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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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noch bei seinen vorherigen Arbeitgebern eingeholt hatte, waren glänzend. Sie hatte sich vorgenommen, fair zu sein und in aller Offenheit mit ihm über die schlechte Lage der Firma und ihre mangelhaften Erfahrungen zu sprechen. Es würde sie nicht überraschen, wenn er, bevor der Tag vorüber war, seine Meinung geändert hätte.
    Das Baby bewegte sich in ihr und stieß mit einem seiner winzigen Füße. Kate legte die Hand auf die Stelle und sagte: „Ja, ich weiß, wir brauchen ihn. Wenigstens ein paar Wochen möchte ich daheim mit dir zusammen sein und mir keine Gedanken wegen der Firma machen. Mal sehen, wo wir ihn finden, dann..."
    Das Schlagen von Metall gegen Beton erregte ihre Aufmerksamkeit, und so ging sie um das Bürogebäude herum. Rusty war an der Seite des Helikopters die Sprossen hinaufgestiegen und besah sich den Motor.
    „Morgen, Ma'am", rief er mit einer für den frühen Morgen viel zu fröhlichen Stimme zu ihr herunter. „Würden Sie mir den Schraubenschlüssel reichen? Ich stecke bis zu den Ellenbogen in Schmiere. Der Motor ist in üblem Zustand."
    Kate blinzelte zu ihm hinauf. Die Sonne ließ sein mittelbraunes Haar rötlich aufscheinen, so daß einleuchtete, woher er seinen Spitznamen „Rusty" hatte: „Rostig": Im künstlichen Licht des Büros hatte sie nicht be­ merkt, wie jung er aussah mit der Tolle, die ihm in die Stirn fiel, und den Locken, die sich über seinem Hemdkragen kräuselten. Sein kurzärmeliges Hemd, das er offen trug, flatterte im Wind und ließ den Blick frei auf einen gebräunten, muskulösen Oberkörper.
    Kate fiel auf, was für ein attraktiver Mann Rusty war. Er war sicher gewöhnt, von schönen Frauen umgeben zu sein. Wenn sie dafür sorgte, daß sein Interesse noch von etwas anderem als Arbeit gefesselt wurde, würde er vielleicht länger bleiben. Mit neunundzwanzig war er jünger als die meisten ihrer alleinstehenden Freundinnen. Aber ein oder zwei von ihnen könnten ihm den Aufenthalt in Lake Jackson aufregender erscheinen lassen.
    Sie nahm den Schraubenschlüssel hoch und reichte ihn hinauf. „Wie schlimm ist es?" fragte sie.
    Er sah über die Schulter. „Wie schlimm ist was?"
    „Der Zustand des Helikopters. Nachdem wir uns den neuen anschafften, war er nicht mehr viel in der Luft. Doug plante, einen weiteren Piloten an­ zustellen, doch dann hatte er für sich selbst nicht mehr genug Aufträge."
    „Mal sehen, was wir da machen können", sagte Rusty.
    „Heißt das, Sie haben Ihre Meinung nicht über Nacht geändert?" fragte sie hoffnungsvoll.
    Er kam die Sprossen hinunter und stand vor ihr auf dem Hubschrauberlandeplatz. Die reflektierenden Gläser seiner Sonnenbrille verdeckten seine Augen, und sie sah in ihnen nur ihr eigenes verzerrtes Spiegelbild.
    „Heißt das, meine Referenzen sind in Ordnung?" fragte er zurück, und es war ihm anzumerken, daß er daran keinen Moment gezweifelt hatte.
    „Ihre Referenzen sind so gut, daß ich mich schon fragte, ob die Leute nicht alle mit Ihnen verwandt sind."
    Er lachte kurz auf. „Gott behüte!" rief er aus. „Verwandte meide ich wie eine Landplage. Ich habe drei ältere Schwestern, die alle verheiratet sind und zusammengezählt acht Kinder haben. Sie können sich nicht vorstellen, was für ein Tollhaus das ist bei meiner Großmutter während der Ferien. Es reicht, um jeden Junggesellen für immer zu verschrecken."
    Sie atmete tief die salzige Meeresluft ein, die vom Golf ins Inland geblasen wurde. „Der Job gehört Ihnen, wenn Sie ihn möchten. Aber ich habe doch ein schlechtes Gewissen, weil ich Ihnen nicht alles gesagt habe."
    Er hob eine seiner dunklen Augenbrauen und legte erwartungsvoll den Kopf schief.
    „Um ganz ehrlich zu sein", fuhr sie fort, „ich weiß nicht, wie lange ich das Geschäft am Laufen halten kann. Auf Grund der Umstände brauche ich jemanden, der mehr Partner als Angestellter ist. Jemanden, der für einige Zeit nach meiner Entbindung den Laden übernimmt. Jemanden, der Interesse an C-Breeze entwickelt."
    Sie machte eine Pause. Wenn sie doch nur mehr Anreize anbieten könnte. „Das ist keine Arbeit von acht bis fünf. Die Leute glauben wahrscheinlich, daß C-Breeze mit Doug gestorben ist, und sie haben andere Firmen gefunden, die ihnen ihre Transporte durchführen. Wir werden ihnen be­ weisen müssen, daß wir genauso rührig und verläßlich sind wie zuvor. Wir werden jedes Angebot annehmen müssen, das reinkommt. Das heißt, der
    Hubschrauber wird an manchen Tagen kaum den Boden berühren
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