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Lockende Zaertlichkeit

Lockende Zaertlichkeit

Titel: Lockende Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
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beschweren wollte, weil sie, Olivia, am Wochenende nicht nach Hause gekommen war.
    "Hallo?" meldete sie sich missmutig.
    "Olivia?"
    "Ja bitte?" Olivia kannte die männliche Stimme am anderen Ende der Leitung nicht.
    "Ich muss Sie sehen, Olivia ..."
    "Wer sind Sie?" fragte sie irritiert.
    "Verdammt, ich muss verrückt sein", sagte der Mann mehr zu sich selbst als zu Olivia. "Es tut mir Leid, dass ich Sie belästigt habe. Ich..."
    "Marcus!" rief Olivia überrascht. "Sind Sie es?"
    "Ja", bestätigte er heiser. "Ich hatte gerade eine schlimme Auseinandersetzung mit Sally, und ich weiß nicht..."
    "Wer ist Sally?"
    "Meine Tochter", erklärte Marcus ungeduldig. "Aber das spielt keine Rolle. Ich hätte Sie erst gar nicht anrufen dürfen.
    Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie gestört habe ..."
    "Möchten Sie darüber reden, Marcus?" fragte Olivia aufgeregt. Marcus Hamilton hatte sie angerufen! Und er wollte mit ihr reden!
    Es folgte sekundenlanges Schweigen, dann stöhnte Marcus leise. "Ja. Ich muss mit jemandem sprechen. Aber am Telefon geht das schlecht, und ich will Sally nicht allein zu Hause lassen. Meine Haushälterin hat heute frei."
    "Wo wohnen Sie?" fragte Olivia spontan.
    "Wo ich ...? Olivia, soll das heißen, dass Sie zu mir kommen wollen?"
    "Natürlich", bestätigte sie, ohne zu zögern. Mit einem Mal war es ihr völlig gleichgültig, dass Marcus ein erfahrener, angesehener Arzt war und sie nur eine kleine
    Schwesternschülerin. Marcus brauchte ihre Hilfe, und nur das allein war wichtig.
    "Olivia, sind Sie sicher, dass Sie das möchten?"
    "Ja, ich bin sicher. Wie ist Ihre Adresse?"
    Nun zögerte Marcus nicht mehr. Nachdem Olivia seine Adresse notiert hatte, legte sie auf und rief ein Taxiunternehmen an. Schon eine Viertelstunde später stand sie vor Marcus' Haus, das sich in einem vornehmen Londoner Stadtviertel befand.
    Bevor Olivia auf den Klingelknopf drücken konnte, ging auch schon die Tür auf.
    Marcus sah völlig anders aus, als Olivia ihn vom
    Krankenhaus her kannte. Er trug schwarze Jeans und ein graues Hemd, dessen obere Knöpfe offen standen, und sah sie erwartungsvoll an.
    "Olivia!" Ehe Olivia etwas sagen konnte, zog er sie ins Haus, riss sie an sich und küsste sie wild. "Olivia! Süße, kleine Olivia!" Marcus strich ihr die seidigen Locken aus der Stirn und sah sie verlangend an. "Mein Gott, wie schön du bist!"
    Olivia war noch ganz benommen von seinem Kuss. "Bin ...
    bin ich das wirklich?" fragte sie verunsichert.
    "Ja, das bist du." Marcus umfasste ihre Taille und führte Olivia ins Wohnzimmer.
    Sie sah sich neugierig um. Ungemütlich wirkende
    Designermöbel, teure Teppiche und moderne Kunstgemälde schmückten den Raum. Aber diese Einrichtung passte Olivias Meinung nach ganz und gar nicht zu Marcus.
    "Meine Frau hat die Wohnung eingerichtet", erklärte er lächelnd, als hätte er Olivias Gedanken gelesen. "Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, die Sachen auszutauschen."
    "Du lebst getrennt von deiner Frau, nicht wahr?" Nach diesem leidenschaftlichen Kuss hatte Olivia auch keine Hemmungen mehr, Marcus zu duzen.
    "Ja. Wir stehen kurz vor der Scheidung. Und das ist auch der Grund, weshalb Sally und ich gestritten haben."
    "Oh, ich verstehe." Olivia dachte eine Weile nach, dann sagte sie: "Glaubst du, es ist klug, mit ihr zu streiten? Sie ist noch ein Kind und braucht eher Liebe und Verständnis anstatt Auseinandersetzungen."
    Marcus seufzte. "Das weiß ich ja, und ich habe auch versucht, Verständnis für sie aufzubringen. Aber im Moment kann man überhaupt nicht mit ihr reden. Sie ist wie besessen von der fixen Idee, dass ich von nun an jede Woche eine andere Frau mit nach Hause bringen würde." Er schüttelte den Kopf.
    "Aber das ist doch wirklich lächerlich ..."
    "Daddy?" Sally stand an der Tür, und ihr Gesicht nahm einen trotzigen, rebellischen Ausdruck an, als sie Olivia sah. "Also doch! Und ich war so blöd und wollte mich gerade bei dir entschuldigen!"
    "Sally..."
    "Lass mich in Ruhe!" schrie sie wütend. "Mummy hat doch Recht gehabt! Männern kann man nicht trauen!" Damit drehte sie sich um und lief zurück nach oben.
    Olivia biss sich auf die Lippe. "Ich ... ich glaube, es war doch keine so gute Idee, dass ich gekommen bin. Ich dachte, ich könnte dir helfen, aber stattdessen ..."
    "Stattdessen hast du dir das unverschämte Verhalten meiner Tochter gefallen lassen müssen", beendete Marcus grimmig ihren Satz. "So geht das nun schon seit sechs Monaten - seit Ruth ausgezogen ist. Ich
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