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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Na kommt, ihr beiden!« Sie hob erst den einen und dann den anderen heraus. »Hier ist jetzt euer neues Zuhause.« Es tat ihr sichtlich leid, sich von den beiden verabschieden zu müssen. »Sie mögen es, wenn man ihnen einen Kuss auf den Schnabelansatz gibt«, erklärte sie.
    Die Pinguine standen nun neben dem Karton. »Knutschi!«, piepste der eine und reckte der Pflegerin den Schnabel entgegen. »Nicht traurig sein!«
    Die Pflegerin drückte ihm einen Kuss auf den Schnabel. »Macht es gut, meine Lieben.« Sie küsste auch den anderen Pinguin. Dann drehte sie sich um und entfernte sich schnell, gefolgt von den anderen Pflegern.
    Die beiden Pinguine blickten ihr verdattert nach. »Wo geht sie denn hin?«, fragte der eine.
    »Sie kommt bestimmt gleich zurück«, erwiderte der andere.
    Bonsai musterte die zwei. »Noch mehr Steh-Fische.«
    Frau von Schmidt miaute: »Wie nett! Aber leider ganz ohne Frisur.«
    Lilli kniete sich neben die beiden kleinen Pinguine. »Hallo!«, sagte sie sanft.
    Die beiden starrten sie an.
    »Du, ich glaub, sie hat was gesagt«, bemerkte der eine.
    »Glaub ich auch«, sagte der andere. »Klang wie Hallo .«
    »Mhm«, bestätigte der eine. »Hallo.«
    Lilli erklärte: »Ich kann mit Tieren sprechen.«
    Die Pinguine starrten sie an.
    »Ich heiße Lilli.«
    »Ich … bin Kasimir«, sagte der eine langsam.
    »Ich bin Kentucky«, ergänzte der andere.
    »Schön, euch kennenzulernen! Hier werdet ihr nun wohnen.«
    »Warum mussten wir denn von zu Hause weg?«, fragte Kasimir.
    »Ähm … weil ihr … äh … Weibchen nicht mögt.«
    »Hä?« Kentucky wackelte mit den Flügelchen. »Weibchen sind doch super!«
    Lilli war überrascht. »Ja, findest du?«
    »Klar!«, antwortete Kasimir. »Weibchen sind die besten Kumpels, die es gibt.«
    »Aber ihr wolltet nicht mit ihnen … ähm … brüten?«, stotterte Lilli.
    Jesahja grinste.
    »Nee!« Kentucky gluckerte entschieden. »Brüten nicht!«
    Kasimir gluckerte ebenfalls. »Ich will lieber mit Kentucky brüten. Aber irgendwie hat es bisher noch nicht geklappt.«
    »Ihr habt es zusammen versucht?«, fragte Lilli.
    Frau Essig-Steinmeiers linke Augenbraue wanderte in die Höhe.
    »Na ja …« Kentucky klapperte mit dem Schnabel. »Wir kriegen irgendwie kein Ei. Keine Ahnung, wieso. Aber es kommt keins.«
    Kasimir fügte hinzu: »Wir haben es schon mit einem Stein versucht. Wir dachten, wenn wir ihn ganz warm halten, schlüpft vielleicht ein Junges daraus.«
    »Kam aber nicht«, sagte Kentucky.
    »Wir versuchen es einfach weiter.« Kasimir schmiegte sich an Kentucky. »Wir kriegen irgendwann ein Junges, ganz bestimmt!«
    Kentucky knabberte liebevoll an Kasimirs Hals. »Das wäre so schön.«
    Lilli stand perplex da und starrte die beiden an, die nun neugierig zu einem kleinen Wasserfall hinüberwatschelten und sich freudig unter das spritzende Wasser stellten.
    »Was haben sie gesagt?«, erkundigte sich Frau Essig-Steinmeier.
    Lilli musste sich sammeln. »Also … ich glaube, sie sind sehr verliebt. Und sie möchten gern ein Junges haben. Aber sie möchten nicht mit Weibchen brüten, sondern miteinander.«
    Die Direktorin kratzte sich am Ohr. »Aha.«
    »Ich glaube nicht, dass ich sie dazu bringen kann, sich mit den Weibchen einzulassen, die morgen noch kommen.« Lilli überlegte. »Und eigentlich verstehe ich auch gar nicht, wieso die zwei das unbedingt sollen.«
    »Hm«, machte die Direktorin, verschränkte die Hände auf dem Rücken und ging ein paar Schritte auf und ab. »Schnickschnack!«, sagte sie dann und schnippte mit den Fingern. »Wenn sie nicht wollen, müssen sie nicht. Es gibt Wichtigeres. Wo ist Finn?«
    Wie aufs Stichwort kam Finn gerade mit dem Futter zurück: mit einem Tintenfisch und einem Eimer voll kleiner Garnelen. Kasimir und Kentucky watschelten eifrig zu ihm hinüber. Doch kurz bevor sie Finn erreichten, sprang Pasha plötzlich aus dem Wasser und landete mit viel Gespritze und Getöse vor ihren Füßen.
    »Weg da!«, blökte er warnend. »Den Tintenfisch habe ich bestellt!« Hastig wackelte er zu Finn und zerrte ihm mit dem Schnabel den Tintenfisch aus der Hand.
    »Ist ja gut!« Kasimir starrte Pasha erstaunt an. »Was bist du denn für ein Schreihals?«
    »Ich bin ein Kronenpinguin!«, nuschelte Pasha, den Schnabel voll Tintenfisch. »Und ihr seid keiner!«
    »Nee, stimmt«, sagte Kentucky. »Wir sind –«
    »Lahmes Gesocks«, murmelte Pasha.
    »Was?«
    »Gesocks!«, wiederholte Pasha
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