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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
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gerade berauschend, aber Sie können sich gern mal umsehen. Wie wär’s mit einem Cadillac? Ist zwar schon zwölf Jahre alt, hat aber kaum Kilometer drauf.«
    Jamie überlegte einen Moment. »Ist nicht so mein Typ.«
    »Sie haben absolut Recht. Irgendwas Spritzigeres also. Kommen Sie mit, ich hab da genau das Richtige für Sie.« Er führte sie zu einem knallroten Kleinwagen. »Also, hier hätten wir einen Camaro RS. Voll getankt, sämtliche Extras. Baujahr 1997, hat ein paar Kilometer drauf, schnurrt aber wie ein Kätzchen. Gehörte früher mal ’ner Lehrerin.«
    Jamie warf ihm einen skeptischen Seitenblick zu. »Einer Lehrerin, sagen Sie?«
    »Ja. Biblo-, Biblio-, hat in ’ner Bücherei gearbeitet«, fügte er hinzu. »Hat den Wagen gehütet wie ihren Augapfel.«
    Jamie warf einen Blick durchs Fahrerfenster. »Der hat ja über zweihunderttausend Kilometer drauf!«
    »Na ja, sie musste zur Arbeit pendeln.«
    »Wie viel wollen Sie dafür?«
    »Der ist gut und gerne seine zweitausend wert, aber – und damit treibe ich mich selbst in den Ruin – ich gebe ihn Ihnen für schlappe fünfzehnhundert. Na, was sagen Sie dazu?«
    Jamie fiel der Unterkiefer herunter. »Also, so viel kann ich mir nicht leisten. Haben Sie denn nichts unter fünfhundert?«
    Nun wirkte Bud seinerseits überrascht. »Schätzchen, für unter fünfhundert kriegen Sie heutzutage nicht mal ein anständiges Fahrrad.« Er wirkte gekränkt. »Weiter kann ich beim besten Willen nicht runtergehen.«
    Jamie sah sich noch ein paar andere Autos an, aber die waren sogar noch teurer. Da erblickte sie ganz hinten in der letzten Reihe einen alten Pick-up. »Wie viel wollen Sie für den Laster?«
    Bud war überrascht. »Das alte Ding habe ich glatt vergessen. Mein Vetter hat ihn mir gestern Abend vorbeigebracht, und ich bin noch nicht mal dazu gekommen, drinnen sauber zu machen. Glaube nicht, dass der was für Sie wäre.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil er alt und total runtergekommen ist. Sie sehen ja selbst, wie rostig er ist. Und auf der Fahrgastseite hat er ein Loch im Boden. Mein Vetter hat zwar eine Sperrholzplatte draufgenagelt, damit die Kids nicht rausfallen, aber, na ja … Er hat die Karre meist zum Jagen benutzt. Hat darin seine Jagdhunde transportiert. Er geht gern auf Waschbären.«
    Jamie ging um den Pick-up herum. »Wie alt ist er genau?«
    »Frühe Achtziger. Das ist ’n Dodge, und die halten lang, aber ich hätte trotzdem Gewissensbisse, wenn ich Ihnen den verkaufen würde.«
    Jamie machte die Tür auf und zuckte unwillkürlich zusammen. Aus dem Fahrersitz quoll bereits an mehreren Stellen die Füllung. Überall lagen Tüten und leere Pappschachteln von diversen Fast-Food-Restaurants herum.
    »Der hat ganz schön was drauf«, musste sie einräumen. »Läuft er noch?«
    Bud nickte. »Ziemlich gut sogar.«
    »Und wie sieht’s unter der Motorhaube aus?«
    »Na ja, mein Vetter ist Automechaniker, also hat er die Karre natürlich in Schuss gehalten, Kühlerflüssigkeit, Ölwechsel, Batterie und so. Er hat den Motor vor sechs Jahren komplett überholt, aber die Karre ist eben alt.«
    »Glauben Sie, dass ich damit nach Knoxville käme?«
    »Kennen Sie irgendwelche Abkürzungen?« Er lachte. Als Jamie jedoch nicht in sein Lachen mit einstimmte, wurde er wieder ernst. »Na ja, glaub schon, dass er das schafft.«
    »Wie viel?«
    Bud zuckte die Schultern. »So wie er da steht? Tja, ich denke, den könnte ich Ihnen für sechshundert überlassen.«
    Jamie blinzelte ungläubig. »Wie bitte? Reden wir hier über dasselbe Fahrzeug?«
    »Okay, okay. Vierhundert. Aber dafür kann ich Ihnen keine Garantie geben.«
    Jamie warf einen Blick auf die Ladefläche. Und sah sich plötzlich Auge in Auge mit dem hässlichsten Bluthund, der ihr je untergekommen war. Er hatte ein runzliges, todtrauriges Gesicht, große, kummervolle Augen und lange Schlappohren. Die Haut hing ihm in Falten herunter; er sah aus, als wäre sie ihm von Anfang an ein paar Nummern zu groß gewesen.
    »Da sitzt ein Hund«, bemerkte sie.
    »Ach ja, hab ich ganz vergessen. Der gehört zu dem Wagen.«
    Sie blickte Bud verblüfft an. »Was meinen Sie damit, er gehört zum Wagen?«
    »Na ja, er gehört eben sozusagen zum Deal. Mein Vetter hat mich gebeten, ihn in ein Tierheim zu bringen, aber ich hab’s einfach nicht übers Herz gebracht. Das würde er nicht überleben. Er hat, äh, n’ paar Problemchen.«
    Jamie sah sich das bejammernswerte Geschöpf etwas näher an. »Was für Problemchen?«
    Bud
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