom Bett springe und in Majas Zimmer auf und ab laufe, während ich warte. Nach dem zehnten Klingeln geht endlich jemand dran.
    Â»Hallo?«, brummt eine verschlafene Stimme.
    Â»Hallo? Mario?« Ich bin mir nicht sicher, welcher von Simons Mitbewohnern am Apparat ist. Majas Kopf verfolgt mich neugierig auf meinem Marsch durch ihr Zimmer, sodass sie aussieht wie eine Zuschauerin bei einem Tennismatch.
    Â»Hmm«, kommt genervt zurück.
    Â»Hier ist Niki, kann ich Simon sprechen, bitte?«
    Mario brummelt irgendetwas Unverständliches, aber ich kann seine Schritte hören, die vermutlich gerade durch den langen WG-Flur schlurfen. Dann ein Klopfen und eine Tür, die geöffnet wird. Stille.
    Â»Mario?«, frage ich unsicher.
    Â»Simon ist nicht da«, kommt zeitverzögert die Antwort.
    Â»Wie, nicht da?«
    Â»Nicht da«, wiederholt Mario. »Und es sieht auch nicht so aus, als ob er vorhätte, bald zurückzukommen«, fährt er plötzlich redselig fort. »Der Kleiderschrank steht auf und ist leer geräumt. In den Regalen fehlt auch einiges. Und außerdem ist hier drin echt miese Luft.«
    Der Arm mit dem Handy gleitet mir vom Ohr und fällt kraftlos hinunter. Das Handy landet auf Majas rosa Flauschteppich. Ich starre es an, unfähig, mich zu bewegen.
    Â»Hallo, Niki? Bist du noch da?«, tönt Marios Stimme etwas blechern zu mir herauf.
    Plötzlich kniet Maja auf dem Boden und hebt das Handy an ihr Ohr.
    Â»Niki ist gerade in Schockstarre gefallen«, erklärt sie knapp und legt einfach auf. Sanft zieht sie mich zu sich auf den Kuschelteppich und legt einen Arm um meine Schultern.
    Â»Er ist weg«, flüstere ich. Wieder kämpfe ich mit den
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