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Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Titel: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen
Autoren: Christine Spindler
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mit Einkaufstüten beladen, dass ich ihm sofort zwei abnahm, bevor er zusammenbrach, denn ich erwartete, dass Annika von Tom auf ihn überspringen würde wie ein Eichhörnchen, das an seinem Lieblingsbaum vorbeikommt. Doch sie drückte sich nur noch fester an mein Bruderherz.
    “Oh, thanks, Nike”, sagte Chris freudestrahlend. “Hi, kids.”
    Ich ächzte unter dem Gewicht der Tüten. “What did you buy? → Tombstones ?”
    Chris lachte. “No, steaks, sausages and salad. Grandpa Lila decided to have a barbecue today. Everybody is invited.”
    “Oh, what a pity”, sagte Gina. “I can’t come because I promised my little sister I’d take her to the swimming pool today.” Sie gab Marco noch einen Abschiedskuss, dann verschwand sie in ihrem Haus.
    “Can I bring Aunt Hella?”, fragte Marco.
    “Sure, → the more the merrier ”, freute sich Chris. “See you at six.”
    “Great. See you all.” Marco verschwand die Nebenstraße hinunter und ich ertappte mich dabei, wie ich ihm sehnsüchtig nachblickte.

Frisch geschleudert
    Bei der Vorbereitung des Barbecues mussten wir alle mit anpacken.
    Tom und Papi, der freitags immer früher von der Arbeit kommt, stellten Biertische und Bänke im Garten auf und gingen sämtliche Nachbarn einladen, die sich bereit erklärten, uns zusätzliche Sonnenschirme zu leihen.
    Sven, der von Papi den Ordnungssinn geerbt hat – einen musste es ja treffen – schnitt Tomaten in exakt drei Millimeter dicke Scheiben und schichtete sie dachziegelartig auf einen großen Teller.
    Ronny bemalte die weißen Papierservietten mit Hamstern.
    Den wichtigsten Job hatte Opa Lila, denn das Grillfest war seine Idee gewesen. Er heizte den gemauerten Gartengrill an und zählte alle fünf Minuten nach, ob wir auch genug Steaks und Würstchen hatten.
    Meine Spezialität ist Salatschleudern. Wenn ich einen Salat erst mal geschleudert habe, ist er so trocken, als hätte man ihn in der Sahara geerntet. Ich schleuderte Kopfsalat, Eissalat, Eichblattsalat, Friseesalat und Radicchio, bis ich selbst beinahe ein Schleudertrauma hatte.
    Chris verteilte die Salate auf Schüsseln und – als uns die Schüsseln ausgingen – in Auflaufformen, und ertränkte sie in Vinaigrette, um sie vor dem endgültigen Vertrocknen zu retten.
    Damit hatte ich meine Schuldigkeit getan und ging zum dritten Mal an diesem Tag duschen. Ich war nervös. Ich hatte Cathy versprochen, dass ich versuchen würde, mit Marco zu reden. Aber was genau wollte ich Marco eigentlich sagen?
    Ich trocknete mich nur oberflächlich ab und haute mich aufs Bett. Auf dem Nachttisch hockte der Eisbär und hielt mir sein Herz hin. Ob er Rat wusste? Ich drückte ihn an die Brust und musste dabei eingeschlafen sein, denn ich schreckte hoch, als es an meiner Tür klopfte. “Ja?”
    Annika linste durch den Türspalt. “He, du pennst ja! Und das, wo da bei euch im Garten die Post abgeht. Dein Opa kennt vielleicht verrückte Leute.”
    Ich gähnte. “Das müssen Klone von ihm sein.”
    “Alle fragen schon, wo du bleibst. Vor allem Juliet vermisst dich.”
    Sofort war ich hellwach und schnellte hoch. Fünfzig Prozent meines Blutes schossen ohne um Erlaubnis zu fragen in meine Nasenspitze. “Juliet?”
    Annika hockte sich zu mir aufs Bett. “Warum hast du mir nichts von ihr erzählt? Sie ist total nett.”
    Ich knautschte verlegen den Eisbären zwischen meinen Händen.
    “Äh, weil sie, öh, Chris’ Freundin ist. Ich wollte deine Gefühle halt nicht verletzen.”
    Annika stieß ihre Schulter an meine. “Sei nicht albern, bloß wegen so einer kleinen Schwärmerei.”
    “Kleine Schwärmerei? Du hast mindestens hundert Bilder von ihm gezeichnet.”
    “Zu Übungszwecken. Porträtstudien sozusagen.”
    “Sozusagen”, echote ich verblüfft. “Und was ist mit deiner tollen Taktik, die du heute früh angedeutet hast?”
    “Ich wollte Chris eifersüchtig machen, indem ich mich an Tom ranschmeiße. Ich dachte mir, wenn Chris sieht, was für ein begehrtes Mädchen ich bin, dann wird ihm erst so richtig klar, was er für mich empfindet.”
    “Das ist eine saublöde Taktik und Tom gegenüber außerdem total unfair.” Ginas Liste mit Tipps stieg gewaltig in meiner Achtung, weil sie diesen fiesen Trick ausgelassen hatte.
    “Hast ja recht. Aber es kam ganz anders. Tom schien nur darauf gewartet zu haben, dass ich ihm eine Chance gebe.” Annika seufzte glückselig. “Du, dein Bruder ist schon lange in mich verknallt. Irre, oder? Ich muss ganz schön auf dem
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