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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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ein einziges Mal, und wieder klappte es nicht. Es war einfach kein Durchkommen. Damit waren sämtliche sexuellen Aktivitäten für Monate im Voraus auf Eis gelegt. Er war am Boden zerstört. Und noch immer redeten wir nicht darüber. Auch ich wurde langsam beunruhigt, denn ich ging nun schon langsam auf die 17 Jahre zu, und da war es ja nun wirklich mal an der Zeit, den Bann der Jungfräulichkeit zu durchbrechen.
    Pragmatisch wie ich war, stiefelte ich mit diesem Problem zum Frauenarzt. Ich schilderte ihm von meinen sexuellen Frusterlebnissen. Er schaute sich die Sache genauer an und sagte, ja, das könne sein, dass bei manchen Frauen das Jungfernhäutchen extrem reißfest und stabil sei. Das sei bei mir auch der Fall. Er schlug mir vor, ich solle selbst Hand anlegen und das Jungfernhäutchen selbst weiten. Ich könne das mit den Händen und den Fingern ganz gut machen, oder aber ungefährliche Gegenstände wie Zucchinis zu Hilfe nehmen. Denn die hätten eine ähnliche Konsistenz, Härte und Größe wie ein handelsüblicher Penis. WIE BITTE?! Mein Frauenarzt riet mir nicht wirklich, mich selbst mit einer Zucchini zu entjungfern?! Doch, genau das tat er. Ein anderer Frauenarzt riet mir mal, die intime Flora und Fauna in Schuss zu halten, indem ich mir eine zeitlang Joghurt reinspritzen sollte. Achja, dachte ich wütend, vielleicht noch schön mit Erdbeerstückchen drin?! Ja, ich gebe zu, das habe ich dann später tatsächlich als sachlichen Tipp in so mancher Frauenzeitschrift gelesen. Aber bitte schön, was soll denn der Quatsch? Haben etwa alle Frauenärzte wilde sexuelle Nahrungsmittelfantasien? Glauben die wirklich, ich beschmiere mich mit Joghurt und mache dann mit `ner Zucchini rum, und das alles im medizinischen Sinne?! Ich war völlig verwirrt. Einerseits war ich zu allem bereit, dieses Problem endlich zu lösen und auch Nummer zwei von seinem tiefen Frust befreien zu können. Andererseits war die Vorstellung, mit einer Zucchini mein erstes Mal zu verbringen, äußerst befremdlich.
    Ich fasste schließlich den Mut, meiner Nummer zwei von meinem Frauenarzttermin und der daraus resultierenden Erkenntnis zu erzählen. Da waren wir ca. ein dreiviertel Jahr zusammen und unser verbocktes erstes Mal lag Monate zurück. Er sah mich mit großen Augen an und fing dann fast an zu weinen und lachte gleichzeitig vor Erleichterung. „Und ich dachte die ganze Zeit, es liegt an mir! Ich dachte die ganze Zeit, ich bin unfähig und du findest, dass ich ein Versager bin!“, sagte er dann freudestrahlend. Er nahm mich hoch und wirbelte mich durch die Luft. Mein gynäkologischer Bericht ließ ihm ein ganzes Gebirge vom Herzen plumpsen. Man kann es nicht oft genug sagen: Reden hilft wirklich weiter! Und wir hätten schon viel eher das Thema ansprechen sollen. Nun war das also erst mal geklärt. (Dennoch piesakte er mich noch Jahre später damit, wie fertig ich ihn mit der berühmten Frage „Ist das alles?“ gemacht habe, und ihm der Satz noch immer in den Ohren hallt.) Trotzdem trauten wir uns immer noch nicht so recht, es erneut zu versuchen. Denn das eigentliche Problem bestand ja immer noch: Wie kriegen wir die heilige Mauer in mir zum einstürzen? Trotz der Erleichterung, dass es offensichtlich nicht an seiner Bestückung lag, dass es nicht klappte, hatte meine Nummer zwei immer noch Angst, dass es wieder nicht klappt. Also ließen wir es weiterhin erst mal bleiben.
    Trotzdem wollte ich nichts unversucht lassen und spielte mit dem Gedanken, mich von Nummer drei, der nämlich plötzlich auf der Bildfläche erschien, entjungfern zu lassen. Natürlich nur zum Besten für Nummer zwei und mich. Aber daraus wurde nichts. Im letzten Moment machte ich einen Rückzieher, ich brachte es doch nicht übers Herz, die Vollendung des Bohrvorhabens jemandem anderen zu überlassen.
    Nach dem zum Glück gescheiterten Entjungferungsversuch mit Nummer drei (ausführlich nachzulesen im folgenden Kapitel) hatte ich immer noch diese unüberwindbare Betonmauer in mir. Verbarg sich dahinter etwa der heilige Gral, dass Dumpfbacke Natur mich mit so einem Schutzwall ausgestattet hat?! Langsam hatte ich es satt, war stinkewütend und erwog mittlerweile tatsächlich die Option, Herrn Zucchini nun doch ran zu lassen.
    Doch dann endlich die Erlösung. Nummer zwei und ich verbrachten einen alkohollastigen Sommerabend mit Freunden. Ich schleppte ihn danach mit zu mir. Und ohne großartig drüber nachzudenken, zogen wir uns aus und legten einfach los. Ich

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