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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition)
Autoren: Rob Zombie
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dass die Magnus-Brüder lüstern auf sie herabsahen, nachdem das Feuer unter Kontrolle war.
    » Verliert nicht den Kopf, Brüder«, ermahnte Hawthorne die beiden.
    Dean fuchtelte mit seiner Maske herum, deren aufgenähter Totenkopf teilweise verbrannt war. » Das habe ich bereits«, rief er, » das habe ich bereits!«
    Hawthorne runzelte die Stirn. Die Grenze zwischen dem Guten, das sie zu erhalten, und dem Bösen, das sie zu ersticken suchten, war manchmal schwammig, und er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Magnus-Brüder breitbeinig mit einem Fuß auf jeder Seite dastanden. Sie waren willens, Gottes Werkzeuge zu sein, doch wenn die Dinge nur ein wenig anders gelegen hätten, hätten sie sich der anderen Seite zugeneigt und dem Teufel gedient. Denk lieber nicht darüber nach, sagte Hawthorne sich. Es war besser, die beiden einfach für das zu schätzen, was sie zu geben hatten.
    Margaret Morgan stand immer noch da, spielte ihre Violine und schien die Brüder und Hawthorne und Mather nicht wahrzunehmen. Was war das für eine Melodie? Warum wurde er so schläfrig, so unwillig, sich je wieder zu rühren? Das Lied war verwunschen, schien ihn tief in sein Inneres hineinzuziehen, und er spürte, wie dunkle Schatten um ihn herumhuschten und näher kamen. Er sah, dass es auf Mather, der neben Morgan stand, eine ähnliche Wirkung ausübte, aber mit großer Anstrengung streckte dieser die Hand aus und entriss ihr die Violine.
    Sobald die Melodie abbrach, fühlte Hawthorne sich wieder wie er selbst, und die Kontrolle über seine Glieder kehrte zurück. Als Mather die Violine über dem Knie zerbrach und zu Boden warf, trat Hawthorne vor.
    » Margaret Morgan«, sagte er mit lauter Stimme. » Ich, gemeinsam mit meinen Glaubensbrüdern Dean Magnus, Virgil Magnus und Samuel Mather, lege Zeugnis darüber ab, dass du mit dem Teufel verkehrst.«
    Margaret Morgan stand reglos und mit starrem Blick da, ihr Gesicht so ruhig und ausdruckslos, als schliefe sie oder wäre tot. Hawthorne packte sie an den Schultern und schüttelte sie, doch ihr Körper war steif wie ein Stück Holz.
    » Margaret Morgan«, begann er erneut. » Im Namen Gottes und seiner Engel fordere ich dich auf, deine Verbrechen zu gestehen und dich vom Teufel und seinen Vasallen abzuwenden.«
    Dieses Mal wandte sie den Kopf, blinzelte einmal und lächelte. » Satan wird mich nicht verlassen«, sagte sie. » Das werdet Ihr schon sehen.«
    » Satan!«, brüllte Mather und warf hektische Blicke durch den Raum. » Wir befehlen dir, von hier zu verschwinden!«
    » Es ist zu spät!«, sagte Morgan. » Wir haben ihn entfesselt, und Ihr könnt ihn nicht wieder einfangen. Es ist zu spät!«
    Sie begann, mit den Händen durch die Luft zu fahren und in einer kehligen unbekannten Sprache zu reden, und plötzlich verspürte Hawthorne wieder eine überwältigende Müdigkeit. Er konnte sich nicht rühren. Er versuchte, seine Hand nach Morgan auszustrecken, doch sie bewegte sich so langsam, dass er den Eindruck hatte, sie würde niemals ihr Ziel erreichen. Neben ihm schrie Mather etwas, doch plötzlich verstummte er, und die Worte erstarben in seiner Kehle. Morgan riss weit die Augen auf, und Hawthorne sah, dass in ihnen das Spiegelbild eines Feuers funkelte, obwohl das Feuer in der Grube erloschen war. Vielleicht ein inneres Feuer , dachte er. Aus der Hölle. Sie öffnete den Mund und verzog das Gesicht zu einem gottlosen, grauenhaften Grinsen.
    Dann schlug Dean Magnus ihr den Griff seiner Axt gegen den Hinterkopf, und sie brach zusammen. Hawthorne stellte fest, dass er sich wieder bewegen konnte. Er atmete tief durch.
    » Hast du sie getötet?«, fragte er.
    Dean schüttelte den Kopf. » Sie ist nur bewusstlos«, sagte er. » Soll ich es tun?«
    » Nein«, sagte Hawthorne. » Wir bringen sie zurück, um ihnen einen ordentlichen Prozess zu machen. Wir werden ihnen nach Gottes Gesetzen Gerechtigkeit zukommen lassen.«
    » Wäre es nicht besser, sie gleich zu töten?«, fragte Mather. » Wir wissen, dass sie Hexen sind. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen.«
    Hawthorne schüttelte den Kopf. » Sie werden als Hexen sterben«, sagte er. » Das steht außer Frage. Aber selbst Hexen muss Gelegenheit gegeben werden zu gestehen und zu bereuen, bevor sie sterben.« Er drehte sich zu den Magnus-Brüdern. » Fesselt ihre Hände, und knebelt sie«, sagte er. » Aber achtet darauf, dass die Knebel fest sitzen.« Er zeigte auf Margaret Morgans zusammengesackten Körper auf dem
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