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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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gegeben hatte, konnten sie nicht vollends zufriedenstellen.
    Sie war fest eingedämmert, als Shannas Schreie sie weckten. Während der letzten drei Wochen hatte die Kleine nachts durchgeschlafen. Es war ungewöhnlich, daß sie nach ihrer Zweiuhrmahlzeit verlangte. Aber zweifellos hatte all die Aufregung auch das Baby verwirrt, und es hatte Kates Nervosität gespürt.
    Kate ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche heraus, die sie in wenigen Sekunden im Mikrowellenherd erwärmte. Dann ging sie in das Kinderzimmer.
    „Kannst du nicht etwas tun, damit sie ruhig ist?" rief Doug. „Ich brauche meinen Schlaf."
    War er immer so egozentrisch gewesen? Kate wechselte der Kleinen die Windeln und ging mit ihr zum Schaukelstuhl. Während das Baby mehr mit dem Sauger spielte, als daß sie wirklich trank, weil es vor allem nach der Geborgenheit in den Armen der Mutter verlangte, dachte Kate an ihr Leben mit Doug zurück.
    Sie hatte ihn aus Liebe geheiratet. Die gemeinsame Arbeit hatte Spaß gemacht. Sie hatten kämpfen müssen, die Firma aufzubauen, hatten das­ selbe Ziel verfolgt.
    Doch mit dem Erfolg stellten sich neue Wünsche und neue Vorstellungen ein. Kate wollte Kinder. Doug war nicht begeistert, hatte sich jedoch nicht dagegen ausgesprochen. Doch seine Interessen waren nie auf ein Familien­ leben gerichtet gewesen, sondern weiterhin ausschließlich auf das Geschäft. Er wollte nicht nur erfolgreich sein, er wollte auch erfolgreich aus­ sehen und ruhte nicht, bis er endlich zum Country Club Set gehörte.
    Äußerlichkeiten waren ihm wichtig. Die Nachbarschaft hatte er ausgesucht. Er hatte einen Swimmingpool installieren lassen und darauf bestanden, einen Cadillac zu fahren.
    Aber diese äußeren Anzeichen des Erfolges schienen für die Firma nicht hilfreich, und so mußte Doug viel reisen und war selten zu Hause.
    Nie hatte er Kate gebeten, ihn auf einer seiner Reisen zu begleiten. Ein­ mal hatte sie ihn überreden wollen, aus dem Geschäftswochenende in New Orleans eine zweite Hochzeitsreise zu machen. Doch er hatte abgewehrt, und es hatte einen großen Krach gegeben. Wütend war Doug abgefahren, und Kate hatte das Wochenende bei ihren Eltern verbracht.
    Nach seiner Rückkehr war er wochenlang mürrisch gewesen. Zu jener Zeit hatte Kate angenommen, ihn bedrücke etwas. Aber so oft sie ihn auch .fragte, er war nicht bereit, seine Sorgen mit ihr zuteilen. Bis zu jenem Nachmittag, da er früh von der Arbeit heimkam, redete er kaum mit ihr. Er war verzagter Stimmung, und es war offensichtlich, daß er getrunken hatte.
    Verspätet entschuldigte er sich für den Streit, und sie versöhnten sich im Bett. In jener Nacht wurde Shanna empfangen.
    Es war der Tag gewesen, an dem Vicki Young C-Breeze verlassen hatte und die Firma ohne Sekretärin auskommen mußte.
    Zufälliges Zusammentreffen?
    Hatte er Vicki zurückgewinnen wollen? Hatte Vicki Doug auf seinen Geschäftsreisen begleitet? War sie der Grund für seine Verärgerung, als Kate ihm von ihrer Schwangerschaft erzählte?, Es hätte schlecht ausgesehen, wenn er seine schwangere Frau für ein hübsches Collegemädchen sitzen ließ.
    Shanna war in Kates Armen eingeschlafen, und sie brachte sie behutsam ins Bett zurück.
    Mit frischer Entschlossenheit, die Wahrheit aus Doug herauszubekommen, ging Kate ins Schlafzimmer und knipste das Licht an.
    „Was ist? Was soll das?" brummte er und schützte seine Augen mit dem Arm.
    „Wir müssen miteinander reden, Doug."
    „Du meine Güte, Kate!" Er blinzelte zum Wecker hin. „Es ist halb drei in der Nacht. Kann das nicht warten?"
    „Nein, das kann es nicht. Ich habe jetzt fast sechs Monate gewartet, und ich warte keine Minute länger."
    Er rollte sich auf den Bauch und klopfte auf das Kissen neben sich. „Ich bin müde. Komm ins Bett, und wir reden morgen."
    „Erzähl mir die Wahrheit über Vicki. Es war kein Zufall, oder? Hattet ihr beide nicht schon lange eine Affäre?" Sie sagte das aufs Geratewohl, um endlich die Wahrheit aus ihm herauszubekommen.
    Er wurde still. So still, daß Kate glaubte, er sei wieder eingeschlafen. Sie ging an seine Bettseite, um ihn wachzuschütteln, als er einen resignierten Seufzer ausstieß und sich aufsetzte.
    „Zum Teufel auch. Du kannst genauso gut die Wahrheit wissen. Nach allem, was du durchgemacht hast, schulde ich dir das wohl." Er rieb sich das Gesicht. „Ich gebe zu, ich habe einen Fehler gemacht. Je mehr ich mich der Vierzig näherte, desto weniger anziehend fand ich mich. Da tauchte
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