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Live Fast, Play Dirty, Get Naked

Titel: Live Fast, Play Dirty, Get Naked Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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auch nur der plötzlich veränderte Klang ihrer Stimme … keine Ahnung. Doch als ich hochschaute und das Bild im Fernseher sah …
    Da wusste ich es.
    Sofort.
    Ich wusste sofort, dass mit William nichts in Ordnung war.
    Zuerst war es nur so ein Gefühl im Bauch, eine schrecklich schockierende Leere, die ich nicht verstand, denn in denersten ein, zwei Sekunden begriff ich überhaupt nicht, was ich da sah und was es bedeutete. Es war so ein Bild, wie ich es schon oft im Fernsehen gesehen hatte: ein Haufen qualmender Schutt, schwelende Trümmer, das Wrack eines noch brennenden Autos … Polizeifahrzeuge, Krankenwagen, Blaulichtflackern, Reporter …
    Eine Szene der Zerstörung.
    Eine Bombenexplosion.
    Ein weiterer Terroranschlag irgendwo …
    Aber plötzlich begriff ich, dieser Anschlag war nicht irgendwo . Dieser Anschlag war unter einer Eisenbahnbrücke passiert, am Ende einer schmuddeligen kleinen Straße, die von verfallenen Häusern gesäumt war, und im Hintergrund sah ich ein Stück Brachland.
    »Nein …«, murmelte ich und lief hinüber, um den Ton am Fernseher lauter zu stellen. »Nein … bitte, Gott verdammt … nein …«
    Das Bild hatte inzwischen gewechselt und ein Reporter war zu sehen – ein Mann mit einem Schnauzbart, der auf halber Höhe der Straße stand und in ein Mikro sprach. »… also, die Details sind im Moment noch sehr unklar«, sagte er, »bestätigt wurde uns nur, dass sich die Explosion gegen 15.45 Uhr in einer Werkstatt ereignete, die der Firma Warwick Motors gehört, einem örtlichen Autoreparaturbetrieb. Die Werkstatt liegt unter einer Eisenbahnbrücke, und wie Sie im Hintergrund erkennen können, wurde die Brücke über der Werkstatt nicht beschädigt. Doch bis jetzt haben wir noch keine Information über den Grund der Explosion oder Angaben über etwaige Opfer.«
    »Wird der Fall von der Polizei als Terroranschlag eingestuft?«, fragte die Moderatorin.
    »Bis jetzt gibt es noch keine offizielle Erklärung der Polizei, aber aus anderen Quellen war zu hören, die Zerstörung sei eindeutig Folge einer schweren Bombenexplosion und es existierten deutliche Parallelen zu Bombenanschlägen, die die IRA in letzter Zeit verübt hat.«
    »Gab es irgendwelche Vorwarnungen?«
    »Nein, soweit ich weiß, nicht. Aber es ist möglich, dass die Bombe gar nicht hier losgehen sollte. Das, was wir hier sehen, könnte das Ergebnis einer Terroroperation sein, die aus irgendeinem Grund schiefgegangen ist …«
    Schiefgegangen ist …
    Schiefgegangen ist …
    Schiefgegangen ist …
    Aber was war schiefgegangen? Wie? Warum? Was war passiert …? Die Gedanken wirbelten in mir herum … der ganze Raum wirbelte. Ich bekam nichts mehr in meinen Schädel. Die Worte und Bilder stoben durch meinen Kopf wie Konfetti im Wind – die Werkstatt, der Schutthaufen … der Firma Warwick Motors gehört … das brennende Auto, die schwelenden Trümmer … eine schwere Bombenexplosion … die IRA …
    Und plötzlich hörte ich Williams Stimme in meinem Innern: … ich will nicht, dass jemand verletzt wird … ich will nicht, dass noch jemand stirbt … ich werde nicht zulassen, dass das passiert … wenn ich rausfinde, dass sie irgendwas vorhaben, wobei Menschen verletzt oder getötet werden, werd ich’s verhindern.
    »Nein …«, murmelte ich kopfschüttelnd. »Nein …«
    Plötzlich wurde die Tür des Umkleideraums aufgerissen und ich merkte, wie jemand irgendwas zu mir sagte, doch ich hörte nur die Stimme im Fernseher: »… und melden uns in unseren Spätnachrichten um 23.45 Uhr mit neuen Informationenüber den Bombenanschlag im Norden Londons.« Und dann, als die Wetterkarte gezeigt wurde, fasste ich nach oben und stellte auf ITV um, verzweifelt auf der Suche nach weiteren Nachrichten, aber es gab keine, nur ein paar Leute, die über Politik redeten, und ich drückte wie besessen auf den Bedienungsknöpfen herum. Schaltete auf BBC2, aber auch da lief nichts, nur so ein Fernstudien-Programm …
    »Lili!«
    Ich versuchte es wieder auf BBC1 …
    »Lili!«
    Inzwischen lief dort irgendein Sportprogramm …
    »Scheiße!«, fauchte ich und drückte die Knöpfe. »Verdammte Kacke … verfluchter Sport .«
    Und auf einmal spürte ich, wie mich jemand festhielt, und ich schoss herum und schlug nach dem Kerl, bis ich begriff, dass es Curtis war.
    » Heilige Scheiße, Lili«, sagte er. »Verdammt noch mal, was tust du?«
    »William …«, murmelte ich.
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich glaub …«
    »Was? Was glaubst du?«
    Was sollte

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