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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle
Autoren: Jason Dark
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gerechnet. Das hat mir meine Informantin auch nicht gesagt, dass es so ablaufen würde. Ich hatte keine Ahnung.«
    »Schon gut.«
    »Was tun wir jetzt?«
    Ich lächelte mit verzogenem Mund. »Da du gefragt hast, weißt du auch nicht, wie es weitergehen soll. Wir können warten, wir können auch verschwinden.«
    »Wenn wir warten, dann für die Dauer einer Stunde«, bemerkte Suko. »Da ist die Geisterzeit dann vorbei.«
    »Glaubst du, dass es darauf ankommt?«
    »Man kann nie Wissen.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Ich habe so etwas auch noch nicht erlebt, wenn ich ehrlich bin. Die haben sich ja vor unseren Augen aufgelöst, verflucht. »
    »Nicht aufgelöst«, korrigierte Suko. »Sie sind einfach verschwunden. Sie wurden in eine andere Welt gezogen.«
    »Und in welche, bitte?«, fragte Bill.
    »In Lilith’s Welt.«
    »Na danke.«
    »Damit musst du rechnen. Jeder von uns hat gehört, wie ihr Name gerufen wurde. Darüber gibt es nichts zu diskutieren. Wobei uns die Welt verschlossen bleibt. Zumindest mir.« Suko schaute mich dabei an, als wollte er eine Bestätigung erhalten.
    Ich ging zur Mauer und machte ebenfalls den Test. Sie war hart, sie brachte mir Widerstand entgegen. Man hätte schon eine Rammkugel nehmen müssen, um sie aufzubrechen. Das sah alles andere als gut aus.
    »Hat denn einer von euch eine der Personen erkannt?«, murmelte Bill, dem der Ärger anzusehen war. »Ich meine, hat jemand eine der Frauen schon mal gesehen?«
    Suko schüttelte als Erster den Kopf. Ich folgte ihm sehr schnell, denn auch ich hatte mich mit ähnlichen Gedanken beschäftigt, ohne jedoch einen Erfolg gehabt zu haben.
    Wir waren nach wie vor ratlos. Fest stand nur, dass wir in eine Magie hineingeraten waren, in der Lilith im Hintergrund hockte und die Regie führte.
    Suko sah die Sachlage wieder realistischer. Er deutete auf seine Uhr und meinte: »Okay, Freunde, in diesem Haus gibt es ja nicht nur den einen Raum. Wir sollten uns auch die obere Etage vornehmen. Vielleicht finden wir dort Hinweise.«
    Die Idee war nicht schlecht, auch wenn ich nicht damit rechnete, dass sie von Erfolg gekrönt war. Versuchen konnten wir es.
    Es gab eine schmale Treppe. Sie lag noch innerhalb des Eingangsbereichs und führte in recht hohen Stufen in die erste Etage hoch. Ob das Haus auch dort so aussah wie hier unten und es auch keine Zimmer und Wände gab, würde sich erst später erweisen.
    Wir stiegen hintereinander die Treppe hoch und fanden an einem schlangendünnen Geländer Halt. Geräusche oder Stimmen hörten wir nicht. Aber die erste Etage sah tatsächlich anders aus als der untere Bereich. Hier oben entdeckten wir mehrere Zimmer, die nebeneinander lagen. In jedem Raum ließ sich das Licht einschalten, so konnten wir uns ohne Probleme an die Durchsuchung machen.
    Wer immer sich hier auch aufgehalten hatte, auf Komfort war er nicht erpicht gewesen. Die Zimmer dienten als Schlafräume, denn in ihnen verteilten sich mehrere Matratzen, die einfach auf den Boden gelegt worden waren. Bettgestelle gab es nicht.
    Die Zimmer waren leicht zu durchsuchen. Aber persönliche Dinge der Leute, die hier übernachtet hatten, blieben uns verborgen. So zogen wir uns ziemlich frustriert wieder zurück und trafen uns im Flur.
    »Sie haben eine richtige Geheimniskrämerei betrieben«, erklärte Bill Conolly.
    »Aus gutem Grund«, sagte ich.
    »Wenn wir wenigstens einen Namen wüssten, dann könnten wir anfangen zu recherchieren. Aber da ist nichts.«
    »Bis auf meine Informantin«, sagte Bill.
    »Ja, aber die kannst du vergessen.«
    »Warum?«
    »Ich kenne den Grund auch nicht, aber sie hat sich schon bedeckt gehalten.«
    »Heißt das?«, fragte ich, »du kennst ihren Namen nicht mal?«
    »So ähnlich.«
    »Wieso?«
    Bill verdrehte die Augen und schaute gegen die Decke. »Ehrlich gesagt, John, da musst du Sheila fragen.«
    »Ach...«
    »Ja, sie hat mich darauf gebracht.«
    »Dann kennt sie die Person?«
    »Ich denke schon.«
    »Und sie hat dir nicht den Namen genannt?«, fragte Suko ungläubig.
    »Nein, das hat sie nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil die andere es nicht wollte. So einfach ist das.«
    Ich wollte meinem Freund keine weiteren Vorwürfe machen. Es war ja zu sehen, wie wenig wohl sich Bill in seiner Haut fühlte. Außerdem kannten wir Sheila sehr gut, die durchaus ihren eigenen Kopf hatte. Was sie sich einmal in den Sinn gesetzt hatte, das war wie eine Mauer, die so leicht nicht einzubrechen war.
    »Ich denke«, sagte ich zu meinem Freund Bill
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