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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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ich es nicht bin«, sagte sie. »Ich bin mir nicht mal
sicher, ob es
richtig ist, ihr all das vorzuent... Was ist das für ein Lärm?«
    Vögel,
dachte er zunächst. Das laute Krächzen aufgeschreckter Krähen.
    Bathsheba
trat an die Fenstertür und öffnete sie. Wieder erklang der Laut.
    Keine
Vögel. Ein Schrei.
    Bathsheba
raffte ihre Röcke zusammen und rannte los. Er rannte ihr hinterher.
    »MAMA!«
    »Ich komme
schon!«, rief Bathsheba. Rathbourne eilte ihr mittlerweile voraus, immer
schneller trugen seine langen Beine ihn davon. »Mama!«
    Olivia
preschte hinter einer Wegbiegung hervor und rannte mit weit ausgestreckten
Armen auf ihre Mutter zu. Sie war schmutzig, von Kopf bis Fuß mit dunkler Erde
besudelt, aber sie schien unverletzt. Kurz darauf kam Lord Lisle um die Ecke
gerannt, ebenso schmutzstarrend. »Sir!«, rief er. »Onkel Benedict!«
    Bathsheba
lief langsamer und blieb schließlich ganz stehen. Rathbourne ebenso.
»Mama«, japste Olivia. »Wir haben es gefunden!«

Kapitel 20
    «Es«
war eine kleine,
erdverkrustete Schatulle, ungefähr einen Fuß lang und gut eine Handbreit hoch
und tief. Einer der Gutsarbeiter, der bei der Ausgrabung assistiert hatte, trug
den Fund zur Terrasse von Throgmorton House hinauf. Dort scharten sich die
Familie und ihre Gäste darum und schauten zu, wie ein Hausdiener vortrat, um
die Erde abzubürsten. Aber Peregrine nahm ihm die Bürste aus der Hand und
säuberte die Schatulle eigenhändig. So sorgfältig und behutsam ging er dabei zu
Werke, als wäre sie aus feinstem Alabaster gemacht. Seine Hände zitterten vor
Aufregung.
    Wie sich
zeigen sollte, war sie aus Holz gefertigt und von nietenbeschlagenen
Lederriemen zusammengehalten.
    Wie sich
auch zeigen sollte, war sie fest verschlossen.
    »Wir
könnten das Schloss absägen«, sagte Peregrine. »Oder die ganze Schatulle
aufbrechen. Sie muss ziemlich alt sein. Das Holz ist bestimmt morsch. Ein
kräftiger Tritt, und sie bricht auseinander.«
    »Warte
mal.« Olivia hockte sich davor und begutachtete das Schloss. »Ein
gewöhnlicher Schlüssel sollte reichen«, meinte sie. »Oder ich könnte es
mit Haarnadeln versuchen. Die meisten Schlösser sind ziemlich leicht zu
knacken.« Benedict trat näher an Bathsheba heran. »Schlösser kann sie auch
aufbrechen?«, flüsterte er.
    »Was
glaubst du wohl, warum ich unbedingt in eine bessere Gegend ziehen
wollte?«, erwiderte Bathsheba. »Sie hat für ihr Alter schon viel zu viel
gelernt.«
    Olivia
versuchte es mit ihren Haarnadeln, doch ohne großen Erfolg.
    »Versuch es
mal damit«, sagte Lord Hargate und reichte ihr sein Taschenmesser. Sie
beäugte es argwöhnisch. »Ich könnte aber die Klinge beschädigen.«
    »Die lässt
sich wieder schleifen.«
    Benedict
fing den Blick seines Vaters auf.
    Und
blinzelte ungläubig.
    Völlig
ausgeschlossen, dass er da eben ein Zwinkern gesehen hatte!
    Lord
Hargate zwinkerte nie.
    Das Mädchen
stocherte erst nur mit dem Messer herum und nahm dann noch die Haarnadeln dazu.
    Das Schloss
sprang auf.
    Sie holte
tief Luft, hob dann den Deckel der Kassette und fand ...
    Lumpen.
Vorsichtig nahm sie einen heraus, legte ihn behutsam beiseite, nahm den
nächsten.
    »Alte
Kleider«, stellte Peregrine fest. »Oh, wie verdrießlich. Warum um alles in
der Welt ...« Ihm stockte der Atem.
    Und nicht
nur ihm.
    Inmitten
der verblichenen Lumpen glitzerte etwas.
    Mit
derselben Umsicht wie bisher hob Olivia auch die letzte Schicht moderigen
Stoffs hinfort.
    Rot und
gelb, grün und blau, silbern und golden schimmerte es. Münzen und Juwelen,
Ketten und Ringe funkelten in der Nachmittagssonne.
    »Schaut,
schaut«, grummelte Lord Mandeville. »Habe ich euch nicht gleich gesagt,
ihr sollt nicht aufgeben?«
    Peregrine
spähte in die Schatulle. »Ich kann das gar nicht glauben. Ist das echt?«
Olivia nahm sich einen Rubinring heraus und musterte ihn mit Kennerblick. Mit
dem Fingernagel kratzte sie am Metall. Dann biss sie hinein. »Der ist
echt«, befand sie. Ihre blauen Augen strahlten, als sie ihre Mutter
anschaute. »Das ist alles echt, Mama. Der Schatz! Ich wusste, dass ich ihn finden
würde. Jetzt wirst du eine richtig feine Dame werden.« Ihr strahlendblauer
Blick richtete sich auf Lord Mandeville. »Das gehört doch jetzt alles Mama,
oder? Sagen Sie es ihr lieber selbst, sonst lässt sie mich Ihnen den Schatz
zurückgeben.«
    »Dann will ich es noch einmal vor allen hier Versammelten
sagen«, begann Lord Mandeville. »Ihr, Miss Olivia Wingate, seid der
rechtmäßige
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