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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut
Autoren: Jude Deveraux
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ab, als Joe schrie und nach vorn deutete. Eine wütend aussehende Gruppe von Bürgern mit Dreschflegeln, Knüppeln, Stöcken und Steinen bewaffnet, ganz zu schweigen von vereinzelten Gewehren und Schrotflinten, näherte sich Barneys Wagen; doch als sie Hanks Motor hörten, kamen sie auf den Stutz zu.
    »Nichts wie weg von hier!« brüllte Joe.
    Da waren zornige, bewaffnete Menschen vor und hinter Hank und zu beiden Seiten der Häuser. Er konnte wieder beschleunigen, den Gashebel bis zum Boden hinuntertreten und durch die Menge pflügen. Oder er konnte .. .
    Hank stellte in fieberhafter Eile einige Überlegungen an und vollführte dabei ein paar erstaunlich rasche Drehungen mit dem schweren Lenkrad. Er bog in eine schmale Gasse ein, obwohl Joe brüllte, er sollte das sein lassen. Wenn dieser Weg sich als Sackgasse erwies, waren sie erledigt. Dies war offensichtlich eines von diesen verschlafenen Dörfern, die in diesem Zustand verharren wollten und Automobile haßten, die zu jeder Tages- und Nachtzeit durch ihre Straßen brausten, Pferde scheu machten und selbst die Gehsteige unsicher machten. Wenn ihnen dieser Rennfahrer in die Hände fiel, konnte er ganz bestimmt niemandem mehr etwas über sein Erlebnis erzählen.
    Da war ein Licht am Ende der Gasse. Sie öffnete sich in einen umzäunten Hof, in dem eine Frau stand und ihre Hühner fütterte, aber sie erstarrte beim Anblick des schmutzigen Autos, das mit halsbrecherischer Geschwindigkeit ihren Zaun durchbrach.
    Hank und Joe zogen wie auf Kommando gleichzeitig die Köpfe ein, als der Wagen auf den Zaun prallte. Als die Männer durch die Gasse kamen, wurden sie von wild gackernden, flatternden Hühnern attackiert. Hank scheuchte eines von den Vögeln von seinem Schoß und beugte sich hinaus, um zwei weitere von der Motorhaube zu entfernen. Joe hob ein Huhn vom Wagenboden auf und warf es auf den Hof zurück.
    Nachdem sie auch den Zaun am anderen Ende des Hofes durchbrochen hatten, nahm Hank das Gas zurück und sah sich um. Die Bäuerin drohte ihnen mit der Faust, da ihre Hühner nun in allen Richtungen davonflatterten, und eine Gruppe von empörten Bürgern stürzte auf den Hof.
    »Bist du verrückt?« rief Joe, den Motorlärm übertönend, als Hank den Wagen wieder auf die Stadt zulenkte. »Laß uns von hier verschwinden!«
    »Ich will Zusehen, ob ich Barney nicht mitnehmen kann«, brüllte Hank zurück.
    »Nein, das tust du nicht. . .«, schrie Joe und wurde dann gegen den Sitz geworfen, als Hank beschleunigte. Wie sollte er schon etwas daran ändern können? Er war nur der Mechaniker, während Hank der Besitzer und Fahrer des Wagens war. Was spielte es schon für eine Rolle, daß es auch um seinen Hals ging? Hank tat sowieso, was er wollte.
    Joe klammerte sich seitlich fest, als Hank den Wagen auf vierzig, fünfzig, sechzig Meilen beschleunigte. Joe sah die Kurve, die zu der Straße zurückführte, in der Barney mit seinem Wagen verunglückt war, und betete, daß Hank nicht versuchen würde, die Biegung mit. . .
    Joe wußte, daß er mindestens um zwanzig Jahre gealtert war, als Hank die Kurve mit siebzig Meilen pro Stunde nahm und dabei nur knapp den Bohlensteg auf der anderen Straßenseite verfehlte. Joe roch heißen Gummi und fluchte, als Hank die Bremse anzog, während Barneys Metz vor ihnen rasch größer wurde.
    »Nimm die Kanone!« brüllte Hank.
    Joe gehorchte und griff nach dem Revolver, den Hank am Boden des Wagens befestigt hatte, doch seine Hände zitterten so heftig, daß er ihn kaum bedienen konnte.
    Es befanden sich nur drei Männer in Barneys Nähe, der sich gerade schwerfällig aus seinem Wagen erhob. Sein Mechaniker hatte ihn zwei Tage zuvor verlassen. Barney war immer noch benommen, aber als er Hank und Joe sah, dann einen wütenden Mob, der an der einen Kreuzung auf-tauchte, wußte er, was die Stunde geschlagen hatte. Ohne sich noch einmal nach seinem zertrümmerten Wagen umzusehen, sprang er auf Joes Schoß, während Hank wieder beschleunigte.
    Es war gar nicht so einfach, die kleine Stadt zu umfahren, der vielen Präriehundlöcher wegen, und weil sie ständig einem Kaktus ausweichen oder anhalten mußten, um irgendein Gatter zu öffnen. Joe klagte über Barneys Gewicht, während Barney prahlte, er hätte den Mob in die Flucht geschlagen, wenn er nicht einem Hund hätte ausweichen müssen und dabei die Hausmauer gerammt hätte.
    Joe dachte, daß Barney gar kein so übler Kerl war.
    »Die Knochen von diesen verdammten Biestern zerschleißen einem
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