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Locke greift an

Locke greift an

Titel: Locke greift an
Autoren: Ulli Potofski
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Tatzentier ihn einfach durch seine Schnelligkeit an den Nationalspieler erinnerte.
    Eva schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Fing
gut an und endet natürlich doch mit Fußball.« Und sie erinnerte nun ernsthaft daran, dass man ja schon einige gute eigene Lieder geschrieben hatte. »Am SCHULTERROR-Song sollten wir unbedingt dranbleiben. Das ist doch genau das Thema für die meisten Schüler. Der Leistungsdruck wird immer größer.« Sie sah die beiden an. »Jungs, ich denk mal weiter nach und mache euch einen Vorschlag - ich habe da eine Idee.«
    An dieser Stelle trennten sich ihre Wege, und Locke und Matz gingen den Rest der Strecke gemeinsam, während Eva zu ihrer Buslinie musste, sie, die Tochter des Zahnarztes Armin Dahl, wohnte in einem anderen Stadtteil.
    Endlich konnten die beiden Freunde wieder ausschließlich über Fußball sprechen. Im Mittelpunkt stand die bevorstehende Begegnung gegen Rot-Weiß Düsseldorf am kommenden Sonntag. Die Schalker U15 spielte gerade eine ziemlich durchschnittliche Saison. Weder Fleisch noch Fisch, wie ihr Trainer Olaf Thölle immer zu sagen pflegte. Sechzehn Mannschaften spielten in ihrer Gruppe und die Schalker belegten momentan Platz sieben in der Tabelle.
    Kurz nach halb zwei kamen Locke und Matz bei der Familie Schubert an. Poldi begrüßte Patrick wie immer voller Begeisterung. Er sprang an ihm hoch und biss ihm dabei fast in die Nase - aus Liebe, versteht sich. Auch Matz bekam ein fröhliches Schwanzwedeln ab. Sandra hatte - wie so oft - das Lieblingsgericht ihres Sohnes gekocht. Es gab Nudeln mit Fleischsoße und dazu einen frischen Salat.
    Da Matz und Locke so gegen halb drei gemeinsam zum Montags-Training Richtung Arena Auf Schalke aufbrechen mussten, hatte man ausgemacht, dass die Jungs abwechselnd in der einen oder anderen Familie zusammen essen sollten. Das ermöglichte eine effektivere Zeitplanung, und die beiden waren auch einfach froh, dass sie noch mehr
miteinander reden, vorausplanen oder auch nur spinnen konnten.
    Sandra stellte wie immer die gleiche Frage: »Wie war’s heute in der Schule? Ordentlich aufgepasst oder den Unterricht eher gestört?«
    Locke spielte den Empörten. »Also Mutter, meine Noten werden beinahe meisterschaftsverdächtig und du hast offensichtlich immer noch Zweifel.«
    »Frau Schubert, das ist wirklich so«, stimmte Matz zu. »Locke und ich sind die Klassenbesten - im Sport!«
    Sandra gab keine Ruhe. »Dafür steht ihr in Mathe und Englisch eindeutig in der Abstiegszone. Wenn Eva euch nicht manchmal kleine Zettel zustecken würde, könnte man von einem sicheren letzten Platz ausgehen. Meine Herren, Fußball ist nicht …« -
    An dieser Stelle angekommen, stimmten Patrick und Matz im Chor mit ein: »… alles im Leben!« Zumindest mussten jetzt alle zusammen lachen.
    Zwanzig Minuten später standen die Jungs vor dem Trainingsgelände des FC Schalke 04.
    Immer noch staunten Matz und Patrick, wenn sie an dem futuristischen Stadion Auf Schalke auftauchten. Die Arena lag fast wie ein Raumschiff frei in der Landschaft. Stahl, Beton und Glas fügten sich zu einem gigantischen Bild. Wenn am Samstag die Bundesligaspiele hier über die Bühne gingen, fieberten mehr als einundsechzigtausend Menschen bei den Begegnungen mit. Natürlich träumten Locke und Matz davon, eines Tages hier als Bundesligaspieler aufzulaufen. Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg …
    Das Training der U15 fand wie immer auf einem der Nebenplätze der großen Arena statt. Trainer Thölle legte viel Wert auf Pünktlichkeit, und der gesamte Kader, der zurzeit
aus zwanzig Spielern bestand, war eine Viertelstunde vor dem Trainingsbeginn in der Umkleide. Wie immer machten großspurige Sprüche die Runde. Der Nachwuchs der Profimannschaft von Schalke 04 machte sich etwas lustig über eine Niederlage der ersten Mannschaft in der Championsleague gegen Valencia. Tom Derwinski, der zweite Torwart der U15, führte gerade aus, dass Manuel Neuer den Treffer zum 0:1 durch die Hosenträger hatte gehen lassen - da betrat der Trainer den Raum.
    Olaf Thölle war ein Mittelfeldspieler jener Schalker Mannschaft gewesen, die 1997 sensationell den UEFA Pokal gewonnen hatte. Alle hatten große Achtung vor ihm und natürlich hatte er die Bemerkung mitbekommen.
    Obwohl Thölle kein großgewachsener Mann war, konnte seine Stimme gewaltig klingen. »Tom, du hast es nötig«, hallte es durch den Raum. »Etwas mehr Respekt würde dir guttun. Darf ich dich daran erinnern, dass du letztens
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