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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch
Autoren: Stephanie Bond
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erwachten, öffnete blinzelnd die Augen und versuchte die Gesichter der Frauen um ihn herum zu erkennen. Fremde weibliche Düfte drangen ihm in die Nase, fruchtige Shampoos, blumige Parfums – himmlisch!
    „Tut es auch eine Ärztin?“, meldete sich eine weibliche Stimme, weit entfernt und trotzdem stark.
    Selbst flach auf dem Rücken liegend und gegen eine Ohnmacht ankämpfend, spürte Porter, wie sich sein Puls beschleunigte. Er wollte diesen Schutzengel unbedingt sehen. Ob sie blond war? Langbeinig? Vollbusig? Groß?
    Der Kreis der Schaulustigen teilte sich, um sie zu ihm zu lassen. Als sie schließlich vor ihm stand, musste Porter gegen seine Enttäuschung ankämpfen.
    Sie war nichts von alledem.

3. KAPITEL
    D r. Nikki Salinger hatte sich gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis sie diese mühselige Reise nach Sweetness, Georgia, wirklich bereute.
    „Das wäre dann jetzt“, murmelte sie, als sie sich hinkniete, um diesen ziemlich hochgewachsenen Mann zu untersuchen, der sie alle mit großer Geste in dieser sogenannten Stadt mitten im Nirgendwo begrüßt hatte, ehe er wie ein Sack Kartoffeln umgefallen war. Sie hatte geglaubt, sie hätte sich auf der Hinfahrt die Bewegung auf der Plattform des Wasserturms nur eingebildet. Sie hätte nicht gedacht, dass es dieser Idiot gewesen war, der die Schwerkraft hatte testen wollen.
    Die Tagesreise von Broadway, Michigan, nach Sweetness in Georgia hatte sie erschöpft. Sie war staubig, hungrig und gereizt. Wenn die Reisebedingungen noch nicht anstrengend genug gewesen waren, so hatte das Geplapper der drei Frauen, die mit ihr zusammen in ihrem Van gereist waren, ganz sicher gereicht, um sie vollkommen wahnsinnig zu machen. Traci, Susan und Rachel kannten die Zeitungsannonce, wegen der sie hier waren, auswendig.
    Die neu aufgebaute Stadt Sweetness in Georgia heißt einhundert alleinstehende, mit Pioniergeist ausgestattete Frauen, die sich einen Neuanfang wünschen, willkommen!
    Bla, bla, bla. Die Frauen waren besonders begeistert von dem Teil, in dem viele Singlemänner aus den Südstaaten versprochen wurden. Tatsächlich schien Rachel Hutchins, um die Nikki nun herumgehen musste, um nach dem verletzten Mann zu sehen, ihr Abenteuer als eine großartige Jagd nach Männern zu verstehen.
    Nikki schürzte die Lippen. Sie war wahrscheinlich die einzigeFrau in der Gruppe, die nicht auf der Suche nach einem Ehemann war. Und doch stand sie hier, als Erste zur Schau gestellt vor einer Horde von Männern.
    Nicht dass es eine Rolle spielte. Neben langbeinigen, kurvigen, ultraweiblichen Frauen wie Rachel wirkte sie knabenhaft und unscheinbar. Mit ihrer kleinen Statur kam sie schlecht weg – in mehr als nur einer Hinsicht. Ein Umstand, den der leicht enttäuschte Ausdruck in den Augen ihres Patienten noch unterstrich, als er sie sah. Egal. Sie hatte noch nie zu den hübschesten Mädchen gezählt, aber sie war für gewöhnlich die Klügste. Und das würde für den riesigen, starken Mann, der da flach auf dem Rücken lag und Hilfe brauchte, reichen müssen.
    „Bitte lassen Sie uns ein bisschen Platz“, wandte sie sich an die Menge, während sie ihren Arztkoffer auf den Boden stellte.
    Schweißperlen liefen ihr über die Schläfen, und sie war gespannt bis in die Fingerspitzen – so wie immer, wenn sie sich um einen medizinischen Notfall kümmern musste. Jedenfalls redete sie sich das ein. Es war egal, dass der dunkelhaarige Mann vor ihr kein Hemd trug und von der Arbeit unter der Sonne des Südens muskulös und gebräunt war. Sein Oberkörper war übersät mit blutigen Kratzern und blauen Flecken, die er sich wahrscheinlich durch den Sturz zugezogen hatte.
    Sie streckte die Hand aus, um sein feuchtes, dichtes Haar zur Seite zu streichen, damit sie seine Stirn fühlen konnte. Wie nicht anders zu erwarten, war seine Haut erhitzt, doch sie schrieb es der Wärme des Tages zu – Fieber hatte er nicht. Dann presste sie ihre Finger an die Unterseite seines starken Handgelenks, um seinen Puls zu messen – nicht so kräftig, wie sie es sich gewünscht hätte, aber zumindest regelmäßig. Er war bei Bewusstsein und atmete, doch seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt.
    „Wie heißt er?“, fragte sie die beiden Männer, die in derNähe standen und genauso kobaltblaue Augen hatten wie ihr Patient.
    „Porter, Ma’am“, sagte der jüngere von beiden. „Porter Armstrong. Ich bin Kendall und das ist Marcus – wir sind seine Brüder.“
    Nikki nickte und beugte sich hinunter,
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