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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
Autoren: Nora Roberts
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wir dich lieben. Ganz einfach. Ich kann dir nicht befehlen, hier glücklich zu werden, Cooper, aber ich möchte dich um etwas bitten. Nur um eine einzige Sache, die dir vielleicht sehr schwerfällt. Aber ich möchte dich bitten, es trotzdem zu versuchen. Vielleicht entdeckst du trotzdem etwas, das dir gefällt. Dann kommt dir die Zeit bis Ende August auch nicht mehr so lang vor. Wenn du das tust, Cooper, wenn du dich aufrichtig bemühst, werde ich Grandpa bitten, einen neuen Fernseher zu kaufen. Einen, der keine Zimmerantenne braucht.«
    Er schniefte. »Was, wenn ich mich bemühe, aber trotzdem alles doof finde?«
    »Es reicht, wenn du dich bemühst, aber du musst es wirklich aufrichtig versuchen.«

    »Wie lange muss ich mich bemühen, bis es einen neuen Fernseher gibt?«
    Sie musste laut lachen, und aus irgendeinem Grund wanderten auch seine Mundwinkel nach oben, und das Stechen in seiner Brust ließ nach. »Siehst du, mein Junge. Zwei Wochen, würde ich sagen. Zwei Wochen Trübsal blasen, und jetzt zwei Wochen, in denen du dich bemühst. Wenn du dich wirklich anstrengst, steht schon bald ein neuer Fernseher im Wohnzimmer, versprochen. Einverstanden?«
    » Yes, Ma’am .«
    »Na gut. Und jetzt lauf hinaus und such deinen Großvater. Er muss etwas erledigen und kann bestimmt Hilfe gebrauchen.«
    »Gut.« Er stand auf. Danach wusste er gar nicht mehr, warum das rausmusste: »Sie streiten ständig und merken nicht einmal, dass ich dabei bin. Er hat Sex mit einer anderen. Ich glaube, das passiert öfter.«
    Lucy atmete hörbar aus. »Lauschst du und schaust durch Schlüssellöcher, mein Junge?«
    »Manchmal. Aber manchmal schreien sie so laut, dass man es gar nicht überhören kann. Auf mich hören sie nie. Manchmal tun sie so, als ob, aber manchmal nicht mal das. Was ich will, ist ihnen egal, Hauptsache, ich störe nicht.«
    »Auch das ist hier anders.«
    »Kann sein. Vielleicht.«
    Als er hinausging, wusste er nicht mehr, was er denken sollte. Kein Erwachsener hatte jemals so mit ihm gesprochen oder ihm so gut zugehört.
    Sie hatte gesagt, dass sie ihn hierhaben wollten. Das hatte noch niemand zu ihm gesagt. Sie hatte es gesagt,
obwohl sie wusste, dass er nicht hier sein wollte. Und zwar nicht, um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern weil es die Wahrheit war.
    Er blieb stehen und sah sich um. Er konnte es natürlich versuchen, aber was sollte ihm hier schon gefallen? Ein Haufen Pferde, Schweine und Hühner. Felder, Berge und sonst nichts.
    Er mochte ihre Pfannkuchen, aber vermutlich meinte sie etwas anderes.
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen und ging ans andere Ende des Hauses, von wo her er ein Klopfen hörte. Jetzt musste er erst mal Zeit mit diesem merkwürdigen, schweigsamen Großvater verbringen. Was sollte daran toll sein?
    Er bog um die Ecke und entdeckte Sam bei der großen Scheune mit dem weißen Silo. Was Sam da gerade mit einer Art Metallstange in den Boden hämmerte, machte Coop sprachlos.
    Ein Schlagkäfig.
    Er wollte sofort losrennen, über den unbefestigten Weg fliegen, zwang sich aber zu gehen. Vielleicht sah das nur aus wie ein Schlagkäfig und war eigentlich eine Umzäunung für Tiere.
    Sam sah auf und schlug noch einmal auf den Pfosten. »Du bist spät dran heute.«
    »Ja, Sir. Grandma meinte, ich soll dir bei etwas helfen.«
    »Nein. Ich bin so gut wie fertig.« Mit dem kleinen Hammer in der Hand, richtete sich Sam auf und trat einen Schritt zurück. Schweigend musterte er den Käfig.
    »Vielleicht«, fügte er noch hinzu, »kann ich dir nachher ein paar Bälle zuwerfen.« Sam griff nach einem Schläger,
der an der Scheunenwand lehnte. »Du kannst den hier nehmen. Er ist erst gestern Abend fertig geworden.«
    Erstaunt nahm Cooper den Schläger und fuhr mit den Fingern über das glatte Holz. »Den hast du selbst gemacht?«
    »Ja, warum sollte ich einen im Laden kaufen?«
    »Da steht ja mein Name drauf.« Ehrfürchtig strich Cooper über den eingravierten Namen.
    »Damit du weißt, dass es deiner ist.«
    »Danke.«
    »Wirst du es nie leid, immer so höflich zu sein, mein Junge?«
    »Nein, Sir.« Cooper hielt kurz inne. »Grandpa? Bringst du mir das Reiten bei?«
     
    Es gab Dinge, die er mochte, wenigstens ein bisschen. Er schlug gern Bälle nach dem Mittagessen. Und er fand es toll, wie ihn sein Großvater in regelmäßigen Abständen mit ein paar verrückten übertriebenen Würfen überraschte. Er ritt gern auf Dottie, der kleinen Stute, im Korral herum. Immerhin hatte er jetzt
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