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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt
Autoren: G. A. Aiken
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war. Er legte die Hände an ihre Hüften. Bobby Ray wusste, dass er sie von sich herunterschieben sollte, aber alles, was er wollte, war, sie noch näher an sich zu ziehen.
    Sie sah in sein Gesicht herab, und diese braunen Augen verschlangen ihn auf der Stelle. Ja, er wusste es, wenn eine Frau ihn wollte, und zu seiner unendlichen Überraschung wollte ihn Jessie Ann Ward. Er sah, wie sie ihren Mut zusammennahm; dann kam sie näher, ihre Lippen kamen auf seine zu. Er spürte ihren süßen Atem an seinem Mund, und er konnte sich lebhaft vorstellen, wie heiß der Kuss sein würde. Er wusste, dass sie wundervoll schmecken und sich auf ihn einlassen würde wie niemand je zuvor.
    Er wusste auch, dass sie zu küssen das Dümmste wäre, was er tun konnte. Zu betrunken, um seine Gesten richtig zu dosieren, schubste er sie also von seinem Schoß und zuckte zusammen, als sie hart auf dem Boden aufschlug.
    Bobby Ray fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Irgendwann morgen würden all diese Haare weg sein. »Wir … wir können nicht.«
    »Wir können was nicht?«, knurrte sie, während sie sich aufrappelte. » Du hast mich geschnappt!« Sie stand auf, und er sah, dass sie eines ihrer Star-Wars -T-Shirts trug. Sie hatte bestimmt zehn davon, und zehn Jäger-des-verlorenen-Schatzes -Shirts. Ein echter Sonderling, diese Jessie Ann.
    »Sei nicht sauer, Jessie Ann. Es ist nicht …«
    »Vergiss es.« Sie sah auf die kleine Uhr an ihrem Handgelenk. Sie hatte es irgendwie mit der Uhrzeit, was er faszinierend fand, denn niemanden sonst in der Stadt interessierte das. »Ich bin mit meinen Freunden bei Riley’s verabredet.« Eine Comic-Buchhandlung in der nächsten Stadt.
    »Ich gehe mit dir.« Er wollte nicht, dass sie allein da draußen unterwegs war.
    »Nein, ich brauche dich nicht.« Sie spuckte es ihm praktisch ins Gesicht; dann schnappte sie sich ihren riesigen Rucksack voll mit ihren seltsamen Büchern und Papieren und hievte ihn sich auf die Schultern. Er hatte keine Ahnung, wie dieses kleine Ding es schaffte, diesen Rucksack herumzuschleppen.
    »Es ist zu gefährlich für dich, um diese Uhrzeit allein dorthin zu gehen.«
    »Ich treffe mich mit meinen Freunden.« Ihre Freunde. Alle männlich. Er konnte oft ihren Geruch wahrnehmen, der noch an ihr klebte. Er hatte sie einmal gesehen, als er und einer seiner Kumpel aus einer Laune heraus zur Comic-Buchhandlung gegangen waren. Sie hatte dort im hinteren Bereich mit fünf anderen Typen ein Spiel gespielt, das mit einer Tafel, Papier und einem vieleckigen Würfel zu tun hatte. Er hatte das Gefühl gehabt, dass es um Drachen ging, und ungefähr zu diesem Zeitpunkt hatte Bobby Ray das Interesse verloren. Drachen, Schwerter, Feen – das ganze Zeug fand er ziemlich dumm. Aber es hatte ihm nicht gepasst, dass sie mit all diesen vollmenschlichen Jungen zusammen war. Jetzt gefiel es ihm noch viel weniger.
    Sie wandte sich zum Gehen, blieb aber stehen und sah über die Schulter zu ihm zurück. »Viel Glück, Smith. Du weißt schon, für morgen. Du wirst großartig sein.« Dann rannte sie davon. Er machte sich nicht die Mühe, ihr zu folgen. Wildhunde waren verflixt schnell, und er war viel zu betrunken, um mitzuhalten.
    Stattdessen legte sich Bobby Ray rückwärts auf den Boden, schloss die Augen und stellte sich vor, wie viele Stunden Schlaf er wohl brauchte, um wieder auf den Damm zu kommen. Natürlich machten ihn all die Träume über eine kleine Hündin mit unschuldigen Augen und einem verruchten Mund nur fertig und ließen ihn wünschen, die Dinge lägen anders. Taten sie aber nicht. Nicht, bevor er aus Smithtown heraus war und sein Leben ein für alle Mal änderte.
    Denn vielleicht, nur vielleicht, hatte er dann irgendwann einer draufgängerischen kleinen Wildhündin, die die Träume und das Herz eines Mannes heimsuchen konnte, etwas zu bieten.

Sechzehn Jahre später    

    Kapitel 1
    »Also, wie schlimm ist es?«, fragte Smitty und reichte Mace Llewellyn einen Becher heißen Kaffee.
    »Schlimm. Richtig schlimm. Ich kann nicht schlafen. Ich esse kaum noch. Ich habe furchtbare Angst, dass sie mitten in der Nacht kommen und das Haus niederbrennen.« Er schüttelte den Kopf und nippte an seinem Kaffee, unfähig, weiterzusprechen.
    »Wie lange noch?«
    Mace holte tief Luft. »Noch einen Monat. Aber sie hat davon gesprochen, nicht zurückzugehen. Vor ein paar Monaten dachte ich, das würde mich glücklich machen; aber jetzt nicht mehr. Es jagt mir eine Heidenangst ein.«
    Smitty verzog
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