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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust
Autoren: Henke Sandra
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bin in jedes Fettnäpfchen getreten, das mir in den Weg kam. Erinnerst du dich an den gestohlenen Fisch von Chris Sikes?“
    Er überging ihre Frage. „Dann haben wir ausgerechnet dich, obwohl du neu auf dem Revier warst, auf diesen vermaledeiten Einsatz geschickt und nicht gut genug auf dich aufgepasst.“ Er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    Teena seifte ihre Zungenspitze mit Speichel ein, aber das linderte den leichten Schmerz nicht. „Soll das eine Entschuldigung im Namen aller sein?“
    Unbeirrt fuhr er fort: „Und anstatt dich ins Krankenhaus zu fahren, damit du von Kopf bis Fuß untersucht wirst, bringe ich dich in meine Wohnung und bedränge dich auch noch“, klagte Josh sich selbst an.
    Teenas schlechtes Gewissen meldete sich, denn sie hatte Joshua nicht aufgehalten, obwohl sie geahnt hatte, dass er sich in sie verguckt hatte, und sie nicht dasselbe für ihn empfand.
    Schließlich legte er die Handflächen aneinander, als würde er beten. „Es tut mir aufrichtig leid. Ich habe mich dumm benommen. Herrje, ich gebe ja zu, dass ich mehr als nur Freundschaft für dich empfinde. Aber wenn Freundschaft alles ist, was zwischen uns sein kann, dann akzeptiere ich das.“
    Verdutzt schaute Teena ihn an. Seine Ehrlichkeit und Offenheit machten sie sprachlos.
    „Jedenfalls verspreche ich dir, dass so etwas wie unter der Dusche nie wieder passieren wird. Ich möchte dir ein netter Kollege und ein Freund sein. Meinst du, das ist immer noch möglich?“
    Sie wünschte, sie wäre in ihn verliebt, denn er war ein guter Kerl, ein ehrlicher und verlässlicher Mann, aber Gefühle konnten nicht erzwungen werden.
    Plötzlich fühlte sie eine starke Sehnsucht. Sie konnte kaum erwarten, dass es Abend wurde, obwohl sie Angst hatte, den Earl wiederzutreffen. Doch es war eine positive Angst – die Erregung durch die Ungewissheit und ihre Vorfreude auf lustvolle Liebe.
    Teena stand auf. Sie umarmte Joshua und sagte: „Wir sind immer noch Freunde. Ich bin froh, dass die Unstimmigkeiten behoben sind.“
    „Ich hole dich ab, wenn ich zum ‚Finger Food‘ aufbreche. Der alte Connerly hat mich schon gefragt, wo du steckst, weil du seit einer Woche seine Fish and Chips verschmähst.“ Joshua ging hinaus, wobei er ihr grinsend über die Schulter hinweg zuwarf: „Er wollte auch wissen, ob du Single bist. Ich habe gesagt, du wärest vergeben. Falls er dich darauf anspricht …“
    „… weiß ich Bescheid“, ergänzte Teena und zwinkerte.
    Kaum hatte Josh ihr Büro verlassen, tauchte Matthew in der Tür auf. Er nickte einfach nur stumm, und Teena wusste, dass er ihr mit dieser Geste für ihr Schweigen danken wollte. Sie hatten sich bereits am Telefon ausgesprochen, mehr gab es nicht zu sagen. Teena war froh, die Alltagsgeschäfte wieder aufnehmen zu können.
    Als sie mittags mit Josh die Bezirksdienststelle verließ, um zum Imbiss zu gehen, parkte Lewis gerade ein. Er kam zu ihnen hinüber und schüttelte Teena die Hand.
    „Schön, dass du dich für uns entschieden hast, denn um eine Entscheidung ging es doch wohl bei deinem angeblichen Zwangsurlaub“, sprach Lewis frei heraus.
    Er hatte recht. Die anderen glaubten, der Undercover-Einsatz wäre der Grund für ihren Sonderurlaub gewesen. Das war aber nicht die ganze Wahrheit.
    Plötzlich hatte sie eine Idee. „Mein Vater kennt durch seine Tätigkeit als Makler für Wirtschafts-Assekuranz viele einflussreiche Leute in London, und meine Mutter organisiert häufig Wohltätigkeitsveranstaltungen. Die beiden würden sich bestimmt freuen, etwas für ‚Charity for Kids‘ tun zu können, natürlich nur, wenn du möchtest.“
    „Das Angebot nehme ich gerne an“, antwortete er ernst und holte sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche. Er entnahm der Geldbörse eine Visitenkarte, auf der seine Kontaktdaten und das Logo von ‚Charity for Kids‘ gedruckt waren, und reichte sie Teena. „Wir können jede Unterstützung gebrauchen. Deine Eltern sollen sich bei mir melden, dann werde ich ihnen einiges über die Organisation erzählen und sie mit unseren Leuten in London bekannt machen.“
    Teena, die schon befürchtet hatte, dass Lewis ihren Vorschlag nur als Speichelleckerei abtun würde, war erleichtert. Während er ins Gebäude ging, steckte sie die Visitenkarte ein und setzte gemeinsam mit Josh ihren Weg zum Imbiss fort.
    Die Mittagspause verging schnell, ebenso der Nachmittag. Ehe sich Teena versah, war es Abend geworden, und sie stand in Rosalins
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