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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
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weg sind.«
    »Also gut. Okay.« Jamie fischte ihre Kreditkarte heraus. Es mochte ja nicht gerade das beste Motel sein und man bekam nicht mal den Spielfilmkanal rein, aber wahrscheinlich war dies das einzige Motel in der Stadt, das einen mit einem solchen Hund aufnahm.
    Jamie schrieb sich ein, schnappte sich ihren Zimmerschlüssel und ging wieder zu Flohsack nach draußen. Er wedelte mit dem Schwanz, als würde er sich freuen sie wieder zu sehen. »Herzlichen Dank auch«, brummte sie. »Hast mich gerade zehn Kröten gekostet.« Ihr Blick fiel auf den Zeitungsstand, und sie kaufte eine Lokalzeitung, dann blieb sie noch vor ein paar Automaten stehen und ließ sich eine Cola und eine Tüte Käsekräcker heraus. »Na, wenigstens brauche ich heute Abend nichts mehr zu kochen«, sagte sie zu dem Hund, dessen Interesse an den Kräckern unübersehbar war.
    Den Nummern an den Türen folgend, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Aus einer Tür trat soeben ein wahrer Goliath und ließ den Blick begeistert über ihren Körper kriechen. Er trug ein schmieriges T-Shirt und beide Arme waren mit Tätowierungen übersät. Jamie schenkte ihm ein gekünsteltes Lächeln, während sie vor die danebenliegende Tür trat. Typisch für ihr Glück, dass sie ausgerechnet ihn zum Nachbarn haben musste. Nicht, dass sie das überrascht hätte. Es stand wohl kaum zu erwarten, dass man in einer Absteige wie dieser hier einem Arzt oder Anwalt über den Weg lief.
    Er machte laut schmatzende Kussgeräusche.
    Jamie verdrehte die Augen und schaute entnervt zu ihm hoch. »Unterlassen Sie das bitte.«
    Er grinste. »Das ist Ihr Zimmer?«
    Jamie versuchte verzweifelt die störrische Tür aufzubekommen. Dennoch besaß sie genug Schlagfertigkeit, ihn mit einem unwirschen Blick zu bedenken und zu antworten: »Nein, ehrlich gesagt breche ich hier ein, weil ich mir ein paar Anregungen bezüglich Innendekoration holen will.«
    Er trat einen Schritt näher. »Ist das Ihr Hund?«
    »Ja, und der beißt Ihnen das Bein ab, wenn Sie mir zu nahe kommen.«
    »Das könnte es mir wert sein. Wie wär’s später mit einem Gläschen? Ich hab noch ’ne Pulle Wild Turkey auf dem Zimmer.«
    »Klingt verlockend, aber leider kommt mein Freund, Killer, in zehn Minuten vorbei und holt mich zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker ab. Bedaure.« Endlich ließ sich der Schlüssel umdrehen und Jamie stieß erleichtert die Tür auf. »Wünsche einen schönen Abend.« Sie trat ein und wartete, bis auch Flohsack drin war, dann schloss sie die Tür, sperrte zu, legte die Kette vor und schob zu guter Letzt noch einen Stuhl unter die Klinke, nur um sicher zu gehen.
    »Na wundervoll«, sagte Jamie und bedachte Flohsack mit einem bösen Blick. »Nur wegen dir muss ich in diesem Loch hier übernachten, voller Räuber und Mörder. Ich werde bestimmt kein Auge zutun.«
    Sein Schwanz schlug rhythmisch auf den hässlichen Teppich.
    Jamie schaute sich um. Das Zimmer war zwar einigermaßen sauber, aber schrecklich deprimierend: lindgrüne Wände, braune Tagesdecke. Selbst Flohsack schien es kaum glauben zu können. Er sank zu Boden und beäugte sehnsüchtig die Kräcker.
    Jamie setzte sich aufs Bett, öffnete die Tüte und teilte die Kräcker mit ihm. Er schlang sie ohne zu kauen herunter.
    »Morgen früh hauen wir gleich wieder ab. Falls wir die Nacht überleben sollten.« Sie schlug die Zeitung auf und überflog die Schlagzeilen. Ein Artikel fiel ihr ins Auge.
    »Gütiger Himmel!«, rief sie. »Reverend Harlan Rawlins hält heute Abend um sieben eine Predigt in der Gemeindekirche von Sweet Pea.« Alarmiert blickte sie auf. »Und ich hab überhaupt nichts anzuziehen. Nicht mal eine zweite Garnitur Unterwäsche. Und das ist noch nicht mal das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass ich mich mit einem Hund unterhalte! Ich glaube ich hab sie nicht mehr alle.«
    Jamie sprang auf und spähte durch die dünnen Vorhänge nach draußen. Der Regen hatte nachgelassen, und ihr Nachbar war nirgends zu sehen. Sie blickte Flohsack an und rang mit sich, ob sie ihn nun mitnehmen oder besser hier lassen sollte. Wenn sie ihn hier ließ, fing er vielleicht zu bellen an, und man würde sie an die Luft setzen. »Komm, wir beide gehen jetzt shoppen.« Sie schnappte sich ihre Handtasche, schloss die Tür auf und rannte mit Flohsack zum Wagen.
    Die Gemeindekirche von Sweet Pea war brechend voll, als Max zusammen mit Dave Anderson eintraf. Beide trugen die Uniform von Bennett Electric.
    Dave war ein zierlicher
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