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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht
Autoren: Caroline Hanson
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anderen denken könnte.
    Und trotzdem hatte sie den merkwürdigsten Eindruck, dass sie beide das Gleiche fühlten. Beide rannten sie vor etwas weg und stießen aneinander, um ihre Probleme verschwinden zu lassen. Aber Jack hatte kein Problem, oder doch?
    Erleichterung durchflutete sie, verzweifeltes Glücksgefühl — wie ein Rettungsring gerade als ihr Mund sich mit Meerwasser füllte.
    Jack war hier. Sie konnte ihn spüren, ihn anfassen, ihn riechen. Seine Hand ging an ihren Nacken, hielt sie still, so dass er sie leidenschaftlich küssen konnte.
    Seine Lippen waren weich und voll, so warm , dachte sie und hasste sich dann dafür, Lucas und Jack in irgendeiner Weise zu vergleichen. Sie öffnete ihren Mund für ihn, spürte seine Zunge darin eindringen und sich dann zurückziehen, ihre Unterlippe leicht lecken, als ob er jeden Teil von ihrem Mund schmecken wollte.
    Valerie fühlte sich panisch. Sie wollte Jack küssen, aber die Nacht war zu viel gewesen. Sie war ausgebrannt, zu viel war geschehen, und sie brauchte eine Pause. Das vergossene Blut von all diesen Körpern, die Boshaftigkeit von dem, was sie bei der Herausforderung gesehen hatte — Lucas, der all diese Vampire mit seinen bloßen Händen getötet hatte, und die Art, wie er seine wahre Freude daran gehabt hatte. Es haftete alles an ihr wie ein Gifthauch, verpestete diesen perfekten Augenblick mit Jack.
    Wenn sie älter sein würden, wollte sie auf diesen Moment zurückblicken, ohne dass Lucas’ schwerer Schatten sich ihnen aufdrängte. Sie würden hier weggehen, einander kennen lernen, miteinander sprechen und all dies zuerst klären. Dann würden sie im Bett landen. Und sie würde weder ihn noch das Schlafzimmer verlassen, nicht einmal zum Essen. Sie würden eine ganze Woche lang Essen beim Zimmerservice bestellen.
    Sie zog sich von ihm zurück, sah in seine stark bewimperten Augen und suchte nach Bestätigung dessen, was er gesagt hatte.
    Er lächelte sie leicht an, strich mit seinem Daumen leicht über ihre Unterlippe, als wäre er noch nicht bereit, damit aufzuhören sie zu berühren. Er trat zurück und nickte ihr leicht zu. Jack ging zur Tür und öffnete sie: „Wir werden morgen früh weiter reden.“
    „Warte. Was ist mit meinem Vater?“, fragte Val, sich taub und krank fühlend.
    „Er wusste, was er wollte, Val. Er wird eingeäschert, und dann werden sie ihn zu uns zurück schicken. Er will mit deiner Mama zusammen sein.“
    Ihr fiel etwas anderes ein. „Wir sind in der Nähe von deiner Heimat, nicht wahr? Möchtest du da zuerst eine Weile lang hinfahren?“
    Er sah zu Boden, schüttelte langsam den Kopf, als er über ihre Worte nachdachte. „Nein, Val. Ich möchte nicht dahin zurückkehren. Und wenn du möchtest...“, seine Lippen verzogen sich unglücklich nach unten. Er hatte etwas zu sagen, und er wehrte sich dagegen. „Du willst auch nicht, dass ich dahin zurückgehe.“ Er blickte sie finster an und schloss die Tür hinter sich, ließ sie allein zurück.
    Sie hörte ihn im Nebenzimmer den Kleiderschrank öffnen, um seine Sachen zu packen.
    Val stolperte ins Bett, ihre Augen brannten vor Erschöpfung. Sie zog sich die Laken über den Kopf  und schlief ein.
    Fast.
    Sie wälzte sich stark hin und her. Würde Lucas sie in Ruhe lassen? Konnte sie mit Jack schlafen und nicht an Lucas denken? Hatte sie Lucas’ Gefühle verletzt? Okay, das war dumm. Er war ein emotionsloser Vampir, der sie wollte. Bestenfalls hatte sie ihm einen schlimmen Fall von blauen Eiern verpasst.
    Sie und Jack würden versuchen, eine Beziehung zu haben. Sie glaubte es nicht wirklich. Nach all diesen Jahren, die sie damit verbracht hatte, sich zu wünschen, mit Jack zusammen zu sein, würde sie es jetzt sein.
    Wie zum Teufel konnte sie mit Jack schlafen und nicht an Lucas denken? Nein, es würde in Ordnung sein. Jack war die Liebe ihres Lebens. Die Sache mit Lucas war vorbei. Davon abgesehen, es war ja nicht so, als würden sie da ankommen und sofort furchtbar peinlichen Sex haben.
    Sie würden rumknutschen, essen gehen und einander kennenlernen, bevor sie an dem Wahnsinns-Orgasmus und dem Wahre-Liebe-Mist arbeiteten.
    War es überhaupt möglich, eine Beziehung mit Jack zu haben — etwas, dass sie ihr halbes Leben lang gewollt hatte —, die auch nur annähernd dem Traum davon entsprach?

 
     
    Kapitel 3
     
     
    Jack stürmte aus Valeries Hotelzimmer und ging zu seinem eigenen, schloss dabei die Tür hinter sich, als wäre sie aus zerbrechlichem handgeblasenen
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