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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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lange an einem Ort aufzuhalten.".
    „Ich komme gern herum. Mag gern einen anderen Sonnenaufgang am Morgen", erklärte er knapp. „Meine Eltern wuchsen als Nachbarskinder auf, heirateten gleich nach der High School und leben seit fünfunddreißig Jahren im selben Haus. Für sie ist das richtig, doch ich möchte ein bißchen herumkommen, möchte wissen, wie es sich in den verschiedenen Staaten lebt, bevor ich entscheide, wo ich mich niederlassen will."
    „Wie lange haben Sie vor, in dieser Gegend zu bleiben?"
    „Ich weiß nicht. Kommt auf den Job an. Ich war lange in Louisiana, Alabama und Florida. Dachte mir, mal sehen, ob Texas so großartig ist, wie Harry mir immer erzählt." .
    „Keine Frau, keine Kinder? Keine Bindungen?"
    „Nichts Nennenswertes."
    In einer verschlafenen kleinen Stadt wie Lake Jackson mußte sich ein Junggeselle zu Tode langweilen. Kate klopfte mit ihrem Stift auf den Schreibtisch, als sie fragte: „Wenn ich Sie einstelle, welche Garantie habe ich, daß Sie regelmäßig zur Arbeit kommen?"
    Sein Gesicht wurde ernst, und er straffte sich auf seinem Stuhl. „Ich ha­be noch niemals einen Tag gefehlt. Sie können das bei den Firmen über­ prüfen, für die ich gearbeitet habe." Fest und geradeheraus sah er sie an. „Vielleicht bleibe ich bei einer Firma nie lange genug, um mir eine goldene Uhr zu verdienen, aber ich schleiche mich nicht mitten in der Nacht davon. Wenn ich mich entschließe, fortzuziehen, kündige ich mit einer Monatsfrist. Wenn Sie mich anstellen, können Sie darauf zählen, daß die Arbeit getan wird."
    Etwas in seinem Tonfall überzeugte sie. Sie mochte sein starkes, freundliches Wesen und sogar sein fast großspuriges Selbstvertrauen. Sie brauchte seine Erfahrung und seine Stärke. Welches von beiden mehr, dessen war sie sich nicht sicher.
    „Also, Mr. Russell..."
    „Nennen Sie mich nur Rusty, Ma'am."
    „Okay, Rusty. Aber nur, wenn Sie das Ma'am lassen. Dabei fühle ich mich noch älter, als ich ohnehin schon bin. Mein Name ist Kate. Mein Mann, Doug, und ich haben diese Firma zwei Jahre nach unserer Hochzeit gegründet. Sie bedeutet mir viel."
    „Ich nehme an, er hat einige Verträge laufen."
    Sie zuckte die Schultern. „Wir haben sie verloren, während ich fort war, denn es gab niemanden, der die Flüge machen konnte."
    „Also, ich habe einige Verbindungen", sagte Rusty, lehnte sich vor und legte die Unterarme auf den Schreibtisch. „Ich verstehe einiges vom Marketing, Buchhaltung und all den anderen Einzelheiten einer kleinen, unabhängigen Firma." Er blickte auf Kates geweitete Taille, und ein Zwinkern trat in seine Augen. „Allerdings verstehe ich nichts davon, wie man ein Baby zur Welt bringt. Wann ist denn Ihr Kleines fällig?"
    „Mitte Juni, aber..."
    „Fein. Da haben wir gut einen Monat Zeit, um uns aneinander zu gewöhnen, und ich lasse mich von Ihnen in alle Einzelheiten Ihres Geschäfts einführen. So brauchen Sie sich, wenn das Baby kommt, keine Sorgen um die Firma zu machen."
    Kate blinzelte. „Ich kann Ihnen nicht dasselbe Gehalt bezahlen, das Sie jetzt bekommen", sagte sie und wappnete sich schon gegen seine negative Reaktion. „Aber wir können eine Kommission abmachen, so daß es sich für Sie lohnt, wenn die Firma wieder auf den Füßen ist.
    Er nickte, anscheinend unbeeindruckt von der Aussicht auf ein reduziertes Gehalt. „Damit kann ich wohl leben. Gute Motivation, für die Firma die Trommel zu rühren, was?" Er lachte in sich hinein, und Kate war, alshätte man ihr soeben eine Zentnerlast von den Schultern genommen. Seit vielen Wochen sah sie das erste Mal Licht am Ende des Tunnels.
    Das Telefon klingelte, und sie griff zum Hörer. „C-Breeze Transports. Was kann ich für Sie tun?"
    „Ich rufe wegen der Stellung an, die Sie in der Houston Post annonciert haben", sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
    „Tut mir leid, aber sie ist schon vergeben", erklärte Kate und legte auf.
    Sie reichte Rusty die Hand hin, die er sogleich mit warmem, festem Griff umfaßte. „Ich werde ein paar Anrufe machen müssen wegen Ihrer Referenzen", meinte sie entschuldigend. „Wenn alles in Ordnung ist und Sie mit weniger Geld zufrieden sind, dann möchte ich Ihnen den Job bei C-Breeze anbieten. Die Einzelheiten können wir morgen besprechen."
    Rusty lächelte breit und nickte. „Sie werden es nicht bereuen."

    Rustys dunkelblauer Pickup stand schon vor dem Büro, als Kate am nächsten Morgen eintraf, Die Auskünfte, die sie am vergangenen Abend
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