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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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Bauchmensch!« Die Katze stutzte und schien zu merken, dass es sich nicht um einen Menschen handelte – obwohl der Pinguin aufrecht auf zwei Beinen stand. Mit großen Augen starrte sie das fremde Tier an und blieb mit dem Blick an seinem Schnabel und an seinen Flügelchen hängen. »Geflügel! Dieser Herr ist Geflügel!«, miezte die Katze triumphierend. »Ha! Dieses Rätsel habe ich mal wieder in vortrefflicher Geschwindigkeit gelöst.« Selbstzufrieden schloss sie zur Hälfte die Augen. »Ich muss sagen, der Geflügelherr hat eine geradezu glorreiche Frisur.« Die gelben Federbüschel des Pinguins wedelten eindrucksvoll hin und her.
    Bonsai hob nun die Nase in die Luft. »Das ist ein Fisch! Der Typ riecht nach Fisch!«, wuffelte er. »Ein Steh-Fisch!« Er schnuffte irritiert. »Lilli, der Fischtyp sieht so angezogen aus. Hat er auch einen alten Babystrampler von dir an?«
    Pasha betrachtete den Hund und die Katze seinerseits grimmig. »Vierbeiner! Mitten in meinem neuen Territorium! Ich werde langsam echt sauer.« Unvermittelt senkte er drohend den Kopf.
    Lilli riss die Augen auf. »Halt!«, rief sie und lief zwischen den Pinguin, Bonsai und Frau von Schmidt.
    Pasha zuckte zurück. »Was soll das denn jetzt? Reden die Futterbringer hier mit einem, oder was?«
    »Ja«, antwortete Lilli. »Ich kann mit dir sprechen. Hallo, Pasha!«
    Der Pinguin tappte überrascht einen Schritt zurück. Dann schien er zu überlegen. »Gut. Dann bring mir einen Eimer Garnelen und etwas Tintenfisch. Ich habe Hunger.«
    Lilli staunte.
    »Abmarsch!«, rief Pasha mit Nachdruck und stupste Lilli mit dem Kopf an, als wolle er sie in Richtung der Tür schieben. »Los jetzt! Ich gehe in der Zwischenzeit mal ein bisschen tauchen. Du kannst mir das Futter dann zuwerfen.« Damit watschelte er zum Wasserbecken und hüpfte mit einem flinken Sprung hinein.
    »Er schwimmt!«, miaute Frau von Schmidt fasziniert. »Schwimm-Geflügel! Das kenne ich natürlich gut aus dem Park. Ein bisschen sieht der Herr ja auch aus wie eine Ente.«
    Bonsai schien nicht im Mindesten überrascht von Pashas Sprung ins Wasser. »Hab doch gesagt, dass das ein Fisch ist.«
    »Er ist ein Vogel«, klärte Lilli ihn auf. »Ein Pinguin!«
    »Ping und ihn«, wiederholte Bonsai gelehrig.
    »Liliane!«, ergriff Frau Essig-Steinmeier das Wort. Sie schien langsam ungeduldig zu werden. »Was hat Pasha denn nun gesagt?«
    Lilli erwiderte: »Ich glaube, er erwartet eine Sonderbehandlung. Wir sollen ihm einen Ozean besorgen. Und einen Eimer Garnelen und etwas Tintenfisch.«
    »Oh, einen Tintenfisch könnte ich jetzt auch vertragen«, bemerkte Frau von Schmidt.
    Finn wandte den Blick von dem Pinguin ab, der in dem großen Becken unter Wasser seine Bahnen zog. »Ich hole dann wohl mal Futter«, sagte er und verließ das Haus.
    Das Handy der Direktorin klingelte. »Hallo? Ja, gut! Wir warten auf Sie.« Sie legte auf. »Die nächsten Pinguine kommen!«
    Zehn Minuten später traf ein Team aus einem polnischen Zoo ein und lud einen weiteren großen Pappkarton mit Luftlöchern ab, in dem sich anscheinend zwei männliche Pinguine befanden. »Kasimir und Kentucky sind unsere Lieblinge«, sagte die begleitende Pflegerin in gutem Deutsch. »Es fällt uns schwer, sie abzugeben.« Bedauernd schüttelte sie den Kopf. »Aber es ist uns einfach nicht gelungen, dass sie mit Weibchen brüten.«
    Jesahja runzelte die Stirn. »Wieso?«
    Die Pflegerin, die gerade versuchte, den Karton zu öffnen, antwortete: »Es sieht so aus, als seien die beiden schwul. Sie sind unzertrennlich.« Sie riss ein Stück Klebeband vom Deckel ab. »Unser Direktor möchte unsere Pinguingruppe unbedingt vergrößern, aber Kasimir und Kentucky hatten überhaupt kein Interesse an den Pinguinweibchen. Sie stecken immer nur zusammen.« Die Pflegerin warf Lilli einen bittenden Blick zu. »Nur eine Liliane Susewind kann es schaffen, dass die zwei sich mit Weibchen einlassen und Nachwuchs produzieren.«
    Lilli trat verlegen von einem Bein auf das andere. Das klang sehr kompliziert.
    Da war der Karton endlich auf! Lilli reckte den Kopf vor, um besser sehen zu können. Im Inneren des Kartons hockten zwei kleine Humboldtpinguine, die sich eng aneinanderdrängten. Die beiden sahen im Vergleich zu dem prächtigen Pasha recht schlicht aus, aber Lilli mochte sie sofort. Nun sagte einer der beiden etwas! »Guck mal, da ist Knutschi.« Er meinte wohl die Pflegerin.
    »Ja«, bestätigte der andere. »Sie sieht traurig aus.«
    Die Pflegerin
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