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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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einen florierenden Handel zu betreiben. Man kaufte und verkaufte die Submenschen, behandelte sie wie Sklaven, ohne sie jedoch so zu nennen. Dieser Zustand machte Keller krank vor Zorn, Haß und Frustration. Seine persönliche Hilflosigkeit machte die ganze Sache nur noch schlimmer, er wußte genau, daß er allein nichts an diesen Zuständen ändern konnte.
    Er und Jania hatten jahrelang in den Minen von Evron 11 gearbeitet, ohne jemals die Sonne zu sehen. Irgendwann in dieser Zeit hatte Keller begonnen, über seine Zukunft nachzudenken. Er begriff die Ausweglosigkeit seiner Situation. Die Careyfamilie wurde reicher und reicher, während er und all die anderen seiner Spezies sich bis zu ihrem Tod in den Minen abschufteten. Der Zufall wollte es, daß wenig später Werber auf Evron 11 auftauchten, die Matrosen für die Imperiumsflotte anheuerten. Er hatte sich gemeldet, hatte Jania, seine Frau, allein in den Minen zurückgelassen. Das hatte sie ihm nicht verziehen.
    Jania lebte noch, als er sie nach langer Zeit wiedersah. Die Adlerauge, das Schiff, auf dem Keller als Matrose Dienst tat, war nach Evron 11 beordert worden, um eine Rebellion der Minenarbeiter niederzuschlagen. Tedric, Philipp Nolan und er waren auf dem Planeten gelandet und von den Rebellen gefangengenommen worden. Zu Kellers Überraschung gehörte Jania zu den Rebellenführern. Zuerst wollte sie nichts mehr von ihm wissen, doch schließlich versöhnten sie sich wieder. Als die Adlerauge dann wieder zur Erde zurückkehrte, hatte Keller seine Frau das zweite Mal in den Minen zurücklassen müssen. Doch das sollte sich ändern, das hatte er sich fest vorgenommen. Er allein konnte nichts ändern, ertrug diesen Zustand aber nicht länger.
    Würde die Rebellion die erhoffte Wende bringen? Die Rebellenflotte, deren Piloten hauptsächlich von den Randwelten kamen, wo nur wenige Submenschen lebten, war eine menschliche Flotte. Würde Prinz Randow, wenn er einmal den Thron bestiegen hatte, sich anders verhalten als Matthew? Keller wußte es nicht. Doch er wollte daran glauben, fühlte, daß ihm gar nichts anderes übrig blieb. Die Befreiung seiner Spezies war für ihn der wichtigste Grund, an dem bevorstehenden Kampf gegen die imperiale Flotte teilzunehmen. Er würde sein Letztes geben, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
    Keller befand sich nicht allein an Bord. Ky-shan, der Wykzl, flog mit ihm, und obwohl sich Keller in seiner Gegenwart unbehaglich fühlte, tolerierte er ihn doch und begegnete ihm mit Höflichkeit.
    Gerade sagte Ky-shan: »Wenn meine Berechnungen stimmen, müßten wir in fünf Minuten in das Solarsystem eintreten.«
    Leicht verwirrt schaute Keller auf. »Bist du sicher?«
    »Der Navigationscomputer hat es errechnet, Freund Keller.«
    Keller blieb die Antwort darauf schuldig, überlegte statt dessen, daß Tedric sich jetzt schon seit drei Minuten im Normalraum befinden mußte. Die Schlacht, für welches Ziel auch immer, war in vollem Gange.
    »Überprüf noch einmal alle Instrumente«, befahl er Ky-shan, wobei er völlig vergaß, daß der Wykzl sich laut Tedrics Anweisung jeder aktiven Teilnahme an der Schlacht zu enthalten hatte. »Überprüf die Schutzschirme und die Strahlkanonen. Später wird uns dafür kaum noch Zeit bleiben.«
    »Aber wir werden gewinnen«, versicherte Ky-shan fest.
    »Tatsächlich?« Keller war sich dessen nicht so sicher. »Woher willst du das so genau wissen?«
    »Wenn wir nicht gewinnen, werden wir sterben, und wenn wir tot sind, werden wir nie wissen, daß wir verloren haben. Wer sollte dann auch behaupten, wir hätten verloren?«
    Keller wußte der ›Logik‹ des Wykzl nichts entgegenzusetzen.
    Wenn wir gewinnen, wirst du frei sein, dachte er nur, sprach diesen Gedanken aber nicht aus, denn es war sein sehnlichster, geheimster Wunsch – für Jania. Dann aber konzentrierte er sich völlig auf den Kampf, der vor ihnen lag.
    *
    Tedric war mitten in die Hölle gesprungen und konnte nichts dagegen tun. Die Flotte des Empires feuerte aus allen Rohren auf sein einsames Schiff, doch irgendwie schafften es die Schutzschirme, die Energiestrahlen wirkungslos abgleiten zu lassen. Viel zu langsam verrannen die Sekunden, bis die Rebellenflotte ihm zu Hilfe eilen konnte.
    Es war genauso gekommen, wie Tedric es vorausgesehen und befürchtet hatte. Der Aufklärer hatte der imperialen Flotte die Annäherung seines Schiffes gemeldet, und Matthew Carey postierte seine Flotte ringförmig unter dem Orbit des Pluto. Als Tedric

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