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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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die ihr der Familie bereitet habt. Da ist
es ja wohl das Mindeste, dass ihr zu Ende bringt, was ihr angefangen habt. Und
zwar gründlich.«
    »Jawohl,
Sir«, sagte Lisle.
    »Jawohl,
Sir«, sagte Olivia.
    Und
»Jawohl, Sir« kam auch Bathsheba nicht umhin zu sagen, denn er hatte
natürlich völlig recht. Irgendeiner der Ungeheuerlichen DeLuceys würde sich von
Olivias Unterfangen ermutigen lassen und selbst sein Glück versuchen.
    Der
Angelegenheit musste ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden.
    Und, wie
schon so oft, würde sie einfach das Beste aus den Gegebenheiten machen müssen.
    Während die anderen Männer mit den Kindern
hinausgingen, blieb Benedict mit der Begründung zurück, er müsse einige Briefe
schreiben.
    Eigentlich
wollte er nur seiner Mutter schreiben und sie wissen lassen, dass es ihm gut
gehe, doch dann schweiften seine Gedanken weiter zu seinen Brüdern, die
allesamt – wenngleich nicht im selben Maße – von seiner Entscheidung, mit
Bathsheba fortzugehen, betroffen wären.
    Dann war
ihm noch der Bericht eingefallen, den er für einen der parlamentarischen
Ausschüsse zu schreiben versprochen hatte, und der Brief an einen Anwalt
bezüglich eines seiner
Mandanten, und die Briefe, in denen er um königlichen Gnadenerlass in zwei sehr
bewegenden Kriminalfällen ersuchen wollte.
    Zudem
müsste er Nachfolger finden, die seine wohltätigen Anstrengungen in seinem
Sinne weiterführten.
    Er saß in
der Bibliothek an einem der Schreibtische, die Feder in der Hand, das Blatt vor
sich noch unbeschrieben.
    »Rathbourne,
ich muss mit dir sprechen.«
    Beim Klang
der vertrauten Stimme drehte er sich um.
    Bathsheba
stand in der weit geöffneten Flügelfenstertür. Aus dem Garten wehte ein lauer
Luftzug herein.
    Er ließ die
Feder fallen und stand auf. »Ich dachte, du wolltest dich der Schatzsuche
anschließen«, sagte er.
    Sie kam
herein und schloss die Tür hinter sich. Kaum war sie da, schien ihm das Zimmer
viel heller und strahlender.
    »Ich sollte
dort sein«, meinte sie. »Es sollte einen Zeugen von Edmund DeLuceys Seite
geben. Aber sie werden sowieso nichts finden – alle außer den Kindern wissen
das.«
    »Ich weiß,
was du denkst«, sagte Benedict. »Mir ist dein besorgter Blick nicht
entgangen, als Mandeville meinte, sie hätten nur nicht tief genug
gegraben.«
    »Dann weißt du auch, dass er sich immer neue Gründe einfallen
lassen wird, um unsere Abreise hinauszuzögern«, sagte sie und fing an, im
Zimmer auf und ab zu gehen, die Hände fest vor dem Bauch verschränkt. »Heute
müssen sie tiefer graben. Morgen wird er vorschlagen, dass sie doch mal am
alten Pförtnerhaus graben sollten. Du weißt, dass er nicht daran interessiert
ist, die Geister der Vergangenheit zu begraben, wie dein Vater es nennt.
Mandeville will meine Tochter Jacks Familie übergeben. Er denkt – alle denken
das –, dass ich ihr keine gute Mutter bin. Er wünscht – und wer täte das nicht?
–, dass es Olivia in materieller Hinsicht an nichts mangelt. Und vielleicht
möchte er vor seinem Tod auch noch Frieden
zwischen den beiden Familien stiften.«
    »Ich habe
dir doch versprochen, dass ich es nicht zulassen werde, dass man dir Olivia
wegnimmt«, sagte Benedict. Er trat zu ihr und nahm ihre fest verschränkten
Hände in die seinen.
    »Dem Gesetz
nach gehört ein Kind zu seinem Vater und folglich zur Familie des Vaters«,
erwiderte sie.
    »Dann wird
Fosbury das Gesetz bemühen und sich darauf gefasst machen müssen, die nächsten
zehn Jahre auf einen teuren Rechtsstreit zu verwenden.«
    »Eines
vergisst du«, beschied sie knapp. »Wenn du mit mir fortgehst, wirst du dir
teure Rechtsstreitigkeiten nicht mehr leisten können. Wenn du mit mir
fortgehst, wirst du keinerlei Einfluss haben auf Lord Fosbury und seine
Mitstreiter. Auch der König wird dir kein Gehör mehr schenken.«
    All das
wusste er. Er wusste, was er verlieren würde.
    Aber er war
klug und tüchtig und würde sich schon bald eine neue Lebensgrundlage geschaffen
haben. Er würde ein glückliches Leben führen, mit einer Frau, die er liebte,
und einem Kind, das er schon jetzt ins Herz geschlossen hatte.
    »Dann werde
ich eben mit List vorgehen müssen«, meinte er. »Wir werden Olivia einfach
bei Nacht und Nebel mit uns nehmen.« Er zog Bathsheba in seine Arme. »Mach
dir keine Sorgen. Habe ein wenig Vertrauen in mich. Vergiss nicht, dass ich
perfekt bin.«
    Da musste
sie lachen, und er spürte, wie die Anspannung von ihr abfiel.
    »Das
Problem ist nur, dass
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