Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
Vom Netzwerk:
erkennbaren Türen oder Fenstern. Offensichtlich ein Gefängnis. Oben brannte eine nackte Birne gleißend an der Decke.
    »Ich hätte nicht verlieren sollen«, sagte er.
    »Das war wohl kaum deine Schuld«, meinte Yod.
    Aber Tedric wußte es besser. Er war wütend auf sich selbst. Er hätte wachsamer sein müssen und Lola Dass ihr heimtückisches Vorgehen nicht gestatten dürfen. Aber es war zu spät, um sich über die Vergangenheit Sorgen zu machen.
    »Wenn wir schon so lange hier sind, wie ihr meint, dann muß die Sphäre bereits auf dem Weg zur Erde sein«, sagte er.
    »Wir sind vor einiger Zeit in den N-Raum eingetreten«, sagte Ky-shan.
    »Bist du sicher? Es gibt nichts, an dem man…«
    »Ich kann es fühlen. Hiermit.« Er rieb sich die Spitzen seiner Fühler, die aus seiner Stirn hervorragten. »Es ist ein seltsames Gefühl, es fühlt sich anders an.«
    »Dann können wir jederzeit im Sonnensystem ankommen.«
    »Ich würde schätzen, in einem halben Dutzend deiner Erdtage.«
    »Ist das nur eine Schätzung?«
    »Auch ich brauche eine Uhr, um ganz sichergehen zu können.«
    Tedric blickte an die nächstgelegene Wand. Sie unterschied sich in nichts von den anderen drei.
    »Gibt man uns etwas zu essen?« fragte er.
    »Da ist ein schmaler Schlitz«, sagte Yod, »und ab und zu schiebt jemand Tabletts mit Nahrung hindurch. Dort liegen die, die wir schon bekommen haben. Ich fürchte, wir haben uns deine Portion geteilt.«
    Die Plastiktabletts lagen in einer Ecke aufgestapelt.
    Der Geruch verwesender Nahrung wehte Tedric in die Nase. Er zählte nach. Es waren fast dreißig Tabletts, aber das hieß nichts. Es konnte sein, daß man sie einmal, zweimal oder dreimal am Tag beköstigte. Es gab keinen Grund für die Annahme, daß die Mahlzeiten in regelmäßigen Abständen serviert wurden.
    »Was ist mit diesem Schlitz? Wo befindet er sich?«
    Yod deutete an die nächstgelegene Wand. »Irgendwo dort in der Mitte. Sobald wir die Tabletts entgegengenommen haben, schließt er sich wieder.«
    »Und es gibt keine Markierung an der Wand?«
    »Überhaupt keine.«
    Plötzlich fing Dass an zu schreien. Es war das erste Geräusch, das er von sich gegeben hatte, seit Tedric wach geworden war. Er stand auf seinen dünnen Beinen und schwang mit vor Erregung gerötetem Gesicht die Fäuste durch die Luft.
    »Ich kriege ihn!« schrie er. »Ich mache ihn fertig! Will mich reinlegen, was? Mich zum Narren halten! Sterben wird er! Alle werden sie sterben!« Er wirbelte herum und zeigte nacheinander mit seinem Finger auf jeden von ihnen. »Ihr werdet auch sterben.«
    Tedric blickte Yod fragend an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Dass’ Augenausdruck war ebenso verwirrt wie das, was er sagte.
    »Das schreit er schon seit Tagen«, sagte Yod leise, während Dass weiterhin tobte.
    »War er schon so, als ihr gekommen seid?«
    »Noch schlimmer. Er hat kaum die Klappe gehalten. Es geht immer um Villion. Er sagt, daß er ihn töten wird.«
    »Weiß er auch wie?«
    Yod zuckte mit den Schultern. »Das wirst du ihn wohl selbst fragen müssen.«
    Die Zeit verstrich. Tedric fing bald an, seinen bewußtlosen Zustand wieder herbeizuwünschen. Er vermutete, daß sich diese Zelle irgendwo in der Nähe des Kerns der Kugel befinden mußte. Die meiste Zeit war es extrem heiß, und manchmal glaubte er, das Dröhnen entfernter Maschinen zu vernehmen. Er untersuchte jeden Zentimeter der Zelle. Er lag auf dem Rücken und blickte zur Decke hoch, kniete nieder und untersuchte den Boden. Er sah zu, als das Essen kam und versuchte, den Schlitz in der Wand auszumachen.
    Aber es war hoffnungslos. Er konnte nichts finden. Mit jeder Minute näherte sich die Eiserne Sphäre der Erde, und er war hier gefangen. Ky-shan verfiel in schweigende Meditation. Yod befriedigte sich mit andauerndem Geplapper. Milton Dass tobte und wütete. »Er hat mir meine Frau gestohlen. Fra Villion nennt er sich. Na ja, ich werde ihn jedenfalls umbringen. Ich habe eine Methode gefunden, und nun wird er büßen.«
    »Wie denn?« fragte Tedric mehr als einmal.
    Dass starrt ihn fassungslos an. Der Speichel tropfte ihm aufs Kinn. »Er ist so gut wie tot«, beharrte er mit der unbeweglichen Logik eines Verrückten.
    In der Ecke stapelten sich mittlerweile einhundertzwanzig Tabletts. Der Schlitz öffnete sich, dann waren es einhundertvierundzwanzig.
    Dann fiel die Wand um.
    Eine Frau stand in der Öffnung. Zu ihren Füßen lag ein toter Mann. In einer Hand hielt sie einen Hitzestrahler. Sie grinste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher