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Little Brother

Little Brother

Titel: Little Brother
Autoren: Cory Doctorow
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Songs und Jugendkulturen von früher und heute und überall auf der Welt beschäftigen musst. Außerdem ist es ein Wettbewerb, bei dem das beste Viererteam satte zehn Tage nach Tokio reisen darf - auf der Harajuku-Brücke chillen, im Geek-Mekka Akihabara stöbern, Astro-Boy-Gimmicks einsammeln, so viel du essen kannst (na ja, außer dass er in Japan "Atom Boy" heißt)...
    Das ist Harajuku Fun Madness, und wenn du erst mal ein, zwei Rätsel gelöst hast, führt kein Weg mehr zurück.
    > Nein, Mann, nein. NEIN. Frag erst gar nicht.
    > Ich brauch dich, D. Ich hab keinen Besseren als dich. Ich schwörs, ich bring uns unbemerkt raus und wieder rein. Kann ich. Weißt du doch.
    > Ich weiß, dass dus kannst.
    > Also bist du dabei?
    > Scheiße, nein.
    > Komm schon, Darryl. Du wirst dir schon nicht auf dem Sterbebett wünschen, mehr Zeit in der Schule verbracht zu haben.
    > Ich werd mir dann aber auch nicht wünschen, mehr Zeit mit ARGs verbracht zu haben.
    > Aber vielleicht wirst du dir wünschen, mehr Zeit mit Vanessa Pak verbracht zu haben?
    Van war ein Mitglied meines Teams. Sie besuchte eine private Mädchenschule in der East Bay, aber ich wusste, sie würde schwänzen, um die Mission mit mir zu erledigen. Und Darryl war nun schon seit Jahren in sie verknallt, schon bevor die Pubertät begonnen hatte, sie mit verschwenderischen Reizen zu bedenken. Darryl hatte sich in ihren Verstand verliebt. Echt traurig das.
    > Du Arsch.
    > Du bist dabei?
    Er guckte zu mir rüber und schüttelte den Kopf. Dann nickte er. Ich blinzelte ihm zu und ging daran, den Rest des Teams zusammenzutrommeln.
    ARG war nicht immer mein Ding. Ich hab ein finsteres Geheimnis: Ich war mal ein LARPer. LARPs sind Live-Action-Rollenspiele, und es ist genau so, wie es sich anhört: In Kostümen rumrennen, in lustigen Dialekten reden und so tun, als sei man ein Topspion, ein Vampir oder ein mittelalterlicher Ritter. Das ist so wie Fahnen erobern mit Monsterkutten, bisschen Drama Club dabei, und am besten waren die Spiele, die wir in Pfadfinderlagern draußen in Sonoma oder auf der Peninsula spielten.
    Diese Drei-Tage-Events wurden manchmal echt haarig, wenn man den ganzen Tag wandern musste, ewig lang mit Schaumstoff- und Bambusschwertern kämpfte, Leute verhexte, indem man sie mit Bohnensäcken bewarf und "Feuerball!" brüllte, all son Zeug. Total lustig; okay, auch albern. Aber nicht annähernd so ein Geek-Kram wie drüber zu reden, was dein Elb als nächstes tun wird, während man mit Diet Coke und bemalten Miniaturen bewaffnet um einen Tisch rumsitzt; und viel mehr physische Action als beim Mausschubsen bei einem Massive Multiplayer Game daheim.
    Zum Verhängnis wurden mir die Minispiele in Hotels. Wann immer eine Science-Fiction-Convention in der Stadt war, überredete jemand die Leute, uns bei dem Event eine Reihe von Sechs-Stunden-Minispielen zu erlauben, so dass wir uns in deren gemietete Räumlichkeiten einklinken konnten. Gab der Convention ein bisschen Extra-Farbe, wenn da eine Horde enthusiastischer Kiddies in Kostümen rumrannten, und wir hatten Spaß mit Leuten, die noch härtere Sozialabweichler waren als wir.
    Das Problem mit Hotels ist, dass da auch ne Menge Leute wohnen, die keine Gamer sind. Nicht bloß SciFi-Leute. Normale Leute. Aus Bundesstaaten, die vorne und hinten Vokale haben. Im Urlaub.
    Und manchmal missverstehen solche Leute das Wesen solcher Spiele. Belassen wirs dabei, ja?
    [x]
    Die Schulstunde würde in zehn Minuten vorbei sein, ich hatte also nicht viel Zeit für die Vorbereitungen. Erster Tagesordnungspunkt waren die nervigen Schritterkennungs-Kameras. Wie gesagt: Ursprünglich waren da mal Gesichtserkennungs-Kameras, aber die waren ja für verfassungswidrig erklärt worden. Meines Wissens hat sich noch kein Gerichtshof mit der Frage befasst, ob die Gang-Cams tatsächlich legaler sind, und bis dahin hatten wir sie am Hacken.
    "Gang" ist ein schickes Wort für die Art, wie man läuft. Menschen sind ziemlich gut drin, Gang zu erkennen: Wenn du nächstes Mal Camping machst, achte mal auf die Bewegungen des Taschenlampenlichts, wenn ein Freund von weit weg auf dich zukommt. Wahrscheinlich kannst du ihn bloß anhand der Lichtbewegung erkennen, anhand der typischen Art und Weise, wie das Licht rauf- und runterwackelt, was unseren Affenhirnen verklickert "da ist ein Mensch, der auf dich zukommt".
    Schritterkennungs-Software fotografiert deine Bewegungen, versucht dich auf den Bildern als Silhouette zu isolieren und probiert dann,
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