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Liebesschmarrn und Erdbeerblues - Wie alles begann

Liebesschmarrn und Erdbeerblues - Wie alles begann

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues - Wie alles begann
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Water in meine Nase.
    »Lene!?«
    Ich drehte mich um. Michi stand hinter mir.
    »Was machst du denn hier?«, fragte er verwundert. Neben ihm Sabine.
    Moment! Was machte die denn hier? Scheinbar war sie noch flexibler, als ich dachte. Auch abends. Außerordentlich flexibel und freundlich. Zu Michi. In meine Richtung wirkte ihr Lächeln etwas kühl und erinnerte mich an den kleinen Eskimo, der in den Tiefen meiner Tasche schlummerte. Dabei hatte sie ihren Job nur mir zu verdanken.
    Plötzlich war ich glücklich, Michi zu sehen. Sehr glücklich sogar. Er sah einfach umwerfend aus, und ich war froh, dass Claudia mich hergeschickt hatte. Ich würde alles wieder in Ordnung bringen, und Sabine durfte Feierabend machen.
    »Michi, bitte, können wir kurz reden? Nur wir beide?«
    »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.« Er lächelte zwar, aber es war die Sorte von Lächeln, die er immer dann aufsetzte, wenn er eigentlich nicht lächeln wollte.
    Er war eindeutig eingeschnappt. Und ich konnte das sogar verstehen. So, wie ich ihn heute behandelt hatte, das steckt wohl kein Mann so schnell weg. Aber aufgeben kam nicht infrage! Ich überlegte krampfhaft, wie ich ihn doch noch überreden konnte, da fiel sein Blick auf meinen Ausschnitt. Oder besser gesagt, in meinen Ausschnitt. Augenblicklich wurden seine Gesichtszüge weicher. Das war die Gelegenheit! Wenn nicht jetzt, wann dann?
    »Bitte. Nur eine Minute, Michi!« Er lächelte plötzlich. Sein echtes Lächeln. Mir fiel ein zentnerschwerer Stein vom Herzen. Und ich wusste, dass jetzt alles gut werden würde.
    »Na gut, Lene … Sabine, entschuldige uns bitte kurz.«
    »Du wolltest mir doch was zu trinken besorgen, Michael«, wandte sie schmollend ein. Sabine hatte offensichtlich etwas dagegen, dass wir eine Minute allein miteinander verbrachten.
    »Hier. Nimm das. Schmeckt ausgezeichnet!« Ich drückte ihr meinen Becher in die Hand und folgte Michael. Die bösen Blicke, die sie mir hinterhersandte, spürte ich wie Messerstiche in meinem Rücken.
    Wir gingen in ein Nebenzimmer und schreckten dort eine ältere Dame und einen jungen Mann auf, die wild miteinander geschmust hatten. Ich wusste, dass die beiden glücklich verheiratet waren, allerdings nicht miteinander. Mit glühenden Wangen und dem Versuch einer abstrusen Erklärung flohen sie aus dem Raum. Endlich waren Michi und ich alleine. Ich hatte Mühe, ein nervöses Kichern zu unterdrücken. Doch ein Blick in seine Augen genügte, und das Lachen blieb mir im Hals stecken.
    »Ich bin gespannt, was du mir zu sagen hast, Lene.« Mit verschränkten Armen stand er vor mir und schaute mich mit strengem Anwaltsblick an, der seine Wirkung im Gerichtssaal sicherlich nicht verfehlte. Jetzt durfte ich bloß nichts Falsches sagen.
    »Es tut mir leid, was heute passiert ist, Michi.« Das war doch schon mal ein guter Einstieg, fand ich. Trotzdem fiel es mir schwer, ihm in die Augen zu sehen.
    »Noch nie hat mich eine Frau einfach so stehen lassen.«
    Hörte ich da einen Hauch »Beleidigte Leberwurst« heraus? Und war ich tatsächlich die Erste, die ihn mit offener Hose hat stehen lassen? Oder schummelten Männer in solchen Dingen, um den Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen? Allerdings hätte es mir auch nicht gefallen, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre.
    »Bitte verzeih mir. Aber weißt du …«
    »Was weiß ich?«
    Tja, was wusste er? Genau das fragte ich mich in diesem Moment selbst.
    Er sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Gott, war das schwierig! Ich hatte keinen Schimmer, wie ich ihm erklären sollte, was mit mir los war. So richtig verstand ich es ja auch nicht.
    »Lene!?«
    Ich musste es mit einer anderen Taktik versuchen, frei nach dem Motto: Reden ist Silber, Küssen ist Gold. Super Idee, wie ich fand, und auf die Schnelle die einzige, die ich hatte. Gedacht – getan. Ich drückte mich eng an ihn, legte meine Hände auf seinen Po und begann, ihn verführerisch zu küssen. Grandiose Strategie, wie sich sofort herausstellte. Michi packte mich und erwiderte meinen Kuss wild und voller Leidenschaft.
    Wir waren wieder genau da angelangt, wo wir heute schon einmal waren. Er konnte die Finger nicht von mir lassen und … Mooooment! Wir waren genau da angelangt, wo wir schon waren? Meine Nackenhaare begannen, sich um einen Stehplatz zu raufen. Das bedeutete … Ich wusste, was gleich kommen würde. Er löste sich von mir. Sah mich an. Mit genau dem seltsamen Blick. Wie schon gehabt.
    »Lene …
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