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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen
Autoren: Jana Falkenberg
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Klassenkameraden an Bord, die von all dem nichts mitbekamen und es natürlich auch nicht sollten, was die Sache natürlich noch viel erregender machte. Irgendwann fanden auch unsere Hände ihren Weg zueinander. Und auch das war gleich noch mal doppelt so aufregend. So streichelten sich unsere Füße und unsere Hände, und ich war selig vor Glück und hielt die ganze Zeit die Luft an. Auch mein Herz pochte wie bekloppt. Wir sagten die ganze Zeit über nichts. Einen Kuss gab es in dieser Nacht nicht. Das wäre ja auch aufgefallen. Allein zu Hause angekommen, stellte ich mir immer wieder vor, wie sich unsere Füße und Hände berührten. Ich war total aufgewühlt, wie immer nach solchen Erlebnissen, und konnte nicht schlafen.
    Die nächsten Tage in der Schule waren sehr spannend. Blicke, die tief unter die Haut gingen und diese Ungewissheit, was nun ist. Er war schließlich schon vergeben. Und da es damals noch keine Handys und kein Internet gab, SMS und E-Mails sind eindeutig Flirtbeschleuniger, schrieben wir uns Zettelchen. In einem dieser Zettelchen gestand er mir seine Liebe. Irgendwann kam er nach der Schule mit zu mir. Einer der vielen Vorteile doppelt berufstätiger Eltern ist eindeutig, dass man im Teenie-Alter nachmittags sturmfreie Bude hat. So saßen wir nebeneinander auf der Couch und plauderten betont cool und unbekümmert über dies und das. Warum tut man in solchen Momenten eigentlich immer so cool und desinteressiert, obwohl innerlich Rambazamba angesagt ist? Dann endlich der erlösende Augenblick. Wir fingen an, dort weiterzumachen, wo wir im Bus begonnen hatten. Wir fassten uns an den Händen, und unsere Hände streichelten sich. Wir sagten kein Wort. Und dann endlich, immer näher rückten wir uns auf die Pelle, küssten wir uns endlich. Er machte das ganz ordentlich. Er konnte gut küssen, und es machte Spaß ihn zu küssen. Küssen ist so wichtig! Bei mir öffnen sich mit dem Küssen alle Tore und Schleusen. Küssen ist so erregend, dass ich schon allein davon manches Höschen erst mal in den Trockner stecken müsste. Wenn einer aber nicht küssen kann, ist der magische Zauber von einer Sekunde auf die andere vorbei, und trostlose Ernüchterung und Enttäuschung macht sich breit. Und wer nicht gut küssen kann, kann im Bett auch nichts wett machen. Eigentlich sollte man denjenigen sofort nach Hause schicken, dessen Kussqualitäten nicht von Anfang an überzeugen. Aber dazu hat man in den seltensten Fällen den Mut (warum eigentlich nicht?!) und lässt sich auf die Fortsetzung des Kussgestümpers auch im Bett ein.
    Nummer zwei machte das aber prima. Und so lagen wir bald auf dem Sofa und knutschten und fummelten. Ich war so erregt, dass ich mich an seinem Bein rieb und sehr schnell und unbemerkt kam. Davon hat der gute aber gar nichts mitbekommen. Außer in Klamotten knutschen und oberhalb der Gürtellinie die Hände unter Pullover schieben lief nichts. Außerdem wollte ich erst mal die Verhältnisse klären. Er sagte sofort, dass er sich von seiner Freundin trennen will, um mit mir zusammen zu sein. Mir war etwas mulmig zu Mute. Einerseits war ich mir mit ihm unsicher und wusste selbst noch nicht so ganz, wo meine Reise mit ihm hinführen sollte, und ob ich das überhaupt wollte. Andererseits hatte er wirklich eine ganz süße Freundin, und ich, immer noch verpickeltes Teenie-Mädchen, konnte mir gar nicht vorstellen, dass er mich gegen seine süße zarte wunderhübsche Freundin wirklich eintauschen wollte. Da hatte ich also den Salat.
    Irgendwie waren wir dann aber doch einige Zeit später ein festes Paar. Er hatte sich von seiner Freundin getrennt, und ich hatte mich zu ihm bekannt. Auch wenn er nicht der Allercoolste der Schule war, und ich mit einer anderen Eroberung wesentlich mehr Punkte auf der allgemeinen Anerkanntheitsliste geholt hätte, was in diesem Alter durchaus nicht unbedeutend ist. So fummelten und knutschten meine Nummer zwei und ich also in meiner nachmittäglichen sturmfeien Bude und tasteten uns immer mehr vor. Was hatte ich eine Panik, dass er mich da unten, DAAAA UNTEN, anfassen würde. Ich war ja nun schon Nummer-eins-erprobt und kannte meinen Körper und jede intime Stelle durch fast täglich praktiziertes Masturbieren sehr gut. Dennoch machte ich mir voll die Waffel. Ich hatte eine Riesenangst, ihn da ran zu lassen. Nicht, weil ich prüde war oder Schiss vor der Sache an sich hatte, im Gegenteil, ich war spitz wie Nachbars Lumpi. Aber ich hatte wahnsinnige Panik, dass
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