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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten
Autoren: Edward E. Smith
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– aber ich habe mich verändert. Aus diesem Grunde lauschte ich den Stimmen. Nicht so wie früher, ich konzentrierte mich auf sie. Ich machte mir Notizen. Ich dachte darüber nach, was ich hörte. Und dann erinnerte ich mich daran, was du mir auf der Erde erzählt hast, als wir alleine waren – über dich selbst, wer du bist, wo du herkommst, weshalb du hier bist. Und, Tedric, ich glaube, ich habe die Lösung gefunden. Ich weiß es.«
    »Welche?«
    »Die Stimmen – einige von ihnen – sind die Wissenden.«
    »Nein«, stieß er überrascht hervor, doch kaum hatte er das Wort ausgesprochen, wußte er, daß sie recht hatte. In seinem Unterbewußtsein hatte er es schon lange geahnt. »Das würde auch erklären, woher du meinen Namen weißt – meine wirklichen Namen.«
    »Genau.«
    »Und es erklärt einige andere Dinge – viele andere. Aber ... warum? Was haben sie vor? Steckt eine Absicht dahinter?«
    »Das glaube ich nicht. Ich besitze eine gewisse Fähigkeit. Sie kennen sie, wenn sie so mächtig sind, wie jeder behauptet. Doch ich bezweifle, daß sie meine Fähigkeit unter Kontrolle halten können. Ich kann Gedanken lesen. Und sie unterhalten sich nur auf gedanklichem Wege. Aus diesem Grund kann ich sie verstehen.«
    Tedric wußte, daß sie in diesem Punkt recht hatte. Er war den Wissenden früher einmal begegnet, und tatsächlich sprachen sie nicht mit dem Mund, ihre Lippen bewegten sich nie.
    »Aber wieso hast du diese Fähigkeit und niemand sonst?«
    »Erwartest du wirklich eine Antwort darauf? Vermutlich wegen des Unfalls, weil ich mein Augenlicht verlor, als ich in die Nova schaute. Ich weiß es nicht, Tedric, ich bezweifle, daß ich es jemals wissen werde.«
    »Dann könnte es also auch ein Zufall sein.«
    »Vermutlich ist es sogar so.«
    »Was sagen sie, wenn du ihnen zuhörst? Haben sie kürzlich von mir gesprochen, oder von den roten Wolken?«
    »Sie sprechen ständig von dir, ich werde dir meine Aufzeichnungen zeigen, dir alles sagen, was ich weiß. Es ist nicht einfach zu verstehen, denn sie benutzen keine Worte. Meistens sind es Gefühle, Gefühlsbilder, wenn du verstehst, was ich meine. Auf diese Weise reden die Wissenden miteinander, auch die Anderen.«
    »Die Anderen?«
    »Ich höre nicht nur die Stimmen der Wissenden. Es gibt da zwei gegensätzliche Kräfte. Die Stimmen der Wissenden sind wohlwollend, gütig, die der anderen Kreaturen teuflisch. Sie hassen dich, Tedric, sähen dich gerne tot.«
    Trotz der warmen Sonne fühlte Tedric einen kalten Schauer den Rücken herablaufen. Die Wissenden hatten wohl die Existenz dunkler Kräfte angedeutet, die gegen sie arbeiteten, waren aber Tedric eine nähere Erläuterung schuldig geblieben. »Was kannst du mir über sie erzählen?«
    »Nicht sehr viel. Ihre Stimmen sind leiser als die der Wissenden, und ich höre sie nicht sehr oft. Auch sind ihre Aussagen verschlüsselt, sie sprechen in Rätseln. Ich werde dir sagen, was ich weiß, doch ich wünschte, es wäre mehr. Sie besitzen Agenten unter uns, ebenso wie die Wissenden. Es sind keine menschlichen Wesen, ich weiß nicht, was sie sind.«
    Irgendwie fühlte sich Tedric wie ein Blinder, der plötzlich einen Blick in seine Umwelt tun darf. Doch was konnte er damit anfangen? Trotz dieser neuen Erkenntnisse konnte er nur so vorgehen, wie er es geplant hatte.
    Plötzlich sagte Alyc: »Tedric, ich kann dir helfen.«
    Gedankenverloren nickte er. »Ich weiß – du hast mir schon sehr geholfen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht. Tedric, ich möchte mit dir gehen, wenn du Milrod verläßt. Ich möchte dich zu der roten Wolke begleiten, durch sie hindurchfliegen, wenn es notwendig sein sollte. Ich möchte meine Stimmen weiter belauschen, die der Wissenden ebenso wie die der Anderen. Tedric, wenn du siegen willst, wenn du die Aufgabe erfüllen willst, die die Wissenden dir auferlegt haben, wirst du meine Hilfe benötigen.«
    Er verstand genau, was sie damit sagen wollte, konnte jedoch unmöglich seine Zustimmung dazu geben. »Es ist unmöglich, du kannst nicht mitkommen.«
    »Ist auf dem Schiff nicht genug Platz für mich?«, fragte sie scharf.
    Er fühlte, daß er ihr eine ehrliche Antwort schuldete. »Nun, es ist tatsächlich genügend Platz vorhanden, aber ...«
    »Stört dich meine Blindheit? Befürchtest du, daß ich dauernd irgendwo anstoße?«
    »Nein, natürlich nicht, denn ich kenne dich besser.«
    »Was ist es dann? Mein Alter, mein Mangel an Erfahrung? Meine Hilflosigkeit ohne die
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