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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch
Autoren: Stephanie Bond
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meines Vans sind eine Trage, ein mobiles Röntgengerät und weitere Ausrüstung“, sagte Nikki. Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf die Männer, die immer noch zusammengepfercht auf der Ladefläche des Versorgungstrucks standen. „Könnten ein paar Ihrer Freunde mir beim Ausladen behilflich sein?“
    Kendall steckte zwei Finger in den Mund und pfiff ohrenbetäubend. Die Männer sprangen vom Truck und warteten auf Anweisungen. Nikki wollte aufstehen, doch etwas hieltsie zurück – Porter Armstrong hatte seine langen schlanken Finger um ihr Handgelenk gelegt. „Kleine Frau Doktor?“
    Unwillkürlich schlug ihr Herz bei seiner Berührung schneller. Sein schiefes Grinsen berührte sie. Seine strahlend blauen Augen waren fesselnd und so sexy – auch wenn man in ihnen die Wirkung des Schmerzmittels sah.
    „Ja?“, brachte sie hervor.
    Er zog sie so nahe zu sich heran, dass sein Atem über ihre Wange strich. „Haben Sie hübsche Krankenschwestern mitgebracht?“
    Angesichts dieser Anzüglichkeit musste Nikki blinzeln. Es blieb ihr allerdings erspart, zu antworten, weil seine Augenlider flatterten und sich schlossen. Mit einem verärgerten Seufzen prüfte sie noch einmal seinen Puls. Der Grobian war ohnmächtig geworden.
    Nikki erhob sich und ging zum Kofferraum ihres Vans. Auf das Zeichen eines der Armstrong-Brüder hin begannen die Arbeiter, sich am Heck des Wagens aufzureihen, auch wenn die vielen hübschen Damen sie offensichtlich ablenkten. Die Männer starrten die Frauen an, die neben ihren Autos standen. Und die blonde Rachel Hutchins, die eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern zwirbelte, bekam ihren Teil an Aufmerksamkeit. Die Frauen kicherten und stießen sich gegenseitig verstohlen mit den Ellbogen an. Nikki stöhnte innerlich auf, als sie an die Kuppeleien dachte, die zwangsläufig folgen würden. Dann ermahnte sie sich selbst. Die anderen Frauen waren hierhergekommen, weil sie auf der Suche nach Liebe waren, und nicht, um vor ihrem untreuen Verlobten zu fliehen. Sie konnte ihnen den Spaß nicht missgönnen, nur weil sie nicht vorhatte, welchen zu haben.
    Sie erinnerte sich daran, dass sie immer ihre eigene Praxis hatte haben wollen. Hier bot sich nun die Chance. Während die Männer Box um Box mit Material aus ihrem Van luden und zur offensichtlich frisch errichteten „Pension“ brachten,nahm Nikki sich einen Moment Zeit, um sich in Sweetness umzusehen.
    Die Stadt bestand offenbar nur aus einer Unterkunft und einer Art Dining House – beide errichtet aus einem Sammelsurium an Baustoffen – sowie einer Baracke, die die Armstrong-Brüder als ihre „Erste-Hilfe-Station“ bezeichneten. Alle Gebäude standen an der Stelle, wo sich die befestigte Straße, über die sie gekommen waren, und ein roter Lehmweg, der irgendwo ins Nirgendwo führte, kreuzten. Der weiße Wasserturm, den sie auf ihrer weiten Fahrt hierher lange vor ihrer Ankunft gesehen hatten, war ein deutliches Zeichen, das den Besucher warnte, wie weit er in der Zeit zurückreisen würde. Trotz der wirtschaftlich miserablen Lage war Broadway in Michigan verglichen mit diesem Flecken eine blühende Metropole.
    Sie war auf eine falsche Assoziation hereingefallen. Der Name „Sweetness“ beschwor unwillkürlich Bilder von üppigen, Schatten spendenden Bäumen, großen Gläsern mit süßer Limonade und weißen Weidenschaukeln herauf. Stattdessen war es ein heißer, stickiger, schmutziger, trostloser kleiner Ort an einer Straße. Auf einem Berg. Und so wie die Männer und Frauen einander anschauten, würde Sweetness demnächst zu einem einzigen riesigen Speed-Dating-Pool werden. Und wenn sie Porter Armstrongs Reaktion auf sie richtig deutete, würde sie als Einzige überzählig sein.
    Was ja genau genommen egal war, da sie sowieso nicht nach einem Mann suchte.
    Wirklich nicht!
    Plötzlich verspürte Nikki Heimweh nach der Stadt und den Menschen, die sie zurückgelassen hatte. Heiße Tränen brannten in ihren Augen. Es war der Teil der Anzeige gewesen, in dem von einem „Neuanfang“ die Rede gewesen war, der ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Aber in was war sie hier hineingeraten?
    Meinten die Südstaatler das hier, wenn sie sagten, dass man „vom Regen in den Sturm“ kam?
    Panik ergriff sie, und Nikki spielte mit dem Gedanken, in ihren Van zu springen und wegzufahren– die Ausrüstung, die bereits ausgeladen war, konnte gern an diesem unwirtlichen Flecken zurückbleiben. Verstohlen machte sie einen Schritt auf die Fahrertür zu.
    Dann
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