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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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„Schneewittchen kommt zu sieben Astronauten, die …“
    „Quaaaaatsch!“, rufen Pippa und Anton und Michel und Luisa gleichzeitig. „Als Schneewittchen gelebt hat, gab es doch noch gar keine Astronauten!“

    Richard immer mit seinem Raumschifftick und dem ganzen Quark mit Außerirdischen!
    „Aber Räuber gab es!“, ruft Lennart mit glühenden Augen. „Die Zwerge könnten doch Räuber sein!“
    „Au jaaaaa!“, johlen sofort alle Jungs in der Klasse. „Räuber sind viiiiel cooler als Zwerge!“
    Herr Schmidt lacht noch mehr. „Also schön, darüber könnten wir nachdenken. Aber womit verdienen Räuber im Wald ihr Geld?“
    „Na, mit dem Ausrauben von Kutschen, die vorbeifahren!“, ruft Liona, die allmählich etwas interessierter an der Theateridee ist. Kutschenausrauben klingt lustig!
    „Oh ja, bitteeeee!“, bettelt die Klasse.
    Da gibt Herr Schmidt nach. „In Ordnung! Schneewittchen kommt also zu den sieben Räubern. Und soll sie dann auch mit rauben gehen?“
    „Jaaaaa!“, schreit die Klasse immer begeisterter.
    In diesem Moment hat Liona den Schnee draußen fast vergessen. Dieses Märchenspiel könnte vielleicht doch Spaß machen! Und überhaupt – schließlich ist das eine Geschichte, in der es zwar eine böse Königin gibt, die Schneewittchen am Ende einen vergifteten Apfel essen lässt, aber eine richtige Hexe gibt es nicht. Was für ein Glück!
    „Ich will nicht mit Räubern zusammenwohnen!“, sagt Constanze plötzlich und guckt beleidigt. „Ich will schöne Kleider anhaben. Räuber sind bestimmt immer dreckig und stinken und rülpsen und sind überhaupt voll eklig!“
    „Genau!“, ruft Michel und lässt den lautesten Rülpser der Welt hören. „Voll cool!“
    „Michel!“, ruft Herr Schmidt streng.
    Dann wendet er sich freundlich an Constanze: „Du brauchst natürlich mit keinem der Räuber zusammenzuwohnen und auch nicht das räubernde Schneewittchen zu spielen. Wir finden ganz sicher sieben Freiwillige, die Lust haben, dreckig auszusehen.“ Er zwinkert.
    Dann guckt er sich fragend unter den Mädchen um. „Und ein Schneewittchen finden wir auch, oder?“
    „Au ja!“, ruft Tarita. „Kann ich Schneewittchen sein?“
    Peng – da hat sie Constanzes Ellenbogen im Bauch. „ICH bin Schneewittchen!“
    „Aua!“, sagt Tarita.
    „Wer welche Rollen bekommt, das entscheiden wir morgen“, bestimmt Herr Schmidt nach einem Blick auf die Uhr.
    „Ooooooh, Herr Schmidt, Herr Schmidt!“ Luisa meldet sich so dringend, dass sie beim Vorlehnen über ihr Pult fast auf die andere Seite rüberkippt. „Ich hab NOCH eine tolle Idee! Wir könnten doch auch ein paar Tiere mitspielen lassen. Mein Hund Micky kann ganz toll Sitz machen und Stöckchen holen, und er könnte doch Schneewittchen beim Räubern helfen und …“
    Herr Schmidt grinst.
    „Au ja!“ Richard lehnt sich jetzt ebenfalls aufgeregt über seinen Tisch. „Wir haben auch einen Hund. Der kann zwar nichts, aber ich könnte ihn als Außerirdischen verkleiden und dann könnte er plötzlich im Wald bei den sieben Räubern auftauchen und …“
    „QUAAAATSCH!“, brüllen ihn sofort mindestens zehn andere Kinder nieder.
    Jetzt muss Herr Schmidt laut lachen.
    „Aber ICH weiß was richtig Gutes!“, meldet sich da Carlen. „Wir haben bei uns auf dem Bauernhof Hühner, und ich könnte zwei mitbringen und die könnten dann für Schneewittchen und die sieben Räuber Eier legen und dann könnten wir …“
    „JAAAA!“, unterbricht Rieke sie. „Das ist voll gut! Und Liona hat ein Gala… Gaba… egal, jedenfalls so ein Schwein und das ist ganz toll und das könnte doch auch mitspielen!“
    „Was?“ Liona bringt vor Schreck nur ein heiseres Krächzen raus.
    Zeno hier in der Schule? NIEMALS! Wer wird schon wirklich glauben, dass Zeno ein Schwein ist? Selbst wenn Liona ihn vor der Aufführung mit Tusche rosa anmalt? Nun lacht Herr Schmidt so laut, dass er Schluckauf bekommt. „Nein, nein, nein – hicks! Kinder, Kinder! Ich glaube – hicks, die Tiere sollten wir besser zu Hause lassen. Das wird sonst do-hicks-doch etwas zu bunt!“
    Liona atmet erleichtert aus. Ach du dicker Hexenkessel! Das ist wohl gerade noch mal gut gegangen. Was für eine Idee! Als ob sie gerade nicht schon genug Sorgen hätte!
    Doch dann schlägt Pippa noch eilig vor, dass die Königindoch besser eine richtige Hexe sein sollte, die Schneewittchen und die sieben Räuber verhext, statt nur den Apfel zu vergiften.
    Und sofort johlen alle in der Klasse wieder
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