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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna
Autoren: 04 Verführt von einem Vampir
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Warum hast du dich für den Biss entschieden, Charles?“
    „Wenn du weißt, dass du sterben musst, wenn du doch erst so richtig zu leben beginnst, würdest du dem Teufel deine Seele verkaufen, um nur einige Minuten mehr zu haben …“
    „Oder die Ewigkeit.“
    „Das stimmt. Ich versuche, nicht daran zu denken.“
    „Oh, entschuldige, nerven dich meine Fragen?“
    „Nein, Hello, überhaupt nicht, aber ich muss sagen, dass ich vor meiner Antwort nicht lange überlegt hatte. Trotz alledem bin ich glücklich und lerne, mit dieser neuen Perspektive umzugehen. Weißt du, theoretisch wäre ich jetzt 73 Jahre alt, aber lustigerweise bin ich damit im Vergleich zu den meisten Leuten, die ich kenne, ziemlich jung!“
    „Ich habe mich noch nie gefragt, wie alt ihr alle eigentlich seid … nicht einmal bei Gabriel …“
    „Oh, glaube mir, das willst du nicht wissen, das wäre zu bizarr.“
    „Mach' dir keine Sorgen um mich, bizarr war es für mich schon seit dem ersten Tag, als ich all diese Gemälde von Gabriel aus früheren Jahrhunderten sah.“
    „Hm, das ist nicht immer Gabriel, manche davon zeigen auch Edgar.“
    „Sag' das nicht, sonst kann ich nie wieder schlafen. Bei diesem Typen gefriert mir das Blut in den Adern.“
    Charles' Handy vibriert. Eine SMS. Er liest sie, runzelt die Stirn und ruft sofort zurück. Ich belausche das Gespräch, während ich das himmlische Tiramisu von Césarée genieße.
    „Magda, ja, ist alles in Ordnung? Ich habe gerade deine SMS gelesen … Was ist los? Ja, ich bin mit Hello essen, willst du dazukommen? Okay, bei Césarée … Ja, bis gleich.“
    Ich sehe Charles beunruhigt an.
    „Das war Magda, es geht ihr nicht gut.“
    „Hat sie gesagt, warum?“
    „Es war verwirrend, sie hat von Rebecca und von LūX gesprochen … Ich habe nicht alles verstanden.“
    Schweigend essen wir auf, jeder von uns beiden überlegt für sich, was Magda wohl so sehr verstört haben könnte. Gerade sie, die stets Ruhe bewahrt, der Optimismus in Person.
    „Da ist etwas faul an der Geschichte …“
    „Warte ab, bevor du ausrastest, vielleicht kann uns Magda ja doch beruhigen.“
    „Nein, Gabriels Verschwinden. Das meine ich.“
    „Oh … Aber er wird doch zurückkommen.“
    „Ich hoffe. Aber ich meine sein Fehlen im Unternehmen.“
    „Oh …“
    In diesem Augenblick kommt Magda. Sie ist vollkommen außer Atem. Ich schenke ihr ein großes Glas Wasser ein und nehme ihr den Mantel ab. Charles setzt sich neben sie, beschützend, fast wie ein Sohn.
    „Was ist los, meine Liebe?“
    „Sie ist los.“
    „Rebecca?“
    „Ja.“
    Mir wird schon übel, wenn ich ihren Namen höre, doch ich schweige und versuche, mich so unauffällig wie möglich zu verhalten.
    „Ich war im alten Salon und habe in einem Liebesroman geschmökert. Dabei habe ich gemütlich Tee getrunken, als sie plötzlich hereinkam und süßlich grinste.“
    Magda führt das Wasserglas an den Mund, trinkt in großen Schlucken und fährt fort.
    „Ich habe sie freundlich gegrüßt und dann weitergelesen, doch sie blieb und schlich im Zimmer umher, also fragte ich sie, ob sie etwas brauche, doch sie meinte nur, sie überlege, dieses Zimmer umdekorieren und suche nach Ideen. Bis dahin nichts Außergewöhnliches, doch ich wurde hellhörig, als sie von „ihrem Büro“ sprach. Dann sagte sie mir, dass sie, wenn Gabriel sich weiterhin wie ein Hasenfuß verstecken wolle, einen passenden Raum brauche, um seine Geschäfte zu übernehmen. Ich war überrascht und sagte, dass Gabriel wohl sehr gut selbst die Geschäfte leiten könne, worauf sie antwortete, dass Edgar ganz und gar nicht dieser Meinung sei, und dass dieser schließlich der wahre Geschäftsführer des Unternehmens sei. Daraufhin hat sie einige Maße genommen und mich gefragt, ob ich finde, dass die Farbe Mauve zu einer Geschäftsführerin passe. Ich verschluckte mich an meinem Tee, woraufhin sie entgegnete, dass ich recht habe und Mauve keine gute Idee sei, und ging, als sei nichts gewesen.“
    Magda ist fertig mit ihrer Berichterstattung. Sie sieht Charles ängstlich an. Ich bin nicht sicher, ob ich die gesamte dramatische Tragweite der Situation erfasst habe, doch als ich Charles ansehe, werde ich unruhig.
    „Diese Halunken!“
    „Wer?“, frage ich.
    Doch es ist, als hätte er meine Frage nicht gehört. Er starrt weiterhin Magda an.
    „Das können sie ihm nicht antun. Wir … wir müssen einen Weg finden, mit ihm zu sprechen.“
    „Das habe ich schon versucht. Leider nur der
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