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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle
Autoren: Elizabeth Scott
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gemacht«, sagte David zu mir und pickte die Tomaten und den Salat aus seinem Sandwich heraus. »Aber ich musste still sein, nur damit du schlafen kannst.«
    »Ach hör auf, David  – du weißt doch genau, dass Mom dir niemals …«, fing ich an, verstummte aber, als ich die Wut in seinen Augen sah. Ich sah Mom an und wusste, dass er die Wahrheit sagte. Sie hatte mich die ganze Zeit im Schlaf beobachtet, und das … das war abartig. Und obwohl sie mich die ganze Zeit angestarrt hatte, verlor sie kein Wort über mein geschwollenes Auge, als fürchtete sie, dass ich dann weniger vollkommen wäre – kein Wunder mehr –, und jetzt sah sie mich an, mit diesem überschwänglich-angstvollen Blick in den Augen, so wie sie mich immer anschaute, seit ich im Krankenhaus zu mir gekommen war.
    Ich wünschte mir nur noch, dass es aufhörte – MomsBlick, dieses komische, unwirkliche Gefühl, alles. Aber es hörte nicht auf. Nie.
    Ich stand vom Tisch auf und ging auf die Terrasse hinaus. Mom und Dad kamen sofort hinterher und mein Magen krampfte sich zusammen. David kam auch heraus, mit meinem Fußball in der Hand. Wie aus einem Mund sagten Mom und Dad: »Leg das sofort zurück.«
    »Ist schon gut«, sagte ich. »Er kann ihn haben.«
    David starrte mich an, dann runzelte er wütend die Stirn und kickte den Ball mit aller Kraft in die Luft. Er verfehlte ihn dann aber und der Ball hüpfte über unseren Zaun und landete in Joes Garten. Eine Sekunde später flog er zurück, von unterdrücktem Fluchen begleitet, und ich sah Joes Haarschopf über dem Zaun. Dann wummerte Musik los, so laut, dass die Terrassenbretter bebten.
    »Du liebe Güte«, sagte Mom und schaute Dad an.
    »Ich ruf drüben an. Rons Lieferwagen steht in der Einfahrt, dann ist er vermutlich zu Hause«, sagte Dad und ging hinein. Zwei Minuten später kam Joe wieder heraus.
    »Warum habt ihr mich nicht einfach gebeten, die Musik leiser zu stellen?«, rief er zu uns herüber und schaute uns über den Zaun hinweg der Reihe nach an, bis sein Blick an mir hängen blieb. »He, was ist denn mit dir passiert?«
    »Meggie hat einen Flugzeugabsturz überlebt«, wies Mom ihn scharf zurecht.
    »Nein, ich meine, mit ihrem Auge«, sagte Joe und schaute mich an. »Das hattest du vorher nicht, und warum stocherst du auch noch drin rum? Bist du bescheuert?«
    Ich erstarrte und merkte jetzt erst, dass ich die Finger am Auge hatte und in die weiche Schwellung darum herum drückte.
    »Lass uns reingehen und Eis drauftun, Meggie«, sagte Mom. »Und David, du gehst auch rein und machst Hausaufgaben.« Dann wandte sie sich an Joe: »Richte bitte deinem Vater Grüße von uns aus, Joe.«
    »Ja, gut«, sagte Joe. »Er wird begeistert sein.«
    Ich war erst vier, als Joe und seine Eltern im Haus nebenan einzogen. Sie hatten vorher am anderen Ende von Reardon gewohnt, mussten aber dort weg, weil sie mehr Platz brauchten. So wurde es jedenfalls hingestellt. In Wahrheit mussten sie umziehen, weil Joes Großmutter sie rausgeworfen hatte. Sie wollte ihr Haus verkaufen, um nach Alabama zu ziehen, das wusste jeder im Ort. In Reardon gibt es viele Leute, die nicht miteinander reden, so wie überall, aber der Ort ist so klein, dass letztlich nichts verborgen bleibt.
    Den anderen Nachbarn in unserer Straße hatten wir beim Einzug geholfen, ja ich durfte sogar den Kuchen hinbringen, den Mom zur Begrüßung gebacken hatte. Bei Joes Familie haben wir das nicht gemacht, weil meine Eltern sie nicht mögen. So wie alle hier. Mr Reynolds hat bei Reardon Logging einen Daumen und seinen Job verloren, als er einen Unfall verursachte, bei dem vierMenschen ums Leben kamen. Das haben ihm die Leute hier nicht so leicht verziehen. Er bekam jahrelang keinen Job mehr, bis Beth gestorben ist, seine Tochter, und selbst dann durfte er nur als Lastwagenfahrer bei einer Firma in Clark arbeiten.
    Mrs Reynolds verschwand ziemlich bald nach Beths Beerdigung aus Reardon und zog mit einem Barkeeper in der Nähe von Derrytown zusammen, sparte für die Scheidung, wie es hieß. Hier ließ sie sich jedenfalls nie mehr blicken, weder, um Beths Grab zu besuchen, noch, als Joe von der Militärschule zurückkam.
    Beth war ein Jahr später als David geboren  – ein süßes, pummeliges, fröhliches Baby, das zu einem bezaubernden kleinen Mädchen heranwuchs. Und sie war hochintelligent. Ich erinnere mich noch, wie sie unten in der Einfahrt saß und auf den Schulbus wartete, mit dem Joe nach Hause kam. Bis David und ich aus dem Bus
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