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Liebe kann man nicht planen, Casanova

Liebe kann man nicht planen, Casanova

Titel: Liebe kann man nicht planen, Casanova
Autoren: Kelly Hunter
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nicht verraucht war.
    „Alles“, wiederholte Damon. „Angefangen von meiner Schwester, die dir erklärt hat, wie ich angeblich ticke, bis zu dem Moment, als du gesagt hast, dass du Angst hast, mir eine Chance zu geben.“
    „Das habe ich doch überhaupt nicht gesagt!“
    „Aber gemeint, oder, Ruby? Und darauf kommt es schließlich an.“
    „Nein. Ich habe nur gemeint, dass ich Zeit brauche. Das ist ein großer Unterschied. Natürlich bin ich bereit, dir eine Chance zu geben, Damon. Was denkst du denn, was ich gerade mache? Ich weiß nur einfach nicht, wie es mit uns weitergehen soll, und ich habe keine Lust, dich um eine Antwort anzubetteln. Ich hatte gehofft, dass du von dir aus auf unsere Zukunft zu sprechen kommst. Aber leider …“ Ruby stockte. „Wir leben so vor uns hin, von Tag zu Tag, ohne Pläne, ohne Ziel. Aber ich dachte, das ist genau das, was du willst ?“
    Damon lächelte schief. „Wohl kaum.“
    „Ach nein? Was ist es dann? Du sprichst ja nicht darüber. Ich hingegen würde mich sehr gerne mit dir über dieses Thema unterhalten. Ich wollte nur nicht diejenige sein, die die Initiative dazu ergreift.“ Sie schwieg und wandte sich von ihm ab.
    Stille.
    „Ich würde gerne mit dir über unsere Zukunft sprechen“, ließ Damon leise nach einer gefühlten Ewigkeit verlauten. „Darüber, wohin es dich beruflich verschlägt. Darüber, was du machen willst. Darüber, wie ich in dein Konzept passe. Und darüber, was ich selbst dazu beitragen kann, damit wir uns auch in Zukunft so oft wie möglich sehen können.“ Er lächelte. „Gut so? Ich weiß, dass es dir nicht leichtfällt, andere zu lieben oder ihnen zu vertrauen, Ruby. Und mir geht es genauso. Ich weiß nur, dass ich sehr gerne mit dir zusammen bin. Und ich wäre bereit, einige Veränderungen in meinem Leben auf mich zu nehmen, um bei dir sein zu können. Wenn es dir denn recht ist?“
    Das war es.

10. KAPITEL
    Drei Tage später flog Ruby zurück nach Hongkong. Ihre Karriereplanung war zwar noch nicht abgeschlossen, aber irgendetwas sagte ihr, dass sie in Hongkong eine Antwort finden würde. Damon folgte ihr eine Woche später. Er zog bei ihr ein, und es kam beiden vor, als sei dieser Schritt der normalste der Welt. Ruby war überrascht über die Geduld, die Damon an den Tag legte, wenn es um ihre Zukunftsplanung ging. Egal, ob sie Jobangebote studierte, herumtelefonierte oder in Gedanken versunken an ihrem Schreibtisch saß, er ließ sie ihre Sachen machen und lächelte ihr aufmunternd zu, wann immer sich ihre Blicke trafen.
    Wenn es ihr doch in Hongkong gefiel, warum sollte sie dann nicht bleiben?
    Was ihr Vater getan hatte, war nicht ihre Schuld. Und beeinflusste schon gar nicht Rubys Talente als Anwältin. Wer das nicht erkennen konnte, mit dem wollte sie ohnehin nichts zu tun haben.
    Immerhin wusste sie in Hongkong ziemlich genau, wer ihre Freunde waren und wem sie vertrauen konnte. Wer auch in schlechten Zeiten zu ihr gehalten oder sie sogar getröstet hatte.
    Das war ein Vorteil allen anderen Städten gegenüber, in denen Ruby bei null anfangen müsste, fand Damon.
    Er konnte manchmal sehr weitsichtig sein, gab ihr Tipps und Ratschläge, wenn sie ihn darum bat. Ließ sie in Ruhe, wenn sie Zeit für sich brauchte.
    Rubys Respekt ihm gegenüber wuchs von Tag zu Tag. Und ebenso ihr Wunsch, dass ihre Karriere mit seiner vereinbar sein musste.
    Schließlich fiel die Entscheidung: Ruby wollte in Hongkong bleiben. Sie nahm den Job bei der australischen Anwaltskanzlei an, auf eigene Verantwortung eine Zweigstelle in Hongkong aufzubauen. Sie verhandelte hart und bekam jede Menge Zugeständnisse. Jeden Monat würde sie eine Woche in der Hauptstelle in Sydney verbringen, um dort ihre Ergebnisse zu konsolidieren. Sie bekam wie gewünscht einen Mentor zugeteilt, mit dem sie sich jederzeit per Computerkonferenz austauschen konnte. Und komplett freie Hand, was die Führung ihrer Zweigstelle anbelangte.
    Nicht zuletzt hatte Ruby dieses Angebot angenommen, weil auch für Damon Hongkong eine geeignete Basis war. Und weil nur so sie beide eine Chance auf ein gemeinsames Leben hatten.
    Auch Damon sah sich nach einem geeigneten Büro in Hongkong um. Seine Idee war es, sich mit einem Netzwerkentwicklungsservice für kleine und mittlere Unternehmen selbstständig zu machen. Er wollte einen Geschäftsführer einstellen. Einige Techniker. Selbst mit anpacken, wenn es darauf ankam. Im Spiel bleiben. Und zumindest ein berufliches Standbein haben, das nicht
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