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Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Titel: Liebe - stürmisch wie Herbstwind
Autoren: Maxime Sullivan
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und das hatte ihn noch mehr erregt. Denn sie hatte ihn nicht ermutigt weiterzumachen, und das war er nicht gewohnt. Normalerweise hielten die Frauen sich nicht zurück, sondern flehten ihn geradezu an, sie zu nehmen.
    Warum nicht Samantha? Vielleicht wusste sie nicht, wie man einen Mann verführte. In den zwei Jahren, die sie jetzt für ihn arbeitete, war sie sehr selten ausgegangen. Zwar war sie eine sehr attraktive Frau, die auch bei geschäftlichen Einladungen, zu denen er sie mitnahm, ihre Aufgabe äußerst charmant erfüllte. Aber es schien keinen Mann in ihrem Leben zu geben, der ihr etwas bedeutete. Im Grunde sollte ihn das nicht wundern, denn er deckte sie so sehr mit Arbeit ein, dass sie kaum Zeit für ein Privatleben hatte. Und dennoch fragte er sich, ob sie vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hatte und deshalb kein sonderliches Interesse an Männern zeigte.
    Aber das ist jetzt auch ganz egal, sagte er sich, während er ans Fenster trat und beobachtete, wie Samantha in ihr Auto stieg und davonfuhr. Erst als der Wagen hinter den Bäumen verschwunden war, ließ Blake seinen Gefühlen freien Lauf.
    Verdammt, wie konnte sie ihm das antun? Ihn brachte normalerweise nichts so leicht aus der Fassung, aber sie hatte gerade eben eine Bombe hochgehen lassen. Wie konnte sie nur auf den Gedanken kommen, ihn in dieser Situation im Stich zu lassen? Sie war seine rechte Hand, seine verlässliche Assistentin, die dafür verantwortlich war, dass alles reibungslos lief. Ohne sie war er aufgeschmissen, vor allem hier in Aspen, wo er erst einmal Fuß fassen musste. Außerdem schmiedeten sein Bruder Gavin und er bereits große Pläne, das Jarrod Ridge zu erweitern. Und die konnte er ohne Samantha nicht umsetzen.
    Warum wollte sie ihn gerade dann verlassen, wenn er sie am nötigsten brauchte? Das hätte er ihr nicht zugetraut, und ihre Haltung enttäuschte ihn. Außerdem war ihre Erklärung, sie wolle nach Hause zurückkehren, nicht besonders überzeugend. Sie gehörte genauso wenig wie er zu den Menschen, die sich das Leben von Gefühlen diktieren ließen. Genau das hatte ihm von Anfang an so gut an ihr gefallen. Hinter ihrem Entschluss musste irgendetwas anderes stecken. Blake war sicher, dass sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    Das bestätigte nur wieder seinen Grundsatz: Man konnte keinem Menschen trauen. Gerade hatte man sich mit jemandem wohlgefühlt, schon wurde man von ihm verlassen. Das hatte er bereits als Sechsjähriger erleben müssen, als seine Mutter gestorben war. Daraufhin hatte sich auch der Vater von seinen Kindern zurückgezogen, sodass Blake den Eindruck haben musste, mit dem Tod der Mutter auch den Vater verloren zu haben. Er hatte sehr darunter gelitten und nur einen Schluss daraus ziehen können, nämlich den, sich nie mehr gefühlsmäßig an einen Menschen zu binden.
    Zugegeben, ihr Vater hatte darauf geachtet, dass alle fünf Kinder eine gute Ausbildung genossen, aber was hatte er davon gehabt? Vier waren so bald wie möglich aus Aspen weggezogen und hatten sich selbstständig gemacht. Guy besaß ein berühmtes französisches Restaurant in New York, Gavin war ein erfolgreicher Bauunternehmer, und Melissa war nach Los Angeles gegangen und hatte ein Yoga- und Massageinstitut eröffnet. Lediglich Trevor war in Aspen geblieben. Aber auch er hatte vom Jarrod Ridge nichts wissen wollen, sondern seine Marketingfirma aufgebaut.
    In den letzten zehn Jahren hatte Blake seine vier Geschwister fast aus den Augen verloren. Dennoch war er immer bereit gewesen, sie zu unterstützen, falls sie Hilfe gebraucht hätten. Das galt auch für seine Halbschwester Erica, von der sie erst bei der Testamentseröffnung erfahren hatten, auch wenn er ihr gegenüber immer noch misstrauisch war. Und nun war er derjenige, der die Hilfe der Geschwister brauchte. Wenn er das Unternehmen auch ohne Samanthas tatkräftige Unterstützung erfolgreich weiterführen wollte, ging es nicht anders.
    Dieser Gedanke behagte ihm ganz und gar nicht. Er war sehr ungern von anderen Menschen abhängig und hatte immer geglaubt, er könnte sich wenigstens auf Samantha verlassen. Offensichtlich hatte er sich getäuscht.
    Rastlos ging er hin und her und blieb dann wieder vor dem Fenster stehen. Trotz der schlechten Beziehung zu seinem Vater war das Jarrod Ridge immer sein Zuhause gewesen. Und jetzt war er für das Luxusresort verantwortlich. Eli Jarrod, einer seiner Vorfahren, hatte 1879 mit einer Silbermine viel Geld verdient und sich Jarrod
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