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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen
Autoren: Jana Falkenberg
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wieder unter die Augen treten. Er verabschiedete sich schnell und ließ mich hundeelend zumute zurück.
    Und all die unnötige Aufregung wegen einem Bisschen natürlichem Frauenduft. Wie blöd und unselbstbewusst kann man nur sein. 12 Jahre später bin ich immer noch höchst sensibel was das angeht. Auch wenn ich mir immer wieder folgendes vorbete: Meine Güte, ich kann doch nichts dafür, dass Mutti Natur diese dämlich riechende Flora und Fauna da unten eingerichtet hat. Es riecht eben nach Mumu. Und, damit es hier ein für alle mal klar gestellt ist: Frauen riechen nicht nach Fisch! Nach Fisch riecht es nur, wenn ihr, liebe Herren, die Damen vollgesuppt habt. Eure Suppe ist es nämlich, die nach ollem Fisch riecht! Und logisch, dass sich das dann bei den Damen dementsprechend verteilt und noch eine Weile anhält, wenn man nicht sofort mit einem Hochdruckreiniger alle Reste entfernt.
    Wahrscheinlich hatte meine Nummer zwei es wirklich einfach nur eilig, und ich bildete mir in meiner idiotischen Fantasie meine Geruchsparas nur ein. Das bewies, dass er nicht am nächsten Tag mit mir Schluss machte und auch keine Plakate auf dem Schulhof hingen, die die olfaktorische Beschaffenheit meiner Intimzone zur Schau stellten. Puh, aufatmen. Also konnte unsere gegenseitige Entdeckungstour weiter gehen.
    Nun waren wir also schon einige Zeit zusammen und auch unsere Eltern wussten davon. Es war also an der Zeit, DEN Schritt zu tun. Für uns beide wäre es das erste Mal. Wir hatten beide noch nicht. Und wollten es endlich tun. Er hatte sturmfreie Bude, und ich wollte bei ihm übernachten. Meine Eltern waren alles andere als begeistert und erlaubten es mir nicht wirklich. Sie sagten nicht explizit nein, aber gaben aber auch kein Okay. Sie wollten die Entscheidung mir überlassen. Kluger Schachzug, sollte Freiheit vorgaukeln, war es aber nicht. Sie erwarteten schlicht und einfach von mir, dass ich zu Hause blieb. Sie waren sich sicher, dass ich es nicht wagen würde, meinen Willen durchzusetzen. Tja, leider getäuscht, ich packte die Angst vor dem Sturm am nächsten Morgen einfach beiseite und fuhr stur zu meiner Nummer zwei. Was hatte ich Schiss vor dem Donnerwetter meiner Eltern am nächsten Morgen, wenn ich mich wieder nach Hause trollte. Schließlich war es das erste Mal, dass ich mich gegen den Willen meiner Eltern durchsetzte. Aber der Wille, mein Ding durchzuziehen und mir nichts verbieten zu lassen, war stärker. Jetzt werden neue Zeiten eingeläutet! Und sicher steht bei den meisten Teenies die Revolte immer im Zusammenhang mit den ersten sexuellen Abenteuern. Aufgeregt klingelte ich bei meiner Nummer zwei. Er war wirklich alleine.
    Zu Hause hatte ich schon vorgesorgt und meine allerschönste Unterwäsche angezogen. Ich hatte meinen ersten rosa geblümten Mini-BH an. Ich fand mich unglaublich sexy. Ich hatte sogar einen String an, denn damals entdeckte ich gerade, dass Strings den Hintern in Hosen doch wesentlich besser aussehen lassen. Keine geteilte vierbackige Schwabbelrückansicht mehr, sondern rund und prall und knackig, dem Stringtanga sei Dank. Taschengeld wurde fortan also stringvoll investiert. Besonders erotisch fand ich die Dinger eigentlich nie, ich trug sie mehr aus besagten ästhetischen Rückansichtsgründen, aber die meisten Herren hat so ein kleines Winz-Höschen auch nie wirklich gestört, im Gegenteil.
    Auch sonst machte ich mir wahnsinnige Gedanken, wie es wird, mit und neben einem Jungen zu schlafen. Die meiste Panik hatte ich vor dem gemeinsamen morgendlichen Aufwachen. Man sieht eben nun mal nicht wie Hollywood-Superstar aus, wenn man morgens zerknautscht den Kissen entsteigt. Meine größte Panik verbreitete sich in zwei Bereichen. Erstens: Kein Geheimnis, dass man morgens vor dem Zähneputzen nicht gerade minzi-pinzi-frisch riecht. Aber ich war gewappnet! Warum ich nicht einfach in Erwägung zog, einfach aufzustehen und mir die Zähne zu putzen, weiß ich bis heute nicht. Ich schämte mich wohl dafür und dachte, ich sei der einzige Mensch, dem es so erging. Ich bunkerte heimlich 3 Kilo Pfefferminzbonbons in einer geheimen Ecke unter seinem Bett, die ich in der Hosentasche mit mir führte und ohne dass er es merkte, in besagter Ecke verschwinden ließ. Und so lutschte ich die ganze Nacht Minzbonbons, was das Zeug hielt.
    Mein zweiter Panikbereich bezog sich auf mein lädiertes Äußeres am nächsten Morgen. Ich trug zu dieser Zeit extrem viel MakeUp, denn meine Pickel machten mir derart zu
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