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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
Autoren: Mathilda Grace
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legte sie neben die immer geladene Schusswaffe. Das Pfefferspray folgte.
    Eine zeitlang saß er schweigend auf der Bettkante und starrte die Waffen an. Er würde den Revolver morgen reinigen, um sicher zu gehen, dass die Feuchtigkeit in Charlies Badezimmer keinen Schaden hinterlassen hatte.
    Daniel runzelte die Stirn bei dem Gedanken. Es war erschreckend, wie nüchtern er das Ganze betrachtete. Wie normal es mittlerweile für ihn war, eine Waffe, die die Macht besaß im Bruchteil einer Sekunde zu töten, neben sich liegen zu sehen. War es ihm schon so in Fleisch und Blut übergegangen, sie zu besitzen, dass er langsam aber sicher vergaß, wie unnormal es war?
    Andere Menschen, normale Menschen, Menschen wie Connor oder Grandma Charlie, nahmen in ihrem gesamten Leben vielleicht niemals eine Waffe auch nur in die Hand, geschweige denn, dass sie sie benutzten oder darüber nachdachten es zu tun.
    Und er? Er bekam Schüttelfrost und Schweißausbrüche, weil er ohne nicht leben konnte. Ohne das verdammte Ding war er nicht in der Lage aus der Tür dieses Hotelzimmers zu gehen.
    Es war ein Wunder, dass sie Connor im Bad nicht aufgefallen waren. Aber seine Narben hatten ihn abgelenkt und in diesem Fall fand Daniel das sogar gut, denn wie hätte er erklären sollen, dass er bewaffnet zu einem Mittagessen bei einer alten Frau kam? Er bezweifelte, dass Connor, egal wie höflich erzogen er war, das für gut befunden hätte.
    Gott, wie er es hasste. Wie sehr er verabscheute, was aus ihm geworden war. Ein Waschlappen ohne Rückgrat. Ein Krüppel, der ohne seine Pillen keine Nacht überstand.
    „Verdammte Scheiße!“
    Voller Wut auf sich selbst holte Daniel aus und fegte den Revolver und das Pfefferspray in einer einzigen heftigen Bewegung vom Nachttisch. Die Waffe landete vor der gegenüberliegenden Wand auf dem stark abgenutzten Teppich, das Spray überlebte seinen kleinen Anfall nicht und schlug mit einem hörbaren Knacken gegen die Wand, bevor es ebenfalls zu Boden fiel.
    „Mist“, fluchte Daniel und riss die Schublade des Nachttisches auf, um das Verbandtuch aus seiner Erste-Hilfe-Tasche zu zerren und sich gegen Nase und Mund zu drücken, während er zum Fenster lief, um es weit aufzureißen und durchzulüften.
    Pfefferspray hatte eine heftige Wirkung auf Augen, Atmung und Haut, besonders auf so engem Raum. Frischluft war die einfachste und schnellste Hilfe dagegen und sobald das Spray verflogen war, würde er die zerstörte Dose entsorgen und den Teppich reinigen. Mehrmals, um sicherzugehen, dass niemand im Hotel etwas merkte. Was hieß, er brauchte Putzmittel und da er kein Auto besaß, würde er sich zu Fuß auf den Weg machen müssen, um irgendwo, möglichst weit weg von diesem Motel, einen Laden zu finden, der führte, was er brauchte.
    Daniel stöhnte leise auf, denn das würde Stunden dauern.
    Diese Nacht war definitiv gelaufen.

    Tagebucheintrag, 26. Juli

    Ich hätte energischer ablehnen müssen. Hör auf deinen Instinkt. So oft habe ich mir das in den letzten zwölf Monaten versprochen und bei der erstbesten Gelegenheit mache ich genau das Gegenteil. Und was habe ich davon?
    Connor Bennett kennt mein Geheimnis, zumindest einen Teil davon, und ich habe das dumme Gefühl, dass er mehr ahnt als gut für mich ist. Genau DAS wollte ich immer vermeiden. Verdammt, was mache ich jetzt? Den Mitwisser beseitigen ist leider keine Option, obwohl der Gedanke im ersten Moment wirklich reizvoll war. Aber ich bin kein Mörder. Ich war nie einer und werde nie einer sein. Eher bringe ich mich um, als dass ich mich auf die gleiche Stufe stelle wie sie.
    Gott, was würde ich darum geben, die Zeit zurückdrehen zu können. Hätte ich gewusst, wie das Ganze endet, hätte ich niemals damit angefangen. 'Es war doch alles nur ein Spiel.' Ja genau, und deswegen sieht mein Körper jetzt aus wie eine Landkarte von den Rocky Mountains. Deswegen werde ich nie wieder schmerzfrei leben können. Falls ich überhaupt jemals wieder so etwas wie ein Leben habe.
    Ich weiß, Sarkasmus ist keine Lösung, aber es hilft.
    Manchmal wenigstens.
    Ich kann nicht mehr genau sagen, wie damals alles begann oder wann wir anfingen zu spielen, aber ich weiß noch sehr gut, dass es aufregend war. Etwas Neues und Verruchtes. Nie zuvor hatte ich so etwas getan und genau das machte es so verdammt reizvoll. Ich war jung, ungebunden und neugierig und es hatte absolut nichts dagegen gesprochen, ein wenig herum zu experimentieren.
    Tja, ich habe die Rechnung
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