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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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Benedict zu Bathsheba.
    Erkenntnis
dämmerte in ihren blauen Augen herauf. »Olivias Schatz«, sagte sie. »Es
geht doch nichts über ein stattliches Vermögen, um ein Mädchen
respektabel zu machen«, meinte Benedict.
    »Der
Schatz«, sagte sie noch einmal. »Es ist gar nicht Edmund DeLuceys
Schatz.«
    »Genau genommen schon, zumindest einiges davon«, sagte Lord
Hargate.
    »Mandeville
besaß noch etliche Münzen mit dem Antlitz Georges II, die ich ihm abgekauft
habe. Wir wussten, dass diese schlauen Kinder nicht auf moderne Münzen
hereinfallen würden. Mandeville und Northwick haben noch verschiedene Dinge aus
der Familiensammlung beigesteuert, ich den Schmuck, den meine Frau und meine
Mutter entbehren konnten. Alles in allem kein großes Vermögen – aber es sah aus
wie ein richtiger Schatz. Und fast alle Dienstboten waren zugegen und haben mit
angesehen, wie die Schatulle geöffnet wurde.«
    »Ich hätte
es wissen müssen«, sagte Bathsheba und schloss die Augen. »Jetzt kann ich
es vor mir sehen. Münzen und Juwelen, die in der Sonne funkeln. Die aufgeregten
Kinder, die Familie, die sich um sie schart. Ich habe nicht darauf geachtet,
aber ja, wahrscheinlich drängten sich alle Dienstboten neugierig an den
Fenstern.« Sie öffnete die Augen wieder. »Die Dienstboten.«
    »Dienstboten
tratschen«, sagte Benedict. »Sie tratschen ganz ungeheuerlich, wie du
neulich sagtest.«
    »Und was
noch wichtiger ist – sie neigen zur Ausschmückung und Übertreibung«,
ergänzte sein Vater. »Bis die Kunde in London angelangt ist, wird Edmund DeLuceys Schatztruhe
überquellen von Rubinen, Saphiren, Smaragden und Diamanten. Man wird munkeln,
dass Mrs. Wingate zwanzigtausend, fünfzigtausend oder gar hunderttausend Pfund
in Gold und Juwelen besitzt. Und das vermag bekanntlich alles zu ändern.«
    Bald
danach brach
Benedicts Vater auf, um seinen Spaziergang am See fortzusetzen. In Gedanken, so
wusste Benedict, würde er dabei
schon mal die Briefe an die Verwandtschaft entwerfen.
    »So«,
meinte er, nachdem er nicht mehr ganz so von Gefühlen überwältigt war und
wieder zu Worten gefunden hatte. »Ich bin froh, ihm doch nicht den Hals
umgedreht zu haben.«
    »Ich kann
es noch immer nicht glauben«, sagte Bathsheba. »Als ich heute Morgen
aufwachte, war ich noch berüchtigt. Jetzt bin ich respektabel. Und dazu brauchte
es nur ein Vermögen – genau wie Olivia immer geglaubt hatte. Nicht mal ein
richtiges Vermögen musste es sein.«
    Er nahm
ihre Hand. »Jetzt wirst du mich heiraten müssen«, sagte er. »Und wir
werden sehr respektabel in England bleiben müssen. Kein Durchbrennen mehr, kein
lustiges Zigeunerleben auf dem Kontinent. Keine schäbigen Zimmer in den
unerfreulichen Gegenden der Stadt. Keine nächtlichen Fluchten vor erzürnten
Gläubigern. Du wirst dich fürchterlich langweilen.«
    Finster sah
sie ihn an. »Das ist der einfallsloseste Heiratsantrag, der mir je zu Ohren
gekommen ist. Und das von einem erfahrenen Politiker. Das kannst du bestimmt
noch ein bisschen besser, Rathbourne.«
    Er lachte
und hob sie hoch in seine Arme. »Ist das besser?«
    »Eine
leichte Verbesserung«, fand sie.
    »Ich bringe
dich jetzt zum Pförtnerhäuschen«, sagte er. »Dort werde ich dich so lange
leidenschaftlich lieben, bis du sagst: Ja, Benedict, ich werde dich
heiraten.'«
    »Und wenn ich es nicht sage?«
    »Du wirst
es sagen.«
    Und sie
sagte es.

Epilog
    Der Brief, drei Monate zuvor geschrieben, erreichte Peregrine im Juni 1822:
    Mylord ,
    danke
für Ihren Brief, welcher über alle Maßen interessant war, und für das kleine
ägyptische Männchen, von dem ich erfreulicherweise berichten kann, dass es
sicher und wohlbehalten eingetroffen ist und nicht in Scherben lag, wie Sie
Fürchteten. Es war sehr nett von Ihnen, an mich zu denken. Ich bin Wahrhaft
Glücklich – und Mama ist auch Wahrhaft Glücklich, was viel wichtiger ist
– und doch wäre ich so gerne mit Ihnen und
Onkel Rupert und Tante Daphne nach Ägypten gereist. Ich verstehe noch immer
nicht, warum Lord Rathbourne und Mama so unerbittlich darauf beharrten, uns VONEINANDER ZU TRENNEN. Es ist ja keineswegs so, als wäre auf unserer
Schatzsuche etwas Schreckliches geschehen. Wir haben uns keine
Verbrechen zuschulden kommen lassen – zumindest keine Kapitalverbrechen.
Vielmehr haben wir ein Nobles Ansinnen vollbracht, indem wir Mama und
Ihren Onkel zusammengebracht haben.
    Dennoch
bin ich mir ganz sicher, dass Sie sich die Belohnung redlich verdient
haben und viel besser
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