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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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Männerstolz. Ich liebte dich. Gemeinsam hätten wir es schon geschafft. Es war nicht nötig, daß du unser Leben ruinierst."
    „Aber siehst du, jetzt ist die Firma wieder solide, und wir brauchen uns keine Geldsorgen mehr zu machen."
    „Wenn du dich da nur nicht irrst. Selbst wenn die Versicherungsgesellschaft dich nicht wegen Betrugs vor Gericht bringt, das Geld werden sie zurückfordern. Unglücklicherweise ist ein Gutteil der Summe für Schulden draufgegangen. Und dann ist da noch die Luftfahrtbehörde. Die wird die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie dir deine Lizenz entziehen."
    „Wenn du ihnen nicht verrätst, daß du mich gesehen hast. Sie haben nämlich nicht genug Beweise gegen mich. In Jamaica war ich auch nicht gerade auf Rosen gebettet. Ich hatte kein Geld und bekam sehr bald die Ruhr. Das hätte mich fast das Leben gekostet. Ich lag in einem Krankenhaus, das so schmuddelig und mies war, wie du es dir gar nicht vorstellen kannst. Und meine Wohnung war auch nicht viel besser."
    „Da wir von der Wohnung sprechen. Ich hörte, Vicki Young war bei dir, als du verhaftet wurdest. Wie willst du mir das erklären?"
    „Vicki? Sie machte gerade Urlaub in Jamaica, und wir haben uns zufällig getroffen. Du weißt ja, wie 'das ist, wenn man in der Fremde einem Landsmann begegnet."
    Kate versuchte, Mitgefühl aufzubringen. Es war ja möglich, daß er in die Irre gegangen war und zu extremen Mitteln gegriffen hatte, um ihr das Leben angenehm zu machen. Und es war auch möglich, daß er zufällig mit Vicki zusammentraf.
    Jedenfalls belastete sie Dougs Beziehung zu Vicki im Augenblick weniger als sein Betrug.
    „Ich werde nicht für dich lügen, Doug. Wenn man mich fragt, werde ich zugeben, daß du, daheim aufgetaucht und wieder verschwunden bist", erklärte sie ihm.
    „Aber man wird dich nicht fragen. Ich werde schon dafür sorgen, daß niemand auf den Verdacht kommt, ich sei vor dem gestrigen Tag schon einmal hier gewesen."
    „Warum warst du hier? Warum hast du nicht mit mir geredet?"
    „Ich hatte etwas Geld in meinem Schreibtisch versteckt, an das ich gar nicht mehr gedacht hatte. Mitten in einem Anfall von Delirium fiel es mir plötzlich wieder ein. Und ich brauchte es verzweifelt."
    „Wie hast du dir eigentlich vorgestellt, ohne Geld überleben zu können? Was für eine Arbeit wolltest du dir in Jamaica besorgen?”
    Doug zögerte mit der Antwort. Er trat ans Küchenfenster und blickte zum Sonnenuntergang hinaus. „Ich nahm an, die Lebenshaltungskosten seien niedrig. Ich kann mit wenig auskommen, und jeder Job bringt genug ein, so daß man nicht hungern muß."
    „Aber warum hast du nicht zu mir gesprochen, statt mich zu Tode zu erschrecken? Ich dachte, du seist ein Geist."
    „Ich ... ich weiß nicht. Ich bin wohl in Panik geraten. Ich dachte, es sei besser, du wüßtest nicht, daß ich am Leben bin. Ich dachte, das Haus sei leer. Wieso warst du denn eigentlich während des Unwetters hier? Das war nicht sehr klug. Du hättest sehen müssen, was der Hurrikan in Jamaica an­ gerichtet hat. Meine Wohnung wurde davongeblasen, als sei sie aus Papier gemacht."
    „Erzähl du mir nicht, was klug ist", gab Kate zurück. „Ich bin geblieben, weil ich mir um den Helikopter und das Haus Sorgen machte. Ich konnte es mir nicht leisten, das eine oder das andere zu verlieren."
    „Ich denke, wir müssen diesen Piloten behalten, bis das ganze Durcheinander geklärt ist. Aber ich werde ihm sagen, er soll sich schon mal nach einem neuen Job umsehen."
    „Das wirst du nicht!" fuhr sie ihn an, ohne zu überlegen, daß es besser sei, ihre Heftigkeit zu zügeln. In etwas ruhigerem Ton fügte sie dann hinzu: „Rusty hat einige unschätzbare Kontakte. Er hat sehr gute Beziehungen zu den Ölfirmen aufgebaut, und ich denke, es wäre ein Fehler, ihn gehen zu lassen."
    „Für uns beide ist aber kein Platz." Damit verließ Doug die Küche. Niemand wußte das besser als Kate.

10. KAPITEL

    Niemand außer Rusty.
    Er lag auf seiner mit Chintz bezogenen Couch in dem gemieteten Wohnwagen und schaltete am Fernseher sämtliche Kanäle durch. „Verdammt, man sollte doch meinen, daß es auf einem von dreiundvierzig Kanälen etwas Interessantes gibt!" rief er aus und warf den Schalter weg.
    Er kam auf die Füße und ging ins Schlafzimmer. Vergangene Nacht hatte er zwar nicht viel Schlaf bekommen, aber ins Bett gehen wollte er noch nicht. Es waren die Erinnerungen, die ihn letzte Nacht
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