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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Autoren: Ellie Engel
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Weite suchen, aber da hielt ihn Sordolax zwischen spitzem Zeigefinger und Daumen an seinem Ledergürtel fest und hängte ihn zappelnd in die Luft.
    „Sinith. Du brauchst nichts zu fürchten. Ihr geht nicht ohne Schutzpatrone.“ Er forderte seinen treuen Freund Brutas den Zwergenkönig auf, ein Tuch auf dem Tisch zu entfernen, das Gegenstände freilegte, die vorher mit bloßem Auge nicht zu sehen waren. Noch nicht ganz überzeugt, beäugten die Wichtel kritisch die Sachen auf dem klobigen Holztisch.
    Hier lagen das Netz der Unsichtbarkeit und das Horn der Taubheit. Mit großen aufgerissenen Augen begutachteten die Lichtkrieger ihre Waffen. Die beiden trauten ihren Augen nicht. Es waren die Waffen, die man nur aus den Wiegenmärchen der Zwerge kannte. Zauberwaffen, die der Zyklopenkönig angeblich von der Herrscherin vom Klobenberg bekam, weil er ihr das Leben schenkte. Damals wurde sie als junge Hexe von ihrer Tante, der Brunnen-Walpurga vom Klobenberg, zum Sterben in denWald geschickt. Mit offenen Mündern bestaunten sie die Zauberwaffen, die ihnen zur Verfügung gestellt werden sollten.
    „Die Märchensagen sind wahr?“, stotterte Sinith und ging ehrfürchtig und mit großer innerer Rührung auf den Tisch zu. Nun doch unternehmungslustig, nahm er jedes einzelne Teil hintereinander in die Hände. Er staunte nicht schlecht, dass seine Hände vollständig verschwanden, als er das Netz hielt. Auch Brokks Auflehnung gegen die böse Hexe vom Wurmberg löste sich in Wohlgefallen auf.
    Erleichtert sah der große zukünftige König, dass Mut und Tapferkeit wieder zu den Zwergen zurückkamen. Mit Stolz betonte er: „Ja, es sind die Geschenke von Nympfjet an meinen Vater.“ Fast zärtlich strich er selbst über die ausgebreiteten Zauberwaffen. Eine Weile begutachteten die Lichtritter ihre Schutzpatrone.
    Dem Zyklopenprinzen fiel auf, dass Brokk noch etwas Bestimmtes unter den Dingen suchte. Forschend schob er das Netz noch einmal zur Seite, um das, was er scheinbar vermisste, zu suchen.
    Brokk drehte sich nach erfolgloser Suche stirnrunzelnd zu Sordolax um und blickte ihm fest in sein Auge. Er öffnete fordernd seine kleine Zwergenhand mit der Innenfläche nach oben. „Dann …“, sagte er feierlich und lächelte wissend Sinith zu, „dann hast du noch etwas für uns.“ Der Zwerg war nun überzeugt und freute sich mittlerweile auf ein Abenteuer, das mit solchen unterstützenden Gaben nur gut ausgehen konnte. Zweifel und Unentschlossenheit schienen vergessen. Er strotzte nun vor Eifer, die Herrscherin vom Klobenberg zusuchen und ihr eine Botschaft der Treue zu übermitteln. Mit überschlagender Freude in seiner Stimme forderte er mit überzeugtem Ton Sordolax ein weiteres Mal auf: „Dir ist sicherlich entgangen, uns noch etwas zu geben, oder?“
    Der Prinz nickte schmunzelnd und zog aus einem Lederbeutel, der an seinem Gürtel hing, ein langes, spitzes Etwas heraus. Andächtige Stille herrschte nun in der Halle des Friedens. Bis ein Wispern, welches wie ein schallender Donner klang, alle in die Gegenwart zurückholte.
    „Ich glaub das jetzt nicht“, kam es überrascht von Sinith, als er erkannte, was aus dem Beutel gezogen wurde.
    „Der Zahn der Treue!“, flüsterte Brokk triumphierend und stupste Sinith mit dem Ellenbogen in die Seite.
    Der Thronerbe vom Zyklopenwald legte fast zärtlich den Zahn in Brokks Hand, der damit die Fläche fast ausfüllte.
    Der Zahn der Treue in Brokks Hand
    „Ihr wisst, was der Zahn bedeutet?“ Unsicherheit hörte man in der Stimme des Prinzen, die aber von den Lichtrittern in ihrem Eifer nicht wahrgenommen wurde.
    „Ja natürlich!“, entrüsteten sich beide mit geprellter Brust über die unnötige Frage des Prinzen. „Welcher Zwerg kennt nicht die Geschichte von dem Versprechen, welches sich die kleine Hexe Nympfjet und der Zyklopenkönig gaben“, erläuterte Sinith entschieden weiter.
    Die Blicke vom Zwergenkönig und Sordolax kreuzten sich. Besorgt ruhte das Auge auf Brutas dem Zwergenkönig. Der schüttelte wiederum kaum merklich seinen weißen, langen Bart. Was dem Prinzen sagen sollte, dass die kleinen Männer nicht die ganze Wahrheit über den Zahn der Treue wussten. Nur das, was man sich hier in Lähis darüber schon viele Jahre erzählte: Wenn der Zyklopenkönig in Gefahr ist, sollte dieser Zahn der Klobenberg-Herrscherin gebracht werden, damit sie zu Hilfe eilen konnte. Mehr wusste keiner.
    Sinith und Brokk sahen sich vielversprechend und unternehmungslustig an und
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