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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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machen, daß er sich betrinken könnte.
    »Sie müssen es hinunterstürzen«, sagte plötzlich eine Stimme neben seinem Ohr. »Nicht nippen, auf ex.«
    Durch verschwommene Augen blickte Yod zu der Besucherin hoch. Es war eine junge Frau, die er zunächst für schön hielt, die sich aber bei näherem Hinsehen als lediglich hübsch erwies. Eine Spur von Submenschenblut war es, was sie daran hinderte, sich wirklich schön nennen zu dürfen. Ihre Haare und Hautfarbe waren sehr dunkel, ihre Augenbrauen waren grazil gebogen und unterstrichen die schlanken Züge ihres Gesichts mit seinen hohen Backenknochen. Sie trug einen roten Samtrock, der um ihre Hüften hing und nichts von der glatten Haut ihrer langen schlanken Beine verbarg. Ihre Brüste waren nackt, und sie trug einen Hitzestrahler in einem Schulterhalfter. Irgend etwas an ihrem Aussehen bewirkte, daß Yod sich ungemütlich fühlte.
    »Ich glaube, das Zeug ist ein bißchen zu heiß«, sagte er und wies auf das Cesma.
    »Ach, Unsinn! Es kann nie zu heiß sein.« Sie ließ sich in einen leeren Sessel neben ihm fallen. »Hier – sehen Sie mich an.« Sie benutzte ein stark duftendes Parfüm, dessen süßer Geruch Yod einen Augenblick beinahe betäubte. Sie nahm ihm den Becher aus der Hand und hob ihn an ihre Lippen. Während Yod erstaunt zuschaute, schluckte sie das dampfende Gebräu in großen Zügen hinunter. Als sie den Becher schließlich senkte, war er zur Hälfte geleert. »Jetzt versuchen Sie es mal«, sagte sie mit einem Lächeln, das keinerlei Gequältheit verriet.
    Yod wollte sich nicht von einem schwachen jungen Mädchen demütigen lassen, selbst wenn es schön war. Er hob den Becher, führte ihn an den Mund und machte mutige Anstrengungen, das Getränk hinunter zu bekommen. Einen Augenblick rebellierte seine Kehle, und er fürchtete schon, daß er nun ganz bestimmt einen Erstickungstod erleiden müßte, doch schließlich gelang es ihm ohne Würgen, zwei große Schlucke zu machen. Seine Schädeldecke fühlte sich an, als würde sie vor Druck platzen. »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte er, stellte den Becher wieder ab und wischte sich die Lippen trocken. »Ist gar nicht so schlecht, das Zeug.«
    Sie lachte ihn aus.
    »Was ist denn daran so komisch?« fragte er.
    »Ihr Gesicht. Es glüht so rot wie eine alte Sonne.«
    »Es ist warm hier.«
    »Ich weiß. Aber so warm auch wieder nicht. Trinken Sie noch mal.« Ihre hellgrünen Augen glitzerten vor Vergnügen.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt. Ich muß länger damit auskommen. Ich soll hier jemanden treffen und habe nicht genug Geld für zwei Drinks.«
    »Sie treffen einen Abgesandten von Fra Villion hier, nicht wahr?«
    Sie hätte ihn mit ihrem kleinen Finger umwerfen können – so überrascht war er. Yod hatte niemandem erzählt, warum er heute abend hierhergekommen war, und er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß diese Frau die Abgesandte des berühmten Raumpiraten sein sollte. »Wer… wer sind Sie?« brachte er schließlich heraus.
    »Ich heiße Juvi.« Sie reichte ihm über den Tisch hinweg die Hand. »Sie müssen Yod Cartwright sein.«
    Er nahm ihre Hand und drückte sie sanft. Sie erwiderte seinen Druck erheblich stärker.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Einfach nur geraten. Der Mann, mit dem ich darüber gesprochen habe, Villions Mannschaft beizutreten, sagte mir, daß ich hier noch drei andere finden würde, die warten. Die ersten beiden habe ich sofort ausfindig gemacht, und ich dachte mir, daß Sie Nummer drei sein müssen. Er hat mir Ihren Namen gesagt, und Sie sind die einzige Person hier, die einen so komischen Namen wie Yod Cartwright tragen könnte.«
    »Was ist an dem Namen so komisch?«
    »Es ist ein Farmer-Name.«
    »Na ja, ich bin ja auch ein Farmer. Ich meine, ich war mal einer.«
    »Und jetzt wollen Sie Raumpirat werden.«
    »Ja. Warum sollte ich nicht?« Ihre amüsierte Verachtung fing an, ihn zu wurmen. »Hören Sie mal, ich wette, daß ich mit so etwas wesentlich besser klar komme als ein Mädchen wie Sie.«
    Sie blickte ihm offen ins Gesicht. »Was, wenn ich Ihnen erzählen würde, daß ich Leute schon wegen geringerer Bemerkungen getötet habe?«
    Er konnte seinen Schrecken nicht verbergen. Auf Drexons Welt, seinem früheren Zuhause, war Mord nicht eben ein Allerweltsgeschehnis. »Ich… ich würde Ihnen glauben.«
    Juvi lachte, es war ein klingendes, glockenähnliches Geräusch. »Dann würden Sie sich irren. Aber ich habe oft darüber nachgedacht – sehr oft. Meine
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