Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf des Glücks

Lockruf des Glücks

Titel: Lockruf des Glücks
Autoren: S Brown
Vom Netzwerk:
letzte Nacht verstreut hatte und zog sie über die Beine hoch. Megans Mund wurde trocken, als sie sah, wie er sich zurechtrückte, damit es bequem hineinpasste.
    »Clancey wusste, dass dieser Entwurf Schrott war, und brauchte einen Neuanfang. Er ist normalerweise ein guter Mann, mit kreativen Ideen. Aber er benimmt sich viel zu oft wie eine Primadonna und kann Gutes nicht mehr von Schlechtem unterscheiden, weil sein Ego ihm im Weg steht. Ich habe ihn schon häufiger ins Gebet genommen, und er ist immer wieder zu sich gekommen. Er ist loyal. Er würde nie zur Konkurrenz gehen.«
    Sie knirschte mit den Zähnen. »Du bist so eingebildet,
so deiner selbst sicher. Ich bin erstaunt über dein Selbstwertgefühl. Sollen alle auf der Welt deiner Meinung sein, dass du etwas ganz Besonderes bist?«
    Er warf einen hinterhältigen Blick auf das Bett. »Du bist es.«
    Das Blut schoss ihr in den Kopf. Ihr wurde schwindelig, und sie griff nach der Kante des Frisiertischs. »Verschwinde«, krächzte sie.
    Er fluchte, farbiger, als sie es je in ihrem Leben gehört hatte, und fuhr sich erregt mit den Fingern durch die Haare. »Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe, Megan. Du hast mich so wütend gemacht...«
    »Verschwinde«, wiederholte sie bestimmt.
    Er ging einige Schritte auf sie zu, aber sie warf ihm einen giftigen Blick zu, der ihn stocksteif auf seinem Weg einhalten ließ. »Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe.«
    Sie lachte schnaubend. »Doch, das hast du.«
    »Ich war wütend, Megan!«
    »Das bin ich auch. Wütender, als ich je zuvor in meinem Leben gewesen bin. Nicht auf dich, sondern auf mich selbst. Warum ich nicht einfach meinen Mund gehalten habe, was Clancey betrifft, damit du bekommst, was du verdienst, werde ich nie verstehen. Und jetzt verschwinde!«
    In einem weiten Schwung seiner Hand hob Josh seine restliche Kleidung auf. »Ich werde dich jetzt eine Weile allein lassen, damit du dich beruhigen kannst. In der Zwischenzeit rufe ich in Atlanta an. Aber ich werde
zurückkommen, und dann werden wir diese Diskussion in Ruhe beenden.«
    In Unterhosen ging er durch die Glasschiebetüren, seine Hose und sein Hemd trug er in der Hand. Leise schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass jetzt niemand die Ironie dieser Situation würdigen konnte. Sie hatte vor, längst weit weg zu sein, wenn er in ihr Zimmer zurückkam. Es war ihr todernst.
     
    Am nächsten Morgen war die Story in allen Zeitungen. Megan konnte nicht verhindern, dass sie es erfuhr, als Arlene ins Zimmer stürzte und mit einem Exemplar des Atlanta Constitution wedelte.
    »Haben Sie das schon gelesen?«
    Megan glaubte nicht, dass sie noch weitere emotionale Schläge verkraften könnte, aber ihr Herz zog sich schmerzhaft für den Mann zusammen, von dem sie sich selbst wieder und wieder sagte, dass sie ihn verachtete. Alles stand drin-wie sein enttäuschter Mitarbeiter seine bereits erbrachte Arbeit an einer bislang geheimen Werbekampagne für die florierende Fluggesellschaft mitgenommen und sie, im Gegenzug für das Versprechen einer gigantischen Gehaltserhöhung gegenüber dem, was Josh ihm gezahlt hatte, den Geschäftsführern von Powell & Partner angeboten hatte.
    Der Reporter hatte das Bild von Joshs Zukunft noch schwärzer dargestellt, als es wahrscheinlich sein würde, und angedeutet, dass Laster wie Frauen und Alkohol die Ursache dieses Mangels an Cleverness wären.

    Die einzige von Josh zitierte Aussage – und Megan vermutete, dass es das Einzige war, was Josh überhaupt dazu gesagt hatte – war: »Ich werde mich dazu äußern, wenn der Deal unterschrieben ist.«
    Sie sah auf das Bild des Mannes, der sie aus der Zeitung heraus wütend anstarrte und strich mit ihrem Finger darüber, als ob sie die Sorgenfalten aus seinem Gesicht radieren könnte. Es machte keinen Sinn, sich die Leere, die sie in sich spürte fortzuwünschen. Der klaffende Abgrund wurde nur noch tiefer.
    Sofort nachdem Josh ihr Zimmer verlassen hatte, hatte sie ihre Sachen gepackt. Sie hatte all die Kleidungsstücke, die sie vor der Reise so sorgfältig in die Taschen gelegt hatte, hineingestopft, sich eilig angezogen und war, nach einem letzten Blick, ob sie auch nichts vergessen hatte, zur Rezeption von Seascape gegangen.
    Jemanden zu finden, der sie zum Flughafen brachte, war kein Problem. Selbst der Papierkram, um ein Auto für die restliche Strecke nach Hause zu mieten, war schnell gegangen. Oder war sie so in ihren Herzschmerz vertieft, dass sie die Schwierigkeiten gar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher