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Lockende Zaertlichkeit

Lockende Zaertlichkeit

Titel: Lockende Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
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ihre Zeit bei den Hayes bald vorüber sein. Nur noch fünf Tage würde sie sich um Rick kümmern und danach ihre neue Stelle antreten - bei einer älteren Dame, die sich ein Bein gebrochen hatte und nun die ersten Wochen nach ihrem Klinikaufenthalt zu Hause gepflegt werden musste. Es tat Olivia Leid, die Hayes-Familie zu verlassen, denn sie hatte alle vier sehr lieb gewonnen. Und genau das war Olivias Problem: Sich emotional zu stark an seine Patienten und vielleicht auch noch an deren Familie zu binden war die große Gefahr, wenn man als Krankenschwester arbeitete. Und Olivia bezweifelte, dass sie jemals in der Lage sein würde, ihre Gefühle bei der Arbeit ganz auszuschalten.
    Mehrere Teenager plantschten bereits ausgelassen im Swimmingpool, als die drei das Haus der Graystons erreichten.
    Olivia war erleichtert, als sie sah, dass Rick sich trotz seiner deutlich sichtbaren Narben und der leichten Gehbehinderung sehr wohl zu fühlen schien. Nachdem er anfangs deprimiert gewesen war und befürchtet hatte, nie wieder richtig laufen zu können, hatte er sich sowohl körperlich als auch mental völlig erholt. Er hatte die lange Zeit seiner Genesungsphase geduldig ertragen und in Anbetracht seiner schweren Verletzungen rasch Fortschritte gemacht.
    Nachdem Olivia sich vergewissert hatte, dass es ihrem Patienten gut ging, legte sie sich auf einen Liegestuhl, setzte ihre Sonnenbrille auf und schloss die Augen.
    "Möchtest du vielleicht etwas Sonnencreme haben?" riss die Stimme eines jungen Mädchens sie unvermittelt aus dem Halbschlaf.
    Olivia richtete sich auf und nahm das Angebot dankbar an.
    Sie hatte schon gemerkt, wie heiß es war, und ihre helle Haut war sehr empfindlich und musste vor der Sonne geschützt werden. "Danke, das ist sehr nett von dir", erwiderte sie lächelnd und schob sich die Sonnenbrille auf den Kopf.
    "Olivia!"
    Olivia betrachtete das hübsche junge Mädchen mit dem Pferdeschwanz, das auf der Nachbarliege Platz genommen hatte, eingehend. Dieses Gesicht kam ihr irgendwie bekannt vor: das energisch wirkende Kinn, die vollen Lippen und die
    ausdrucksvollen grauen Augen. "Sally - bist du es?" fragte Olivia überrascht.
    "Und ob ich das bin!" rief das Mädchen aufgeregt. "Wie geht es dir, Olivia? Du siehst toll aus! Wie kommst du eigentlich hierher? Oh, natürlich, du bist ja mit Rick gekommen. Dann musst du also die Krankenschwester sein, von der er so viel geschwärmt hat. Bist du... hab ich irgendetwas Komisches gesagt?" fragte sie, als Olivia lachte.
    "Du hast dir alle Fragen schon selbst beantwortet", erwiderte Olivia betont heiter, obwohl ihr Herz schneller schlug. Sally nach so langer Zeit wieder zu sehen wühlte Olivia innerlich völlig auf. Sie hatte alle Erinnerungen an die Hamilton-Familie verdrängt und nicht damit gerechnet, je wieder etwas mit ihr zu tun zu haben.
    Sally lachte vergnügt. "Entschuldige, aber manchmal rede ich wie ein Wasserfall. Das ist aber eine Überraschung, dich hier zu treffen!"
    "Für mich auch. Wie geht es dir, Sally?"
    "Gut."
    "Und deinem Vater?" fragte Olivia mit klopfendem Herzen.
    "Dem geht es auch gut. Er arbeitet bloß zu viel, wie immer."
    Olivia nickte und kämpfte gegen die Bilder an, die sich vor ihrem inneren Auge auftaten. Sie hatte schon seit Wochen nicht mehr an Marcus gedacht und würde nicht zulassen, dass dieses Treffen mit Sally ihr geordnetes Seelenleben aus dem Gleichgewicht brachte.
    "Du hast ihn ja schon seit..."
    "Wolltest du mir nicht etwas Sonnencreme geben?"
    wechselte Olivia schnell das Thema, weil sie nicht über Marcus reden wollte.
    "Oh ... natürlich." Sally reichte ihr die Plastiktube und sah eine Weile schweigend zu, wie Olivia die Creme auf ihrer zarten Haut verteilte. "Möchtest du nicht über Daddy sprechen?" fragte Sally unvermittelt.
    "Ich glaube nicht, dass es da viel zu sagen gibt", erwiderte Olivia betont kühl, obwohl sie insgeheim darauf brannte, etwas über Marcus zu erfahren.
    "Ich dachte nur ... ich hatte damals nie damit gerechnet, dass du und Daddy ... dass ihr auf diese Weise auseinander gehen würdet. Ich meine, er hatte dich sehr gern", fügte sie verunsichert hinzu.
    "Das weiß ich, Sally. Aber Marcus war verheiratet. Er hatte dich und deine Mutter."
    Sally verzog das Gesicht. "O ja, Mummy."
    Olivia sah das junge Mädchen verwundert an. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie stark Sally damals Partei für Ruth ergriffen hatte. "Du hast dich doch immer gut mit deiner Mutter verstanden, oder nicht?"
    Sally zuckte die
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