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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
Autoren: Mathilda Grace
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erzählt; Daniel hatte schon lange den Anschluss verloren. Trotzdem machte es Spaß ihnen zuzuhören und das erstaunte ihn am Meisten.
    Wegen des Vorfalls im Badezimmer hatte er eigentlich vorgehabt sich nach dem Essen höflich für die Einladung zu bedanken, Zeke zu nehmen, der mittlerweile neben seinem Stuhl auf dem Küchenboden lag und leise schnarchte, und schnell zu gehen.
    Dann war Connor eingefallen, dass das Motel vermutlich gar keine Hunde akzeptierte, was Grandma Charlie nach einem Anruf dort bestätigt hatte. Also war eine Diskussion darüber ausgebrochen, wo Zeke bleiben sollte, bis das Haus fertig war und Connor hatte geredet und geredet und geredet.
    Und irgendwann hatte Daniel nicht mehr gehen wollen.
    Charlie sah ihn kurz verdutzt an, dann lachte sie fröhlich und stupste ihrem Enkel gegen den von der Sonne gebräunten Unterarm. „Du hast im Auto auch ohne Punkt und Komma geredet, was?“
    „Nein, er hat nicht zugehört“, wehrte sich Connor und grinste ihn an.
    „Kein Wunder“, erklärte Grandma Charlie amüsiert. „Du schreibst zwar wunderschöne Bücher, mein Junge, aber beim Reden solltest du wirklich ab und zu eine Pause einlegen. Sonst fällst du eines Tages wegen Luftmangels vom Stuhl oder rauscht beim Autofahren gegen einen Baum.“
    Connor schrieb Bücher? Das hatte er bisher nicht erwähnt. Daniel sah sein Gegenüber erstaunt an, was der mit einem frechen Zwinkern quittierte, das ihm selbst ein lässiges Schulterzucken entlockte. Muskeln hin oder her, ihm gegenüber saß definitiv ein wandelndes Klischee. Obwohl er es nicht wollte, Daniel war fasziniert.
    „Ich bin ein guter Fahrer.“
    „Von wegen. Was ist nochmal aus dem grünen Volvo geworden?“
    „Grandma, da war ich gerade mal Sechzehn und die Straße durch den Eisregen am Vorabend spiegelglatt“, empörte sich Connor.
    „Deswegen hättest du auch nicht fahren dürfen.“
    Connor stöhnte und sah ihn Hilfe suchend an. „Da siehst du mal, was ich ständig aushalten muss. Kein Wunder, dass ich den ganzen Tag rede. Und alles nur wegen dem Weihnachtsbaum, der den kleinen Crash mit der Straßenlaterne leider nicht überstanden hat.“
    Die alte Dame verdrehte theatralisch die Augen zur Küchendecke. „Es war das einzige Weihnachten in meinem Leben ohne Baum. Edwina hat noch sechs Monate später darüber gelacht.“
    „Wer ist Edwina?“ Langsam sah Daniel bei den ganzen Namen überhaupt nicht mehr durch.
    „Edwina Murphy, die Vorsitzende des städtischen Kochclubs und die beste Freundin von Trude Duffy, unserer Oberklatschbase. Ihr gehört der Buchladen neben dem Café von Patty Goldstein.“ Sie sah zu Connor. „Oh, das habe ich ganz vergessen. Trude hat vorletzte Woche nach dir gefragt. Sie würde sich freuen, wenn du bei ihr aus deinem neues Buch vorliest, sobald es erschienen ist. Ruf sie doch einfach mal an. Ihr Beide erzählt gleich gern.“
    „Pah. Das ist eine schamlose Unterstellung“, brummelte Connor, doch in seinen Augen leuchtete der Schalk.
    „Weißt du“, wandte sich Charlie an ihn, „Connor hat schon immer gern geredet. Seitdem er gelernt hat aus Buchstaben Wörter zu bilden, hört er nicht mehr damit auf. Ich weiß wirklich nicht, wo er die Energie dafür hernimmt, aber es ist faszinierend. Meine Älteste hatte ihm nach der Uni empfohlen, die Wörter in seinem Kopf in Zukunft einfach aufzuschreiben, statt sie weiter ungehemmt auszusprechen. Reine Selbsterhaltung, sagte sein Vater damals. Es hat nicht viel geholfen. Jetzt macht er nämlich Beides, Schreiben und Reden.“
    „Wie hält man das aus?“, fragte Daniel impulsiv.
    Charlie lachte laut auf. „Das frage ich mich auch jedes Mal, wenn er bei mir hereinschneit, um sich ein Essen zu schnorren. Mein lieber Enkel hat vom Kochen nämlich genauso wenig Ahnung, wie vom Gelübde des Schweigens. Aber ansonsten ist er ein toller Bursche.“
    „Grandma... fang bitte nicht damit an.“
    Daniel fiel förmlich der Unterkiefer herunter, als er mitbekam, wie sich Connors Blick verlegen auf den Tisch richtete und er rote Wangen bekam. Es war gar nicht so einfach bei diesem Anblick nicht zu lachen. Connor Bennett konnte seine Gesichtsfarbe also genauso schnell wechseln wie er selbst, man musste nur das richtige Thema ansprechen. Und Grandma Charlie schien noch nicht damit fertig zu sein, ihren Enkel in Verlegenheit zu bringen.
    „Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst.“ Die alte Dame lächelte unschuldig und zwinkerte ihm dann zu. „Er ist ein wenig
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