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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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erwachen.
    Seine Augenlider schlossen sich fast vor sinnlichem Vergnügen. Er ließ den Zopf über seine Faust gleiten, wickelte ihn um seine Hand, bis seine Finger dicht an ihrem Kinn lagen. Als sie die schwache Wärme seiner Hand so dicht an ihrer Haut spürte, drehte sie den Kopf, bis ihre Wange an seinem Handgelenk und Handteller ruhte. Ein sanftes, verschlafenes Seufzen drang über ihre Lippen und wehte über die sensible Haut seines inneren Handgelenks.
    In der Wärme und Abgeschiedenheit hinter dem schweren Vorhang wurde er sich ihres Geruchs bewusst wie nie zuvor. Sie duftete herrlich. Sie roch nach einfacher Seife und von der Sonne erwärmter Haut und nach etwas anderem, etwas Mädchenhaftem, Süßen, als hätte die Unschuld einen eigenen Duft.
    Ihre Augenlider flatterten. Graham ließ ihr Haar los und richtete sich auf; er ballte die Faust, als er die seidige Fülle nicht mehr spürte. Als sie sich rekelte und die Augen öffnete, stand er in gebührendem Abstand und grinste sie auf seine übliche freundliche Art an.
    Schließlich war das hier bloß Sophie. Er hatte Lilah allzu lange keinen Besuch mehr abgestattet, das erklärte alles.
    »Gray? Was macht Ihr denn hier?«
    Statt einer Antwort legte er den Kopf schief. »Ihr habt Euch noch nie im Leben das Haar geschnitten, nicht wahr?«
    Überrascht griff sie sich an den Kopf und bemerkte, dass ihr Haar sich gelöst hatte. Sie wurde rot, als müsste sie sich aus irgendeinem Grund schämen, und richtete sich rasch auf. Sie schien derart aus der Fassung gebracht, dass Graham höflich so tat, als interessiere er sich für den Blick aus dem Fenster, bis sie sich wieder in Ordnung gebracht hatte. Als sie ihre rotblonden Locken wieder streng festgesteckt hatte, verspürte er jedoch das unerklärliche Verlangen, sie wieder zu lösen.
    Er räusperte sich. Sei kein Schuft. Der Schock würde sie umbringen, wenn du dich auch nur andeutungsweise derart danebenbenehmen würdest. Seine Sophie war sich der Welt und ihrer Schlechtigkeiten vollkommen unbewusst. Und er hatte nicht vor, das zu ändern, auch wenn er selbst eine dieser Schlechtigkeiten war.
    Jetzt schaute sie ihn erwartungsvoll an. Richtig, sie hatte ihn etwas gefragt.
    Mit einem Mal wollte er ihr nichts mehr von seiner Familie und dem Titel erzählen. Er wollte so tun, als hätte sich nichts geändert, nur noch für ein paar Minuten. Er fühlte sich in Sophies Gegenwart einfach nur wohl.
    Statt ihr zu antworten, griff er deshalb nach dem obersten Blatt Papier, das in ihrem Schoß ruhte. Er war überrascht von der schönen, fließenden Handschrift, die er erblickte. Hatte er etwas Enges erwartet, etwas Geducktes … Unterdrücktes?
    Doch bevor er die Gelegenheit hatte, tatsächlich zu lesen, was dort auf Deutsch stand, hatte sie ihm das Blatt bereits aus der Hand gerissen. »Seht Euch das nicht an. Es sind nur Notizen.« Sie schaute zu ihm auf. »Ich kann es nicht leiden, wenn jemand meine Übersetzung durcheinanderbringt. Das würdet Ihr wissen, wenn Ihr jemals etwas anderes mit Eurem Verstand tätet, als ihn zu vergeuden. «
    Jetzt regte sie sich wieder über ihn auf. Er lächelte, denn die übliche Gereiztheit ihres Tonfalls beruhigte ihn. Die meisten Leute ließen sich so leicht von ihm blenden, dass er seinen Glauben in die Scharfsichtigkeit der Welt verloren hatte. Nur Sophie machte sich die Mühe, genau genug hinzusehen, um richtiggehend unzufrieden mit ihm zu sein.
    Er lächelte sie liebevoll an und war so glücklich darüber, für einen Moment wieder nur »Gray, der nutzlose Faulenzer« zu sein, dass er völlig vergaß, sein Grinsen mit der üblichen Schicht Ironie zu maskieren.
    Sie blinzelte überrascht, und ihre Pupillen weiteten sich erstaunt. Graham hatte sich rasch wieder im Griff. Er fläzte sich neben sie auf den Fenstersitz, zerdrückte absichtlich ihre Unterlagen, sodass sie sich noch mehr über ihn aufregte und somit von seiner ungebührlichen Aufrichtigkeit abgelenkt war.
    »Los, Sophie. Woran arbeitet Ihr gerade? Erzählt mir eine Geschichte.«
    Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, während sie ihre verstreuten Unterlagen zusammenklaubte. »Ist das Euer Ernst oder wollt Ihr Euch über mich lustig machen? «
    Er legte den Hinterkopf an die Fensternische und schloss erschöpft die Augen. »Liebste, ich bin zu müde, um mich über Euch lustig zu machen. Ich will einfach nur hier in Eurem friedvollen Salon sitzen und zuhören. «
    Sophie hasste es, wenn er sie »Liebste« nannte oder

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