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Liebe macht blind - manche bleiben es

Liebe macht blind - manche bleiben es

Titel: Liebe macht blind - manche bleiben es
Autoren: Christine Nöstlinger
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hinter anderen nicht.
    Also: Die Entscheidung, liebe Leserin, ob ein Mann hinter Ihnen her zu sein gedenkt, fällt in 30 Sekunden! In dieser kurzen Zeitspanne „checkt“ er alles an Ihnen ab, und wenn Sie wollen, dass er „hinterher“ ist, dann haben Sie Folgendes zu beachten: Sie müssen mittelmäßig verhüllt sein. Nachlässige Kleidung irritiert Männer, zu modische Klamotten irritieren ebenfalls. Dieses Mittelmaß sollte auch für blanke Haut gelten. Nicht zu wenig, nicht zu viel ist da die Devise. Also: Prunkt Ihre untere Hälfte bereits im „Mini“, verhüllen Sie die obere Hälfte Nonnen-like, ist Ihre obere Hälfte bloß mit einem klitzekleinen Top angetan, sollten Ihre Beine bis zu den Knöcheln rockumweht sein. Und nun kommen wir zum Gesicht!
    Sie brauchen:
    Hohe Backenknochen.
    Große und weit auseinanderstehende Augen.
    Ein Lächeln, das so breit wie die Hälfte Ihres Gesichtes ist.
    Eine Nase, die nicht mehr als 5 Prozent Ihrer gesamten Gesichtsfläche einnimmt.
    Hohe Augenbrauen.
    Ein schmales Kinn.
    Große Pupillen.
    Blonde und dazu noch lange Haare.
    Und klein zu sein ist auch erforderlich! Darum buckeln und ducken Sie sich wenigstens, wenn schon Ihre Nase 8% der Gesichtsfläche ausmacht oder Ihre Backenknochen zu weit dem Halse zu liegen. Und bringen Sie in dieser Haltung, bitte schön, einen „offenen Blick“ zuwege, denn den mögen Männer. Aber wenn Sie partout nicht offen blicken können, dann streichen Sie wenigstens durch Ihr Haar. Warum? Das signalisiert, dass Sie Schutz brauchen und gestreichelt werden wollen, und wirkt anziehend auf Männer. Lächeln müssen Sie natürlich auch. Dabei sollten Sie die Zähne zeigen, denn dieses ist, laut Verhaltensforschung, eine Unterwerfungsgeste, welche ausdrückt: Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, tritt mir ruhig näher!
    Falls Ihnen, liebe Leserin, die Tipps des Damenjournals nicht helfen, hätte ich noch einen auf Lager. Der ist mir bei „Verhaltensforschung“ eingefallen. Schimpansen kratzen sich angeblich gern am Kopf, um Kontaktbereitschaft zu signalisieren!

Im Gespräch
    Männer und Frauen passen eigentlich überhaupt nicht zusammen, sagen viele Psychologen. Wenigstens dann nicht, wenn es darum geht, miteinander ein Gespräch zu führen. Das schaffen die beiden Geschlechter einfach nicht! Können sie auch gar nicht, denn die Männer „kämpfen“ angeblich unentwegt gegen ihren Gesprächspartner an, dauernd geht es ihnen nur – ob bewusst oder unbewusst – darum, Macht auszuüben, das Gespräch zu dominieren, sich dem anderen überlegen zu fühlen, ihn zu unterjochen und damit dem eigenen Standpunkt zum eindeutigen Sieg zu verhelfen.
    Die Frauen hingegen, sagen diese Psychologen, sind immerzu bestrebt, im Gespräch „Beziehungen aufzubauen“, und das schließt ein, dass sie den Standpunkt des Gesprächspartners verstehen wollen und bereit sind, darauf einzugehen. Sie wollen Meinungen austauschen, daran, den Gesprächspartner zu bekämpfen, ist ihnen überhaupt nicht gelegen. Und so ergibt es sich also im Gespräch zwischen Mann und Frau, dass die beiden, je länger sie aufeinander einreden, umso mehr aneinander vorbeireden.
    Als Frau hört man solche Behauptungen ja unheimlich gern, weil den Frauen in diesem Fall von den Psychologen eindeutig die bessere „Note“ gegeben wird. Auf den Gesprächspartner eingehen ist schließlich menschenfreundlicher, als ihn besiegen zu wollen. Doch hundertprozentig daran zu glauben, dass es wirklich so zugeht im Leben, fällt einem nicht gerade leicht. Mag ja sein, dass die Absicht der meisten Männer der „Sieg“ im Gespräch ist, dass sie alle gern große „Kämpfer“ in der Redeschlacht wären. Und untereinander, so von Mann zu Mann, mag das auch funktionieren.
    Aber mit uns Frauen doch nicht, denn die Waffen im Gespräch sind halt nun einmal die Wörter. Und jeder Mensch, der nicht völlig taub durchs Leben geht, weiß doch: Von dieser Waffenart besitzen wir Frauen ein schier unbegrenztes Arsenal, das nie leer wird. Während die Männer da sehr oft gewaltige Nachschubprobleme haben und ihnen schnell die Munition ausgeht. Wenn die Geschlechter zum großen Wettkampf im „Niederreden“ antreten würden, wäre es doch gar keine Frage, wer da die Siegerplätze belegen würde! Da käme der beste männliche Teilnehmer allerhöchstens auf Rang dreiunddreißig!
    Männliche zwischengeschlechtliche Taktik im Meinungsaustausch ist stures, beleidigtes Schweigen oder kurzatmiges Gebrüll. Und
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