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Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe

Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe

Titel: Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe
Autoren: Christine Spindler
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Sean aus Glasgow verknallen, egal wie sexy ich seinen tätowierten Rücken fand, seine muskulösen Arme und die Zähne, die mich blendeten. Ich musste ein ernstes Wort mit mir reden.
    Nike, sagte ich zu mir mit meiner strengsten inneren Stimme, so geht das nicht. Vor einer halben Stunde wolltest du dir noch unbedingt ein Herz mit Marco oder wenigstens einem M darin auf den Oberarm tätowieren lassen und jetzt verguckst du dich in einen Kerl, dessen Name mit S anfängt. Wie kann man nur so wankelmütig sein?
    Während Opa Lila und Sean sich weiter unterhielten, starrte ich krampfhaft in meine Kaffeetasse, bis ich es nicht mehr aushielt, und Sean wieder in sein attraktives Gesicht schauen musste. Verflixt.
    “I need to pee”, sagte ich und verzog mich auf die Toilette.
    Vor dem Spiegel hielt ich ein Papierhandtuch unter kaltes Wasser und betupfte damit meine glühende Nase. Dann redete ich meinem Spiegelbild gut zu. Im Grunde passierte doch überhaupt nichts Schlimmes. Sean war bestimmt schon fast zwanzig Jahre alt und interessierte sich nicht die Bohne für eine Vierzehnjährige. Ich machte mir völlig unnötig Stress.
    Als ich zurückkam, waren Opa Lila und Sean gerade dabei, in Erinnerungen an ihr erstes Piercing zu schwelgen.
    “Nike would love to have her bellybutton pierced”, verriet Opa Lila. “But her mum won’t allow it.”
    Sean lächelte mich an. Ob er ahnte, was er damit bei mir bewirkte?
    “I know Raffaello very well. Maybe I could convince him to pierce you without permission by your parents. If you like, we can go there right now. What do you think?”
    Ich dachte, dass das Schicksal heute aber Großes mit mir vorhatte, indem es mich gleich doppelt in Versuchung führte. Das sagte ich natürlich nicht, sondern tat ganz lässig.
    “I don’t want to get Raffaello into trouble.” Wenn Mami ihn verklagte, konnte er seine Lizenz verlieren.
    “He can say that he thought Opa Lila was your dad.” Er blinzelte Opa Lila zu.
    Der nickte und meinte: “Sure, I feel young enough to be her brother, after all.”
    Ich fühlte mich bedrängt und reagierte trotzig.
    “I changed my mind. I don’t want a piercing any more.”
    Vor allem aber wollte ich keinen Ärger mit Mami. Wer noch nie eine Opernsängerin in Orkanstärke schimpfen gehört hat, weiß nicht, was ihm erspart geblieben ist.
    Sean legte seine Hand auf meinen Unterarm.
    “If you change your mind again, let me know, okay?”
    Ich wollte das nicht weiter erörtern, darum fragte ich ihn: “Why did you get the cathedral tattooed on your back?”
    “When my mum was eight months pregnant, she came here to stay with friends. They were → showing her around , and when they were on the roof of the cathedral → her water broke . After that, everything happened very quickly. So, I was born in Milan, right on top of the cathedral.”
    Er erzählte uns noch, dass er sich mit Mailand deswegen sehr verbunden fühlte und fast jedes Jahr hierherkam und bei den Freunden wohnte, die bei seiner Geburt assistiert hatten.
    Opa Lila konnte den Mund nicht halten und berichtete Sean im Gegenzug, wie ich Mami während einer Opernarie von innen getreten hatte.
    “You’re → related to Carina Klapdor?” Seans Augen weiteten sich vor Staunen.
    “She’s my mum”, sagte ich.
    “Wow. I wonder if …” Plötzlich ertönte eine gepiepste Version von Greensleeves . Sean zog ein Handy aus der Felltasche, die über seinem Kilt hing.
    “Hello? Oh, sorry, I almost forgot. → I’m on my way. ”
    Er steckte das Handy wieder ein. “I’m afraid I have to go. It was great to meet you, Nike and Willi.”
    Und weg war er, samt Dudelsack und Lächeln.
    Wir tranken aus und schlenderten durch den lauschigen Hinterhof zurück in Richtung Domplatz.
    “Netter Kerl”, sagte ich leichthin. Ich nahm mir fest vor, Sean abzulegen unter ‚Begegnungen, die dazugehören auf dem Weg vom Mädchen zur Frau‘ und ihn dann ganz schnell zu vergessen.
    Andere Menschen hatten auch Probleme. Als wir im Penthouse ankamen, stand im Wohnzimmer ein Cello. Jamie hockte auf dem Sofa, den Kopf in die Hände gestützt, ein Abbild der Verzweiflung.
    Olivia streichelte mit unverhohlenem Stolz über das glänzende Holz.
    “It was the best one I could get. Now you can practice even while we are on holiday. Wonderful, isn’t it?”
    Olivia war beeindruckend konsequent, wenn es darum ging, ihren Sohn zu quälen.
    “I’m not going to practice”, presste Jamie zwischen zusammengebissenen Zähnen
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