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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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seiner Hand zu zittern, und aus ihrem Ende schoß etwas hervor. Es war eine Klinge, die so dünn war wie eine Klaviersaite. Tedric machte eine Schlenkbewegung aus dem Handgelenk. Die Klinge zischte mit einem schrillen Pfeifen durch die Luft. Sie war nicht mehr klar zu erkennen, so schnell bewegte sie sich.
    »Die traditionelle Handwaffe der Vemplars«, sagte Villion. »Nicht die allerwirkungsvollste, aber auf jeden Fall die am schwierigsten zu handhabende. Um damit im Kampf Erfolg zu haben, muß man sich so anmutig bewegen können wie eine Ballerina.«
    Tedric schwang das Peitschenschwert. »Kann es auch töten?«
    »Ein einziger Streich mit der Peitschenklinge kann einen Arm oder ein Bein abtrennen. Traditionelle Duelle unter den Vemplars enden in der Regel mit dem Köpfen.«
    »Dann halten wir uns an die gleichen Regeln. Wie ist das mit Teleportation? Ist die erlaubt?« fragte Tedric.
    »Unter anspruchsvolleren Bedingungen schon. Aber ich will Ihr Handicap berücksichtigen und freiwillig auf solche Manöver verzichten.«
    »Halten Sie das alles wirklich für fair? Ich bin mit dieser Waffe überhaupt nicht vertraut.«
    »Daß stimmt, aber Sie haben die Herausforderung ja auch gestellt. Wenn Sie wünschen, können Sie sie jetzt zurückziehen.«
    Tedric schüttelte den Kopf. Wenn er schon sterben mußte, dann wollte er das lieber mit einer Waffe in der Hand tun. Er blickte sich im Raum um und merkte sich mögliche Hindernisse. Ky-shan und Yod standen stumm und steif da, während Carey sich in eine sichere Ecke zurückgezogen hatte. Lola Dass stand unbeweglich da, als sei sie schon von der Szene gebannt, die sich gleich vor ihr entfalten würde. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ihre Augen waren so groß und rund wie Untertassen.
    »Dann wollen wir anfangen.« Villion drückte auf den Knopf am Griff, und die Peitschenklinge schnellte hervor. Er drehte sein Handgelenk vorsichtig nach rechts und links und überprüfte sein Gefühl für die Klinge, indem er saubere Stücke aus der Luft schnitt. Als er schließlich zufrieden war, senkte er den steifen Arm und ließ die Klinge am Boden anstoßen. Er murmelte einen Satz in einer Sprache, die dem Galaktischen verwandt zu sein schien. Die Biomenschensprache, vermutete Tedric. Fra Villion rezitierte eine Beschwörung.
    Tedric biß die Zähne zusammen, aber dann entschied er, daß das zuviel Entschlossenheit zeigen würde. Statt dessen fielen ihm einige seltsame Silben ein, und er merkte, wie er sie laut aussprach. Noch eine Beschwörung? fragte er sich. Aber woher? Und an wen gerichtet? An jene fernen Götter, die er in der Welt seiner Geburt gelassen hatte? Vielleicht.
    »Attacke«, sagte Villion leise. Und ohne jede weitere Vorwarnung sprang er vor.
    Tedric mußte sofort zurückspringen, als Villion seinen Arm von unten nach oben führte. Die Klinge pfiff an Tedrics Nase vorbei. Er hob den Arm, um den Hieb zu erwidern, doch da war Villion schon wieder außer Reichweite. Trotz seiner Größe bewegte Villion sich ohne jede Anstrengung. Er glich mehr einem Tänzer als einem Fechter.
    Wieder machte Villion einen Satz nach vorn und sprang mit beiden Beinen auf einmal hoch. Sofort senkte Tedric den Arm und duckte den Kopf. Die Klinge zischte direkt an ihm vorüber. Tedric spürte, wie sich sein Haar zu sträuben begann.
    Lola Dass’ Gesicht war eine Maske der Erregung, und ein erstickter Schrei kam über ihre Lippen. Ist es ihr wichtig, wer gewinnt? fragte Tedric sich. Oder ist die Aufregung des Kampfes die Hauptsache?
    Villion war wieder außer Reichweite gesprungen. Tedric dachte, daß Villion ihn gerade, da er mit gesenktem Kopf dagestanden hatte, mühelos hätte töten können, aber Villion hatte es vorgezogen, sich, ohne einen zweiten Hieb zu führen, zurückzuziehen. Er zögerte die Länge des Kampfes bewußt hinaus, um sein Vergnügen zu erhöhen. Das war ein Zeichen von Selbstvertrauen – von zu viel Selbstvertrauen, hoffte Tedric. Wenn er das nur irgendwie ausnutzen konnte! Aber wie?
    Tedric bewegte sich langsam nach rechts und hob sein Schwert. Villion folgte seiner Bewegung. Plötzlich verlagerte Tedric sein Gewicht auf sein anderes Bein. Er sprang in die Luft und holte aus. Diesmal habe ich ihn! dachte er triumphierend. Er irrte sich. Villion taumelte zurück. Die Peitschenklinge fuhr wirkungslos an ihm vorbei. Villion schlug einen Salto und kam wieder auf den Füßen auf. Tedric konnte ihn nur anstarren. Das war eine akrobatische Leistung, die er niemals
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